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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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spöttisch, doch in Wahrheit empfand er sowohl Schock als auch Widerwille. Ein weiterer Beweis dafür, was für eine Kluft manchmal zwischen ihm, einem Mann in den Dreißigern, und seinem kaum einundzwanzigjährigen Bruder herrschte. Joe war der Sohn seines Vaters aus zweiter Ehe, den Silas liebte und seit dem Tod des Vaters mit beinahe elterlicher Sorge behandelte.
    „Eine Menge Schauspieler tun das“, verteidigte sich Joe. „Und diese Agentur ist äußerst seriös . Den Frauen, die sicheinen Begleiter mieten, geht es nicht um Sex. Außerdem ist es nur für ein paar Tage“, bettelte er. „Schau, hier ist die Einladung. Privatjet nach Spanien, Luxusaufenthalt in einem Schloss, und das alles auf Kosten des Bräutigams. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut. Nun komm schon, sei kein Spielverderber.“
    Silas blickte uninteressiert auf die Einladung, die Joe ihm hinhielt, doch dann runzelte er die Stirn, als er den Namen des Bräutigams las. „Das ist eine Einladung zur Hochzeit von Hugh Johnson, dem Ölbaron?“, fragte er erstaunt.
    „Ja, das ist richtig“, versetzte Joe übertrieben geduldig. „Hugh Johnson der Dritte. Die Frau, die ich begleiten soll, ist die Tochter der Braut.“
    Silas’ Augen verengten sich. „Warum braucht sie einen Begleiter?“
    „Keine Ahnung.“ Joe zuckte gleichgültig die Schultern. „Wahrscheinlich hat sie keinen Freund und will bei der Hochzeit nicht wie eine Verliererin dastehen. Das ist so eine Frauensache – kommt die ganze Zeit vor“, erklärte er unbekümmert. „Offensichtlich hat sie die Agentur angerufen und ihnen gesagt, dass sie jemanden will, der jung, gut aussehend und sexy ist, oh, und nicht schwul.“
    „Und das sagt dir gar nichts? “, fragte Silas vorwurfsvoll.
    „Doch, es sagt mir, dass sie einen Begleiter haben will, den sie vorzeigen kann.“
    „Hast du sie getroffen?“
    „Nein. Ich habe ihr per E-Mail vorgeschlagen, dass wir uns treffen, um eine gemeinsame Geschichte zu entwickeln, aber sie hat geantwortet, dass sie zu beschäftigt sei. Sie meinte, wir könnten alles Notwendige während des Flugs besprechen. Der Bräutigam organisiert den Privatjet. Ich muss mich einfach nur mit Koffer und Pass ins Taxi setzen und sie auf dem Weg zum Flughafen in ihrer Wohnung abholen. Ganz einfach. Oder zumindest wäre es das gewesen, wenn nicht dieser dumme Unfall beim Rugbyspiel passiert wäre.“ Joe schaute missmutig auf seinen Gips.
    Silas hörte den Erklärungen zu und entwickelte dabei eine immer größere Abneigung gegen die Frau, die seinen Halbbruder „gemietet“ hatte. Je mehr er erfuhr, desto weniger glaubte er Joes Beteuerung, dass es hierbei nicht um Sex ging. Normalerweisehätte er seinem Bruder mehr als deutlich gesagt, was er von dieser Frau hielt, und natürlich hätte er sich schlichtweg geweigert, diesen Job für ihn zu übernehmen.
    Normalerweise. Wenn der fragliche Bräutigam nicht Hugh Johnson gewesen wäre. Seit sechs Monaten versuchte er bereits, einen Kontakt zu Hugh Johnson herzustellen, um an Informationen über Jay Byerly, den legendären Ölbaron, heranzukommen.
    Als investigativer Journalist für eine der angesehensten Zeitungen des Landes war Silas es gewohnt, dass man ihm nur ungern ein Interview gab. Doch diesmal recherchierte er für ein Buch, das er schrieb und das sich mit den oftmals korrupten Seilschaften in der Ölindustrie beschäftigte. Jay Byerly wurde nachgesagt, dass er vor ungefähr dreißig Jahren seine Kontakte genutzt hatte, um eine Beinahe-ökologische-Katastrophe herbeizuführen. Auch Hugh Johnson war bis vor Kurzem noch einer der ganz großen Drahtzieher im Ölgeschäft gewesen, und in seinen frühen Jahren hatte Jay Byerly ihn gefördert.
    Bislang waren alle Versuche, einen Kontakt zu Hugh herzustellen, kläglich gescheitert. Doch Silas war nicht die Art Mann, die aufgab, auch wenn er in letzter Zeit bereits gedacht hatte, dass ihm nichts anderes übrig blieb.
    Jetzt schien ihm das Schicksal eine neue Chance zu bieten.
    „Also gut“, sagte er zu seinem Halbbruder. „Ich mach es.“
    „Wow, Silas …“
    „Unter einer Bedingung.“
    „Okay, ich teile das Honorar mit dir. Und wenn sie völlig unmöglich sein sollte …“
    „Die Bedingung lautet, dass du nicht länger als Begleiter arbeitest.“
    „Hey, Silas, komm schon. Es ist gutes Geld“, protestierte Joe, doch dann sah er den Gesichtsausdruck seines Bruders und schüttelte den Kopf. „Also schön, ich schätze, dass ich jederzeit wieder kellnern

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