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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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Garderobe zur Verfügung stand. Dio , wenn sie gewollt hätte, hätte sie sogar auf die Künste von Cordelias Visagistin zurückgreifen können. Die meisten Frauen würden sich über so eine günstige Gelegenheit freuen. Die meisten Frauen würden sich nach so einem Arbeitsessen mit ihm die Finger lecken. Nur Kate nicht.
    Er konnte es nur als Beleidigung auffassen. Aber bitte, wennsie es unbedingt so wollte. Niemals würde er ihr dabei im Weg stehen.
    Wütend war er trotzdem. Er kochte regelrecht vor Wut! Da lud er sie in eins der teuersten Restaurants der Stadt ein. Und Kate sah bewusst aus, als hätte sie einen Altkleidersack der Heilsarmee geplündert! Aber das erhöhte nur Santinos Entschlossenheit. Er würde die Fassade knacken, hinter der sie sich verschanzte. Wie sehr wollte sie ihn eigentlich noch provozieren?
    Im Restaurant begrüßte Luigi ihn bereits an der Tür. Die unterwürfige Verbeugung des Obers bewirkte, dass sich Santinos Laune prompt noch weiter verschlechterte. Dabei hatte er Luigi schon tausendmal gesagt, dass er auf einen derartigen Firlefanz keinen Wert lege. Der Mann war anscheinend taub. Doch da er im besten Restaurant von Rom essen wollte, musste Santino die zweifelhafte Ehrenbezeigung wohl oder übel zähneknirschend über sich ergehen lassen.
    Natürlich bekamen sie den besten Tisch. Nur Kates natürliche Anmut und Würde glichen ihren mangelnden Sinn für Stil aus. Das Restaurant war proppenvoll, in den prachtvollen Räumen drängte sich die römische Oberschicht. Auf dem Weg zu ihrem Platz musste Santino immer wieder stehen bleiben, um irgendwelche Leute zu begrüßen.
    Kate ließ die unbarmherzige Musterung der Schönen und Reichen Roms über sich ergehen, ohne mit der Wimper zu zucken. Das bereitete Santino eine seltsame Genugtuung. Aber es bedeutete noch lange nicht, dass er sich mit ihrer kleinen Scharade abfand.
    Er dachte gar nicht daran, ihr die Rührmichnichtan-Haltung zu glauben.
    Nachdem sie Platz genommen hatten, lehnte er sich zurück und nahm vom Kellner eine der beiden großen, in Leder gebundenen Speisekarten entgegen.
    „Haben Sie irgendwelche Präferenzen beim Wein?“, fragte Santino, als der Sommelier an ihren Tisch trat. Weil Kate nicht antwortete, schaute er auf. Sie wirkte, als wollte sie am liebsten aufspringen und davonlaufen. Das gleißende Licht der Kronleuchter enthüllte dunkle Schatten unter ihren Augen. An ihren Schultern erkannte Santino eine extreme Anspannung. Vielleicht gelang es ihm ja viel schneller als angenommen, hinterKates Fassade zu blicken.
    „Präferenzen?“, wiederholte sie verständnislos.
    Ihre Augen waren wirklich wunderschön. Bei diesem Gedanken verspürte er tief in seiner Brust ein ungewöhnliches Ziehen. Er ignorierte es, nahm sich jedoch vor, es bei nächster Gelegenheit genauer zu untersuchen. Konzentriert widmete er sich der Weinkarte. „Trinken Sie Rot- oder lieber Weißwein?“
    „Santino …“
    „Ja?“ Er war überrascht von dem fast vertraulichen Tonfall, in dem sie sprach. „Was ist?“ In freudiger Erwartung einer vollständigen Kapitulation stützte er die Arme auf den Tisch und neigte sich vor. Mit einem Wink bedeutete Santino den Kellnern, sich zurückzuziehen.
    „Hier gefällt es mir nicht“, sagte sie unverblümt.
    „Was?“ Stirnrunzelnd ließ er sich wieder gegen die Stuhllehne sinken.
    „Ich fühle mich nicht wohl hier. Können wir nicht vielleicht woanders hingehen?“
    Nun, das war originell – ganz zweifellos. Da führte er Kate in das vornehmste Restaurant von Rom, ein Etablissement, das so glamourös und angesehen war wie kein anderes. Normalerweise musste man hier ein halbes Jahr im Voraus einen Tisch reservieren. Wenn Luigi einen nicht auf Anhieb erkannte, konnte man sich glücklich schätzen, einen Tisch direkt neben der Küche zu bekommen.
    Was war los mit ihr? Er wollte ihr schon fast sagen, dass ihr Unbehagen bestimmt mit ihrer unvorteilhaften Aufmachung zusammenhing.
    „Was erwarten Sie von mir?“
    „Bringen Sie mich woanders hin.“ Unverwandt sah sie ihn an.
    „Und wohin, wenn ich fragen darf?“ Er gab ihr eine letzte Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Wenigstens könnten ihre stahlgrauen Augen sanfter schimmern …
    „Irgendwohin, wo es typisch ist für die Gegend, mit einheimischer Küche …“
    Ihr Gesichtsausdruck war enttäuschend ernst. „Das hier ist typisch für die Gegend“, erklärte Santino. Eine sarkastische Erinnerung daran, dass sie im vornehmsten Stadtteil Roms

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