Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
Vom Netzwerk:
eine Frau geschwängert hätte. Santino, der das nicht auf sich sitzen lassen wollte, zerrte die angebliche Mutter seines Kindes vor Gericht und entlarvte sie als Schwindlerin. Natürlich verfolgte Kate den Prozess mit größter Aufmerksamkeit.
    An dem Tag, an dem das Mädchen den Gerichtssaal verließ, war Kate beinah übel. Sie schwor sich, sich so eine Demütigung unter allen Umständen zu ersparen. Außerdem war Kate klar, dass sie es sich auch finanziell gar nicht leisten konnte, gegen einen so reichen und mächtigen Mann wie Santino Rossi zu klagen. Deshalb versuchte sie, den Vater ihrer Tochter ein für allemal aus ihrer Erinnerung zu löschen. Stattdessen suchte Kate für sich und Francesca nach anderen Lösungen.
    Die sie auch fand. Ihr kleines Mädchen wuchs in einer liebevollen und behüteten Umgebung auf, genau wie Kate es sich wünschte. Sie hatte nie vorgehabt, ihrer Tochter den Vater auf Dauer und um jeden Preis vorzuenthalten – ebenso wenig dem Vater die Tochter. Doch da Francesca noch ein Kind gewesen war, hatte Kate vorerst für sie entscheiden müssen. Weil sie den Mann, mit dem sie damals eine Nacht verbracht hatte, auch heute nicht kannte, blieb sie vorsichtig.
    Die Welt des Films war faszinierend, aber nicht alle, die sie bewohnten, waren psychisch stabil. Und auch jetzt wurde Kate wieder einmal klar, dass sie erst mehr über den Menschen Santino Rossi in Erfahrung bringen musste. Erst dann würde sie ihm – vielleicht – anvertrauen, dass er eine Tochter hatte.
    Santino registrierte, dass niemand aus der Crew lauschte. Merkwürdig, denn alle waren doch bestimmt neugierig. Er wusste nicht, was Kate seinen Leuten gesagt hatte, aber es zeigte zweifellos Wirkung. Alle wandten sich wieder ihrer Arbeit zu. Wahrscheinlich waren sie schlicht froh, endlich wieder jemanden zu haben, der ihnen sagte, wo es langging. Dass endlich jemand da war, der ihnen die Last der Verantwortung von den Schultern nahm.
    Bei diesem Gedanken sah Santino auf ihre Schultern, die sich nur schwach unter der Bluse abzeichneten. Sie waren zu schmal für eine schwere Bürde. Als er Kate in Gedanken plötzlich wieder nackt vor sich sah, erwachte sofort sein Verlangen. Er war gewarnt und ermahnte sich, sich in Zukunft darauf zu beschränken, ihr ins Gesicht zu schauen.
    Er fühlte sich wie ein Tiger im Käfig. Und das war nur ihre Schuld. Gewöhnlich gab er die Richtung vor; er stand nicht einfach daneben und wartete ab, was passierte. Wie konnte Kate es wagen, hier einfach so reinzuspazieren und seiner Crew Vorschriften zu machen?
    Andererseits … vielleicht hatte sie ja tatsächlich ein paar gute Ideen …
    Santino taxierte Kate aus zusammengekniffenen Augen. Seit jenem Tag, an dem ihn seine Mutter verlassen hatte, vertraute er keinem Menschen mehr. Für einen sechsjährigen Jungen war so etwas ein stark prägendes Erlebnis. In seinen Augen waren alle Frauen gleich. Darum würde er auch nie auf die Idee kommen zu heiraten.
    Nur diese Frau hier blieb ihm ein Rätsel. Im Gegensatz zu anderen Frauen flirtete sie überhaupt nicht mit ihm. Im Gegenteil. Bis jetzt hatte sie nicht mal den leisesten Versuch unternommen, ihn an ihre gemeinsame Nacht vor fünf Jahren zu erinnern … obwohl … im Grunde genommen eine Unverschämtheit, wenn er es recht bedachte. Dass sie sich etwas mehr um ihn bemühte, hätte er schon erwarten dürfen, oder? Andererseits war es vielleicht besser, es einfach dabei zu belassen.
    Trotzdem gelang es Santino nicht, die wachsende Verärgerung abzuschütteln. Wie lange wollte sie ihre Rolle als züchtige Jungfer eigentlich noch spielen?
    Abwarten. Einen Ring trug sie jedenfalls nicht.
    Völlig idiotisch, das Ganze, dabei wartete jede Menge Arbeit auf ihn. Den Regisseur hatte er seit seiner Rückkehr noch nicht zu Gesicht bekommen. Das spielte jedoch keine Rolle, feuern würde er ihn sowieso. Doch eins nach dem anderen. Santino konzentrierte sich wieder auf die Frau vor ihm, die so tat, als habe sie ihn noch nie gesehen. Und wenn schon. Ihm konnte es nur recht sein. Er war bereit, ihr Spiel mitzuspielen.
    „Ich glaube, fürs Erste sind alle beschäftigt“, erklärte sie unverschämt selbstbewusst. Nachdem er nicht reagierte, fuhr sie fort: „Wir waren uns einig, dass es am besten ist, wenn die Schauspieler noch eine Weile in Eigenregie proben. Währenddessen versuchen die Techniker, sich irgendwie nützlich zu machen. Arbeit gibt es ja genug.“
    Verdammt, warum zum Teufel mischte sie sich da eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher