JULIA EXTRA Band 0276
Schenkel – alles fühlte sich anders an, sensibler.
Dann fiel ihr ein, was geschehen war. Mikos’ Arme, die Ekstase, die sie gemeinsam erlebt hatten, und sofort reagierte ihr Körper auf die Erinnerung mit erneutem Verlangen.
Allerdings war sie allein, wie sie feststellen musste. Unter der Schlafzimmertür nahm sie einen schwachen Lichtschein wahr, und sie hörte das Geräusch der laufenden Dusche.
Das Badezimmer war gigantisch, viel größer als ihr erstes eigenes Schlafzimmer. Die Badewanne war in den Boden eingelassen und befand sich auf einer Empore, die einen herrlichen Blick auf einen Teil der privaten Terrasse bot.
Die großzügig geschnittene gläserne Dusche war nicht beschlagen, sodass Gina einen ungetrübten Blick auf Mikos’ perfekten Körper hatte. Verträumt wie eine Schlafwandlerin stieg sie in die Kabine, schlang die Arme von hinten um ihn und küsste eine kleine Narbe, die sich knapp über seinem linken Schulterblatt befand.
Für den Bruchteil einer Sekunde war er wie versteinert, seine Muskeln waren angespannt, dann ließ er seine Hand über ihren Rücken gleiten und berührte schließlich ihren Po. Er presste ihre Schenkel gegen seine und schob mit der anderen Hand ihre eigene hinunter zu seiner harten Männlichkeit.
Obwohl das Wasser recht kühl war, fühlte sich seine Haut warm an. Heiß und begehrenswert.
Mit einer schwungvollen Bewegung drehte er sich um, packte ihr Hinterteil mit beiden Händen, hob sie hoch und legte ihre Beine um seine Taille. Dann drückte er sie mit dem Rücken gegen die Glaswand und drang tief in sie, während Gina sich ganz dem Gefühl hingab, ihn an der richtigen Stelle zu wissen.
Sie gab sich ihm widerstandslos hin, und bereits nach wenigen Momenten trieb er sie zu einem Höhepunkt, der ihre kühnsten Träume übertraf.
Ohne es zu merken, vergrub sie sich tief in seine Schulter, während er ihren Kopf umfasste und ihn an seine Brust zog. Dabei murmelte er beruhigende Worte auf Griechisch.
Ihre eigene Reaktion auf ihn schockierte Gina, und sie ließ sich schwer gegen seine Brust fallen, auf der Suche nach Wärme und Trost. Er durfte ihr einfach nicht so viel bedeuten, nicht nach dieser kurzen Zeit!
„Ich habe Angst“, schluchzte sie plötzlich.
„Angst wovor, karthula mou ?“
„Dass es zu schnell geht. Du ziehst mich zu tief in deine Welt, und ich gehöre nicht dorthin. Wir müssen reden, Mikos.“
Behutsam ließ er sie los, drehte das Wasser wärmer und seifte sie mit Duschgel ab. Danach führte er sie aus der Kabine und hüllte sie in ein weiches Badetuch. „Ich mache uns einen Kaffee. Und dann sehen wir uns den Sonnenaufgang an und besprechen, was es zu besprechen gibt“, versicherte er ihr aufmunternd. „Aber eines musst du wissen. Du brauchst niemals Angst zu haben, solange ich da bin. Ich kümmere mich um alles.“
Einfache Worte, denen Gina gern Glauben geschenkt hätte.
Als sie wenig später zusammen in der Küche saßen, hatte Gina den Eindruck einer klassischen Junggesellenküche. Viele Geräte, aber die wenigsten waren je benutzt worden.
„Kochst du nicht gern?“, wollte sie wissen.
Er lachte. „Überhaupt nicht. Du etwa?“
„Ich habe mich daran gewöhnt. Ich musste, und ich finde es wichtig, dass du den Grund dafür erfährst.“
„Das will ich auch, Gina“, versicherte er ihr. „Setz dich mit mir auf die Terrasse und lass uns unsere Entdeckungsreise fortsetzen.“
Sie setzten sich auf die Liegen am Pool und hielten die Kaffeebecher in ihren Händen.
„Wo fangen wir an?“, fragte er. „Bei dir oder bei mir?“
„Bei mir“, sagte sie mit überzeugter Stimme. „Mikos, ich habe dich ein wenig getäuscht. Ich bin zwar hier, um einen Artikel zu schreiben, allerdings ist das eine einmalige Sache. Eigentlich arbeite ich nicht mehr für das Magazin, schon seit Jahren nicht mehr. Ich bin also nicht ganz die, für die du mich hältst. Das wollte ich dir schon früher sagen, aber du wolltest es nicht hören, und ich wollte uns auch nicht den Abend verderben.“
„Ich verstehe.“
Im Grunde verstand er gar nichts. Sie schienen sich in Sekundenschnelle voneinander zu entfernen, und die Luft um sie herum wurde spürbar kälter.
Gina schluckte. Es war nicht fair, dass ihre Mutter in dieser furchtbaren Krankheit gefangen war. Es war nicht fair, dass Geld in ihrem Leben und in Bezug auf ihre Entscheidungen eine so große Rolle spielte. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
„Der Anfang bietet sich meist an“,
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