JULIA EXTRA Band 0286
stellen …“
„Und dieser Jemand sind Sie?“
„Warum nicht?“, schleuderte sie zurück und reckte trotzig das Kinn vor, als sich Alexander langsam aus seinem Stuhl erhob.
„Ellie Mendoras? Eine Ein-Frau-Armee?“
„Wenn es sein muss.“ Dummerweise zitterte ihre Stimme an diesem Punkt, und noch dazu musste sie den Kopf in den Nacken legen, um seinem Blick begegnen zu können.
Er bewegte sich so schnell, dass sie unwillkürlich aufkeuchte, als er auf sie zukam.
„Tee?“, fragte er und griff an ihr vorbei nach einer Klingel.
Kiria Theodopulos stellte er dieselbe Frage, und nachdem er eine positive Antwort bekommen hatte, warf er Ellie einen triumphierenden Blick zu. Oh ja, es schien wirklich alles genau nach Alexander Kostas Willen zu laufen.
Bin ich stark genug, um mich ihm entgegenzustellen, fragte sich Ellie, während Alexander sich vor eins der großen Panoramafenster stellte. Das würde die Zukunft zeigen. Im Moment schien er jedenfalls vollkommen unbesorgt, was seine Pläne anbelangte.
„Darf ich einen Vorschlag machen?“, sagte er, und sein Blick machte deutlich, dass er es in jedem Fall tun würde, egal, welche Einwände Ellie auch vorbrachte.
Während sie sich alle an den kleinen Teetisch setzten, blieb ihr nichts anderes übrig, als zu nicken und sich zu einem kleinen Lächeln zu zwingen. Ihre Augen verrieten Alexander jedoch, was sie in Wahrheit von seiner Frage hielt.
„Sprechen Sie keine Drohungen aus, die Sie nicht aufrechterhalten können, Ellie.“
Sein Ton klang so freundlich, dass sogar Kiria Theodopulos lächelte.
Es war eine Erleichterung, als der Steward erschien und ein Tablett mit Tee und Gebäck vor ihnen abstellte, denn so hatte Ellie für einen Augenblick die Möglichkeit, sich verstohlen umzusehen. Sie hatte erwartet, dass alles auf Alexanders Yacht von bester Qualität sein würde, und so war es auch, aber alles war so dezent und unaufdringlich, dass es an Langeweile grenzte. Ganz so, als hätte Alexander Kosta trotz seines immensen Reichtums keinerlei Interesse an materiellen Dingen.
„Kann ich noch etwas anderes kommen lassen?“ Alexander blickte auf seine Uhr, während sie ihre Tasse leerte.
Für ihn war die Unterredung offensichtlich beendet, weshalb sie ihn zu einem Ergebnis drängen musste. „Ich möchte einfach nur die Zusage, dass Sie den Standpunkt der Inselbewohner in Betracht ziehen, ehe Sie Veränderungen herbeiführen, von denen diese Menschen betroffen sein werden.“
„Wie kommen Sie darauf, dass ich das nicht ohnehin tue?“
Als sie nicht antwortete, entspannte er sich. Er hatte seine anfängliche Irritation überwunden und erkannte, dass Ellie ihm von Nutzen sein konnte. Ja, Ellie Mendoras war zum richtigen Zeitpunkt erschienen. Sie war die ideale Person, um die letzten Gegner auf seine Seite zu ziehen. „Sie haben fünf Minuten, um mir Ihre Hauptbedenken zu erklären“, sagte er.
Geduld war nicht unbedingt eine seiner hervorstechendsten Eigenschaften, aber in diesem Fall war es die Sache wert. Er wollte so viel wie möglich über Ellie herausfinden. Seine üblichen Quellen hatten ihm keinerlei Auskunft über sie geben können. Die Inselbewohner wussten entweder nichts, oder aber sie sagten ihm nichts. Es war an der Zeit, dass er seine eigenen Erkundigungen einzog.
Jeder hat seinen Preis, selbst Ellie Mendoras, dachte Alexander, während sie redete. Sie würde ihr abgehalftertes Boot an den Platz verlegen, den er ihr zugewiesen hatte, und sie würde sich aus seinen Geschäften heraushalten, dafür würde er sorgen. Kurz schaute er zu Kiria Theodopulos hinüber, die sich wieder auf ihren Sessel am Fenster gesetzt hatte, dann kehrte sein Blick zu Ellie zurück, die immer noch voller Ernsthaftigkeit redete.
Er hörte ihr kaum zu. Stattdessen freute er sich innerlich darüber, dass er ihr so effektvoll den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Wie naiv von ihr zu glauben, sie könne sich ihm entgegenstellen und ihn sogar vor versammelter Menge bloßstellen! Und das auch noch vor Leuten, deren Einkommen von ihm abhing! So viel Naivität war wirklich selten. Er schrieb es der Tatsache zu, dass sie sich vor der Welt versteckt hatte, seit ihr Vater ertrunken war. Warum sonst war er bei seinen Erkundigungen auf eine solche Mauer des Schweigens gestoßen?
Doch naiv oder nicht, sie hatte eine unumstößliche Regel missachtet: Die Hand, die einen füttert, beißt man nicht. Er würde seine Pläne bezüglich der Motorbootrennen nicht ändern,
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