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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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Caitlin zum großen französischen Fenster ihres Schlafzimmers, von dem man in den Innenhof blicken konnte, dem sich der Park anschloss. Flynn hatte Sorcha vorhin mit zu den Pferden genommen – eine ganz aufregende Sache für die Kleine. Caitlin war danach zunächst optimistisch ans Auspacken gegangen, doch jetzt hatte sie ein mulmiges Gefühl.
    In London – so schwer das Leben dort auch gewesen sein mochte – hatte sie immer den Eindruck gehabt, dass sie es schon schaffen würde. Sie hatte sich stark gefühlt und daran geglaubt, dass sie mit den meisten Dingen klarkäme. Als alleinerziehende Mutter wurde man irgendwann automatisch so. Aber hier in Irland, in der Nähe dieses rätselhaften Mannes, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hatte, seitdem sie ihm das erste Mal begegnet war, fühlte sie sich alles andere als stark und zuversichtlich.
    Vielleicht hätte sie das Angebot mit dem eigenen Apartment doch nicht annehmen sollen. Was, wenn Flynn sich damit nur darin bestätigt sah, dass sie so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben wollte – von dem Arrangement Sorcha betreffend einmal abgesehen?
    Es war klar, dass er über den Verlust des kleinen Danny noch nicht hinweg war und sie bei ihm mit der Neuigkeit, er habe eine Tochter, alte Wunden aufgerissen hatte. Sie konnte froh sein, dass Sorcha von Flynn nicht einfach abgelehnt worden war. Ganz im Gegenteil: Vater und Tochter schienen glücklich miteinander zu sein, und wieder spürte Caitlin eine schwere Schuld auf sich lasten. Vielleicht verdiente sie selbst ja gar kein Glück. Was, wenn ihr überstürztes Handeln von damals sie der Möglichkeit beraubt hatte, jemals wieder etwas Derartiges zu finden?
    Keine besonders hilfreiche Vorstellung, wenn man sich ohnehin schon schlecht fühlte. Caitlin wollte nicht in Selbstmitleid versinken, und so kam ihr die Idee, ihre Tante anzurufen. Abgesehen davon, dass sie sich von ihr Trost erhoffte, wollte sie auch mal wieder mit jemandem reden, dem sie tatsächlich am Herzen lag. Außerdem musste sie Tante Marie erklären, warum sie und Sorcha am Samstag nicht nach London zurückkamen. Danach würde Caitlin telefonisch ihren Job kündigen.
    Kurz vor Mittag war Caitlin auf dem großzügigen Sofa im Wohnraum über ihrem Buch eingeschlafen. Als es an der Tür klopfte, fuhr sie schuldbewusst hoch und eilte ins Vestibül, wobei sie versuchte, ihr vom Schlafen zerzaustes Haar wieder in Ordnung zu bringen. „Flynn!“
    „Ich wollte nur mal sehen, ob du dich gut eingerichtet hast oder ob du noch irgendetwas brauchst. Bridie hat angeboten, Sorcha zum Einkaufen mit in die Stadt zu nehmen. Ich habe mein Einverständnis gegeben. War das in Ordnung?“
    „Ja, aber …“
    „Darf ich reinkommen?“ Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, und er zwängte sich an Caitlin vorbei, ohne ihre Antwort abzuwarten.
    Caitlin blickte ihm noch ein wenig schlaftrunken nach. „Was ist los?“, fragte sie dann. „Du siehst aus, als würde dir etwas im Kopf herumgehen.“
    „Wenn du mich so fragst … ja, da wäre etwas.“ Er ging ihr voraus in den weitläufigen Wohnraum mit den Antiquitäten und den eleganten Teppichen. Als Caitlin ihm folgte und die angestrengte Falte zwischen seinen Brauen sah, schlug ihr Herz unwillkürlich schneller.
    „Ich möchte, dass du mir von Sorchas Geburt erzählst“, sagte er dann, und in seinen jadegrünen Augen spiegelten sich so viele Gefühle wider, dass Caitlin für einen Augenblick ganz perplex war.
    „Wie bitte?“ Diesen Grund für seinen unerwarteten Besuch hätte sie nun wirklich nicht erwartet.
    „Ich muss es wissen. Während ich heute mit ihr zusammen war, habe ich mich gefragt …“
    „Warum setzt du dich nicht erst einmal und machst es dir bequem? Ich erzähle dir gern alles, was du wissen willst“, sagte sie und überlegte, ob sie wirklich den Mut dazu hatte. Sie nahmen jeder in einer Ecke des Sofas Platz, auf dem Caitlin zuvor geschlafen hatte. „Wo soll ich anfangen?“
    „Wie war deine Schwangerschaft?“, fragte er und hatte die Ellbogen auf seine langen Oberschenkel gestützt, die wie so oft in einer schwarzen Jeans steckten. Eine Locke hing ihm in die Stirn, und Caitlin hätte sie ihm am liebsten aus dem Gesicht gestrichen. Doch dann atmete sie tief durch und versuchte, sich daran zu erinnern, wie ihre Schwangerschaft verlaufen war.
    „Die ersten drei Monate sind die schlimmsten gewesen, glaube ich. Mir war furchtbar schlecht, und ich konnte nichts bei mir behalten. Aber danach …

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