Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
Fragen, die sie ihm noch vor einem Tag sicher nicht hätte stellen dürfen. „Deine Exfrau, Isabel …?“
    Er sah ihr direkt in die Augen, und Caitlin kam sich vor wie hypnotisiert, wobei sie an alles andere dachte, als an eine Unterhaltung mit ihm. „Was ist mit ihr?“, hörte sie ihn dann fragen.
    „Du hast mir nie viel von ihr erzählt, als wir zusammen waren, außer … dass es zwischen euch nicht so gut gelaufen ist.“
    „Niemand spricht gern darüber, wenn er zum Narren gehalten wird. Obwohl ich Isabel nicht die ganze Schuld geben kann. Ich war der Obertrottel, der sich vorgemacht hat, er könnte die Farce einer Ehe in eine richtige Beziehung verwandeln … obwohl ich ziemlich schnell begriffen habe, dass ich sexuelle Anziehungskraft mit Liebe verwechselt hatte.“
    „Warum hast du Isabel überhaupt geheiratet?“ Die Worte waren heraus, bevor Caitlin noch bewusst wurde, was sie da von ihm verlangte. Wenn jemand verletzt worden war oder eine tiefe emotionale Wunde mit sich herumtrug, war es nicht unbedingt der richtige Weg, ihm eine so direkte Frage zu stellen. Da musste man behutsam vorgehen. Trotzdem zögerte Flynn nicht mit der Antwort.
    „Mangelndes Urteilsvermögen gepaart mit familiärem Druck.“ Er zuckte die Schultern. „Sie waren alle dafür und überzeugten mich davon, dass sich alles schon einspielen würde, wenn man sich Zeit ließe. Isabel kam aus der richtigen sozialen Schicht, sie war hübsch und gebildet, und unsere Eltern waren beide einverstanden.“
    „Und ihre Affäre? Hat sie begonnen, nachdem ihr geheiratet habt?“
    „Nein, schon vorher.“
    „Und du hattest keine Ahnung, dass sich Isabel mit jemandem trifft?“
    Flynn änderte seine Sitzposition und sah einen Augenblick weg. „Ich war froh, dass sie nicht so viel Zeit zu Hause verbracht hat. Sie hatte einige ganz enge Freundinnen, die ständig irgendetwas unternahmen … zusammen shoppen, verreisen oder es sich einfach nur gut gehen lassen. Bevor Isabel mir gesagt hat, dass sie schwanger ist, war ich mehr als froh, dass sie ihrer eigenen Wege ging.“
    „Aber du hast dich doch darüber gefreut, Vater zu werden?“
    „Ja, das habe ich.“ Da war ein Leuchten in seinen Augen. Caitlin hatte es schon einmal gesehen, als er von dem kleinen Jungen gesprochen hatte, und ihr ging das Herz auf.
    „Oh, Flynn, es muss schrecklich gewesen sein, herauszufinden, dass …“
    „… Danny nicht mein Kind war? ’Schrecklich’ ist da wohl eher untertrieben. Wie auch immer, ich möchte nicht weiter darüber reden. In Ordnung?“
    „Du hast ihn nie wiedergesehen?“, wagte Caitlin noch eine letzte Frage, damit sie sich ein zusammenhängendes Bild machen konnte.
    „Isabel ist mit ihrem Liebhaber nach Italien gezogen. Anscheinend hat seine Familie ihm dort eine Wohnung und einen Job angeboten. Isabel und ich kamen überein, dass es wahrscheinlich das Beste wäre, wenn wir nicht in Kontakt blieben.“
    „Was für eine furchtbare Situation!“
    „Sie wollte, dass Danny eine Chance hätte, zu seinem leiblichen Vater zu finden.“
    „Bestimmt … bestimmt hat dir das dein Herz gebrochen!“
    Flynn sagte nichts dazu. Auch sein Gesichtsausdruck verriet nichts, aber Caitlin begriff langsam, dass sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Sie hatte befürchtet, er wäre unfähig, wirklich zu lieben, aber jetzt wusste sie, dass das Gegenteil der Fall war. Es sprach Bände, dass er nur so zögerlich und mit großen Schwierigkeiten über den Verlust des Kindes gesprochen hatte, das ihm ans Herz gewachsen war wie sein eigenes. Jahrelang hatte er diesen Schmerz mit sich herumgetragen, und sicherlich würde er den kleinen Jungen niemals vergessen.
    Caitlin konnte kaum atmen, so sehr fühlte sie mit Flynn. Sie beugte sich zu ihm, um ihm ganz vorsichtig über die Wange zu streichen. Dann rieb sie mit dem Daumen zärtlich über sein markantes Kinn. „Du bist für eine Weile Dannys Vater gewesen, Flynn! Irgendwo in seinem Unterbewusstsein wird das immer verankert bleiben – egal, wo er ist. Irgendwie wird er spüren, dass es da einen Mann gab, der ihn geliebt hat wie seinen eigenen Sohn, und das wird seine Fähigkeit, wahre Gefühle zu empfinden, verstärken, wenn er erwachsen ist. Dieses Vermächtnis hast du ihm mitgegeben. Wahre Liebe wäret ewiglich, Flynn, sie ist eine Macht, die das Gute in der Welt vorantreibt wie nichts anderes!“
    Flynn ergriff ihre Hände, drehte die Handflächen zu sich und presste seine Lippen darauf. Sein Mund war warm, und

Weitere Kostenlose Bücher