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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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leise.
    Sie blickte auf den Wecker, es war erst zehn Uhr vormittags. „Sag bloß, dein Besuch ist schon abgereist!“
    Ethan räusperte sich, es klang ein bisschen verlegen. „Ja. Ich habe gemeint, sie sollten lieber früher fahren, da für später Eisregen vorhergesagt ist.“
    „Tatsächlich?“ Sie blickte durchs Fenster in den strahlend blauen, nahezu wolkenlosen Himmel.
    „Man kann nie wissen. Das Wetter hier kann ganz plötzlich umschlagen.“
    Während sie noch überlegte, was sie erwidern solle, kam er ihr mit einer Frage zuvor.
    „Wie schnell kannst du hier sein, Claire?“
    Obwohl ihr Herz zum Zerspringen pochte, gab sie sich kühl und gelassen. „Na ja, wenn ich mir Junes Rad borge, in etwa vierzig Minuten.
    „Und mit dem Auto?“
    „Brauche ich ungefähr eine Viertelstunde – nachdem ich mich angezogen und fertig gemacht habe.“
    „Halt dich nicht mit Anziehen auf, sondern setz dich sofort ins Auto und komm“, forderte Ethan stürmisch.
    Sie lachte leise. „Okay.“
    Eine halbe Stunde, nachdem Claire aufgelegt hatte, bog sie in die Auffahrt von Ethans Haus ein. Es war ein Rekord, wenn man bedachte, dass sie sich noch die Haare hatte föhnen und dann drei Mal umziehen müssen, bevor sie sich für einen roten Kaschmirpullover zu einer schwarzen Hose und schwarzen Ballerinas entschieden hatte. Bei ihren Dessous war ihr die Wahl nicht schwergefallen.
    Ethan stand auf der Veranda wie ein Pirat auf Deck seines gekaperten Schiffes, wenn der Wind mit Stärke zehn bläst: die Arme verschränkt, die Beine gespreizt, den Blick konzentriert nach vorn gerichtet.
    Ja, unsere Beziehung hat schon einige stürmische Phasen mitgemacht, dachte Claire und winkte.
    Ethan beobachtete sie. Da oben wartete er auf sie.
    Und ihr wurde klar, dass sie auf ihn gewartet hatte. Die ganzen zehn Jahre lang.
    Sie eilte zu ihm, ließ die Handtasche einfach fallen und stürzte sich förmlich in seine Arme.
    „Hallo!“, sagte sie nach einem langen, langen Kuss.
    Ethan streichelte ihr den Rücken. „Selber hallo!“
    Sie lachte melodisch. „Lass uns nach drinnen gehen.“
    Im Haus wurde ihr bewusst, dass sie bisher ja nur den Flur kannte. An einer Führung durch das ganze Anwesen war sie allerdings nicht interessiert. Sie interessierte sich nur für die Lage eines einzigen Raumes, der sich mit ziemlicher Sicherheit im ersten Stock befand.
    Ohne dem Kamin im großen Wohnzimmer mehr als einen flüchtigen Blick zu schenken, eilte sie zur Treppe. Auf halber Höhe sah sie sich kurz um, ob Ethan ihr folgte.
    Natürlich tat er das. Er stieg über ihren Mantel, den sie abgeworfen und die Schuhe, die sie abgestreift hatte.
    „Letzte Tür links“, rief er, während er kurz stehen blieb und ebenfalls seine Schuhe auszog. Dann war der Pullover an der Reihe.
    Claire öffnete die Tür, und ihr Blick fiel als Erstes auf das riesige Bett. Die Decke war glatt gestrichen, die Kissen aufgeschüttelt. Sie ging hin und setzte sich auf die Kante.
    „Du hast dein Bett gemacht“, stellte Claire fest und strich darüber, bevor sie die Hand nach ihm ausstreckte. „Komm, und lass es uns zerwühlen!“

10. KAPITEL
    „Zum Glück ist Freitag“, sagte Claire am Telefon in Chicago.
    „Endlich!“, stimmte Ethan aus tiefstem Herzen zu. Er war in Detroit.
    Seit sie einen Monat zuvor aus Glen Arbor zurückgekommen waren, sahen sie sich nur an den Wochenenden, entweder bei ihm oder in ihrem neuen Apartment in Chicago.
    Unter der Woche behalfen sie sich mit E-Mails, Telefonaten und SMS, die so sexy waren, dass die Handys beinah heiß liefen.
    Es gab nur einen Missklang für Claire, nämlich dass Weihnachten unmittelbar vor der Tür stand und sie sich mit ihren Eltern noch nicht wieder versöhnt hatte. Was nicht an ihr lag!
    Vielleicht würden sie nie akzeptieren, dass sie ihr Leben in ihre eigenen Hände genommen hatte. Nicht nur war sie wieder mit dem Mann zusammen, den sie sich ganz allein ausgesucht hatte, sie hatte auch begonnen, eine wohltätige Stiftung ins Leben zu rufen, die sich auf Hilfe für Familien in Krisensituationen spezialisieren sollte. Für Kinder, denen es so erging wie Ethan damals nach dem Tod seines Vaters.
    Ja, bis auf das unnötige Zerwürfnis mit ihren Eltern war Claire rundum glücklich.
    „Ich wollte wissen, wann du heute Abend ankommst“, sagte sie zu Ethan. „Wir könnten bei mir in der Wohnung essen. Ich bin mittlerweile stolze Besitzerin eines Esstisches.“
    „Schade! Ich habe so gern in deinem Bett

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