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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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willst du das wissen? Du hast ja kaum etwas davon gegessen.“
    „Ich bin nicht hungrig.“
    Leandro beugte sich vor und füllte Zaziki auf ihren Teller. „Als wir uns kennenlernten, hattest du ständig Hunger. Drei Gänge mussten es mindestens sein.“
    „Da habe ich auch den ganzen Tag über körperlich gearbeitet. Das Leben auf einem Bauernhof ist ziemlich hart. Wenn man nicht vernünftig isst, hält man das gar nicht aus.“
    „Jetzt habe ich dich gekränkt und weiß nicht einmal, womit.“
    „Mit deiner Kritik.“
    „Wann soll ich dich kritisiert haben?“, fragte er verwundert.
    „Du hast dich beschwert, dass ich so viel gegessen habe.“
    „Das war keine Beschwerde, sondern eine Bemerkung.“
    „Das ist dasselbe.“
    „Nein, Millie“, widersprach er behutsam. „Das ist es nicht.“
    „Du bist mit Frauen zusammen, die nichts essen.“ Sie ignorierte, was er ihr auf den Teller gefüllt hatte. „In deinen Kreisen betrachtet man Essen als größere Sünde als Fremdgehen. Alle Frauen sind spindeldürr. Es scheint so eine Art Statussymbol zu sein, wenn alle Rippen zu sehen sind. Was also soll ich davon halten, wenn du anmerkst, dass ich drei Gänge esse?“
    Nachdenklich blickte er sie an. „Vielleicht, dass mir dein Appetit gefällt?“
    „Wohl kaum“, entgegnete sie hitzig. „Dafür gibt es nämlich keine Beweise. Abgesehen von deinem momentanen Rückfall mit mir, umgibst du dich mit Bohnenstangen. Das beste Beispiel ist diese Schauspielerin. Neben ihr bekommt jede normalgewichtige Frau Komplexe und Essstörungen.“
    Er atmete tief durch. „Dein Gewicht scheint dich zu beschäftigen.“
    „Erstaunlich, dass dir das aufgefallen ist“, bemerkte sie mit zuckersüßer Stimme. „Ich bin eine Frau. Natürlich setze ich mich mit meinem Gewicht auseinander.“
    „Du hast eine fantastische Figur.“
    „Du meinst, ich bin fett.“
    „Ich meine fantastisch.“ Ein amüsiertes Lächeln umspielte seinen sinnlichen Mund. „Offensichtlich benötige ich ein Wörterbuch für dieVerständigung zwischen Frauen und Männern. Mann sagt ‚fantastisch‘, Frau versteht ‚fett‘. Sicher gibt es noch weitere Beispiele, bei denen ich mich aufs Glatteis begebe.“
    „Keine Sorge, ich sage dir Bescheid, wenn es so weit ist.“
    „Herzlichen Dank“, bemerkte er ironisch und legte ihr ein pikantes Bratwürstchen auf den Teller. „So, und nun iss! Alyssa hat dir zuliebe den ganzen Tag in der Küche geschuftet, weil du griechische Gerichte so gern magst. Besonders dieses. Es war immer dein Lieblingsessen.“
    „Stimmt, bis mich jemand darauf hingewiesen hat, wie viele Kalorien in einem Löffel Zaziki stecken.“
    „Wer war das?“
    „Nicht so wichtig. Sie wollte mir wohl einen Gefallen tun und mir dabei helfen, mich in deiner mir fremden Welt zurechtzufinden.“
    „Ich lebe in derselben Welt wie du, Millie.“
    Sie zog eine Braue hoch und blickte um sich. „Du machst dir etwas vor, wenn du das wirklich glaubst. Du bewegst dich in einer völlig anderen Welt, Leandro. Kein Wunder, dass ich da nicht hineingepasst habe.“
    „Hattest du wirklich das Gefühl, nicht dazu zu passen?“, fragte er leise.
    „Was glaubst du denn, wie ich mich unter deinen völlig übertrieben gestylten Freunden gefühlt habe? Ich werde es dir sagen: wie ein Elefantenkalb unter lauter eleganten Schwänen.“
    Leandro lachte ungläubig. „Jetzt übertreibst du aber maßlos.“
    „Nein, genau so war es. Hast du denn nicht bemerkt, wie unsicher ich war?“
    „Ganz ehrlich? Nein.“ Er spielte mit dem eleganten Weinglas in seiner Hand. „Im Gegensatz zu dir lege ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Aber vielleicht sollte ich das in Zukunft tun.“
    „Es gibt auch nonverbale Kommunikation, Leandro.“
    „Das ist mir bewusst. Aber da du auch die ständig falsch interpretierst, wenn es um mich geht, sollten wir uns einstweilen auf die verbale beschränken. Ich würde gern wissen, warum du heute Abend nichts isst.“
    „Weil mir nicht gut ist.“
    Beunruhigt musterte er sie. „Bist du krank?“
    „Nein, nur nervös.“
    „Wieso?“
    „Deinetwegen.“
    Ungläubig sah er sie an. „Das ist nicht dein Ernst. Meinetwegen ist dir übel?“
    Warum hatte sie nicht einfach den Mund gehalten? „Ja, ein wenig. Nein, offen gestanden, sogar sehr.“
    Leandro stellte sein Glas ab. „Aber wieso?“
    „Keine Ahnung. Ich bin keine Psychologin. Wahrscheinlich habe ich mich in etwas hineingesteigert. Jedenfalls hast du diese Wirkung auf

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