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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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– den Mann ihrer Träume heiraten.
    „Es ist Mai, der Wonne-und Hochzeitsmonat“, meinte Ricardo leicht spöttisch.
    „Ach, tatsächlich?“, murmelte sie leise. „Als hätte ich das nicht selbst begriffen. Nicht nötig, es mir unter die Nase zu reiben.“
    „Was hast du gesagt, Lyssa?“
    „Nichts. Ich bin albern. Entschuldige.“
    Er zuckte die Schultern, und schweigend gingen sie durch ein Gewirr schmaler Gassen zum Hotel zurück.
    „Du solltest dich vor dem Abendessen ein bisschen hinlegen“, empfahl Ricardo fürsorglich. „Oder möchtest du in deinem Zimmer essen?“
    „Nein, danke. Es wäre doch schade, die Gelegenheit zu verpassen, Rom bei Nacht kennenzulernen. Aber ein Nickerchen wäre jetzt wirklich nicht schlecht.“
    Er nickte. „Ich rufe dich dann rechtzeitig an, um dich zu wecken, einverstanden?“
    „Ja, das wäre nett“, bedankte sie sich und ging zum Lift.
    Als Ricardo Lyssa nachschaute, wurde ihm schwer ums Herz. Sie sah so blass und müde aus. Hoffentlich war ihr nicht übel, und sie wollte es vor ihm verbergen.
    Wenn er doch nur gewusst hätte, wie schlecht es ihr in den letzten Tagen gegangen war! Vielleicht hätte er etwas für sie tun können.
    Lyssa lag ihm einfach am Herzen. Selbst wenn sie das Baby eines anderen erwartete. Selbst wenn sie ihm, Ricardo, nichts davon gesagt hatte – aus welchen Gründen auch immer. Sie war immer noch dieselbe, und er hatte sie einfach gern. Dagegen kam er nicht an.
    Beim gemeinsamen Bummel durch die Straßen war ihm bewusst geworden, wie leer sein Leben sein würde, wenn sie abreiste. Es hatte jetzt schon an Reiz verloren, weil er sie nicht mehr in den Arm nehmen und ihren weichen Körper an seinem spüren durfte.
    Der Gedanke an Mailand konnte ihn nicht wirklich begeistern. Ebenso wenig die Aussicht, sein altes Leben wieder aufzunehmen.
    Dass Lyssa nicht mehr als freundschaftliche Gefühle für ihn hegte, wunderte ihn. Er hätte geschworen, dass hinter ihren Küssen genauso viel Leidenschaft steckte, wie er empfand. Aber jetzt war sie zur Tagesordnung zurückgekehrt, dem netten, bedeutungslosen Zusammensein zweier Fremder, die zufällig gemeinsam eine schöne Reise machten.
    Für sie war er augenscheinlich nicht mehr als ein Ferienflirt. Deshalb hatte sie heute auch lächeln können, als wäre nichts passiert. Manchmal hatte sie ein bisschen geistesabwesend gewirkt, ganz so, als wäre sie in Gedanken schon auf der Heimreise.
    Weit weg von ihm.
    Und das war die Hölle gewesen.
    Abends führte Ricardo Lyssa in ein Lokal nahe dem Pantheon, wo sie auf der Terrasse saßen und von zwei betagten Kellnern bedient wurden. Diese waren geradezu altmodisch höflich, verbeugten sich bei jeder Gelegenheit und servierten das Essen, als würden sie mindestens die Kronjuwelen von England präsentieren.
    Lyssa amüsierte sich prächtig. Einmal konnte sie sich nicht beherrschen und lachte laut, als einer der Kellner den Tisch verlassen hatte.
    „Oh, das tut mir leid“, meinte sie dann zerknirscht. „Ich hoffe, er hat es nicht gehört.“
    „Ich glaube, er hört überhaupt nicht mehr viel. Meiner Meinung nach geht er rapide auf die Achtzig zu“, beruhigte Ricardo sie spöttelnd. „Wenn wir den nächsten Gang nicht bekommen, wissen wir allerdings, dass er böse auf dich ist. Oder dass er tatsächlich die Bestellung nicht gehört hat.“
    Nun lachte sie über seine humorvolle Bemerkung, und endlich fühlte sie sich entspannt in seiner Gegenwart wie schon seit Tagen nicht mehr.
    „Trinkst du keinen Wein und keinen Kaffee, weil du schwanger bist?“, erkundigte er sich interessiert, als sie einen Schluck Wasser trank.
    „Richtig. Wein ist ja nicht gut für das Baby, und Kaffee schmeckt mir einfach nicht mehr. Auf jeden Fall schade, wo hier der Kaffee immer so herrlich duftet!“ Sie nahm die Gabel und begann zu essen.
    „Ich wünschte wirklich, du hättest mir etwas gesagt, Lyssa.“
    „Warum? Es kann dir doch gleichgültig sein, oder?“ Sie dachte nur an das Weintrinken, aber kaum hatte sie die Worte gesagt, merkte sie, wie man sie auch auffassen konnte. „Ich meine … natürlich wollte ich sagen …“
    „Schon gut. Es war wirklich nicht wichtig“, schnitt er ihr schroff das Wort ab. „Zwischen uns war ja nie etwas Ernstes.“
    „Richtig.“ Plötzlich fiel ihr das Schlucken schwer. „Übrigens … da ich gut in Rom angekommen bin, ist deineVerpflichtung als Reisebegleiter doch beendet. Du brauchst also nicht zu bleiben, bis ich

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