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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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abfliege.“
    „Willst du, dass ich dich allein lasse?“
    Er klingt irgendwie gekränkt, dachte Lyssa und versicherte ihm schnell: „Nein, das will ich nicht. Ich dachte, du hättest vielleicht Besseres vor. Wenn ja, würde ich das verstehen. Dann würde ich dich nicht zurückhalten.“
    „Solange du in Italien bist, fühle ich mich für dich verantwortlich“, erklärte er sachlich.
    Das kam bei ihr nicht gut an. „Es gibt nur einen Menschen, der für mich verantwortlich ist, und das bin ich selbst! Ich kann mich um mich selber kümmern. Bisher habe ich schon ganz andere Reisen problemlos allein gemeistert.“ Sie holte tief Luft. „Es war schön, dich als Begleiter auf der Reise zu haben, aber ich wäre auch allein bestens klargekommen.“
    Beschwichtigend hielt er die Hände hoch. „Entschuldige, bitte. Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du unfähig bist, auf dich aufzupassen. Nur möchte ich mich darum kümmern dürfen, dass du ohne Schwierigkeiten deinen Heimflug antrittst. Anders gesagt, dein Wohlergehen liegt mir am Herzen.“
    Sofort verflog ihr Ärger. Sie konnte nie lange wütend auf Ricardo sein. Seine Ritterlichkeit, der Wunsch, sie zu beschützen, gefiel ihr ja so gut an ihm. Besser gesagt, es war einer der Wesenzüge, die ihr an ihm so gut gefielen.
    Aber sobald sie einmal an Bord des Flugzeugs saß, würde Ricardo sie bereits vergessen haben. Er würde nach Mailand zurückkehren, zum Fußball und zu traumhaft schönen Frauen, mit denen sie sich nicht einmal ansatzweise vergleichen konnte.
    Sie war nur eine Abwechslung gewesen, ein Zeitvertreib für wenige Wochen.
    „Hast du dich schon entschieden, was du in Zukunft machen willst?“, erkundigte sie sich, nachdem die Kellner den Fischgang serviert hatten.
    „Noch nicht“, antwortete Ricardo und betrachtete Lyssa eindringlich.
    Sie trug wieder das seidige grüne Kleid, das sich so verführerisch an ihre Rundungen schmiegte. Rundungen, die nun etwas deutlicher geworden waren, was sie noch femininer aussehen ließ. Noch hinreißender …
    Er musste sich beherrschen, um nicht mit der Bitte herauszuplatzen, sie solle doch bei ihm bleiben. Am liebsten hätte er ihr gestanden, wie sehr er den Gedanken hasste, dass sie schon bald wieder am anderen Ende der Welt leben und er nichts mehr von ihr hören würde.
    Am schlimmsten war die Vorstellung, sie nie mehr wiederzusehen.
    Nein, er würde sie niemals mit ihrem Baby zusammen sehen, und seltsamerweise machte ihn das beinah traurig. Dass sie eine hervorragende Mutter sein würde, davon war er felsenfest überzeugt.
    Er wünschte, sie wäre mit seinem Kind schwanger!
    Er wünschte, sie würde die Mutter seiner Kinder werden.
    Und sie wollte wissen, ob er bei seinemVerein zu bleiben beabsichtigte. Es war die bisher folgenreichste Entscheidung seines Lebens, aber er hatte seit Tagen nicht mehr darüber nachgedacht.
    Lyssa hatte ihn zu sehr abgelenkt. Er dachte nur noch an sie.
    „Ich wünsche dir viel Glück mit deiner Entscheidung“, sagte sie in seine Überlegungen hinein. „Bestimmt fällt dir die richtige Lösung ein, wenn du es am wenigsten erwartest.“
    „Glaubst du wirklich?“
    „Ja. Es ist doch oft so: Man zerbricht sich den Kopf über ein Problem, und sobald man aufhört, daran zu denken, präsentiert einem das Unterbewusstsein die Lösung. Ganz so, als wüsste es besser, was wir wollen, als wir selbst“, fügte sie hinzu.
    Dann kann ich nur hoffen, dass es das bei mir tut, dachte er niedergeschlagen und schob fürs Erste alle unangenehmen Gedanken beiseite.
    „Wie findest du Rom denn jetzt, wo du ein bisschen davon gesehen hast?“, erkundigte er sich, bemüht unbeschwert.
    „Ich liebe die Stadt!“, antwortete Lyssa begeistert. „Ihr Zauber rührt, glaube ich, daher, dass hier Menschen tatsächlich leben. Nicht wie in modernen Großstädten, wo in der City nur gearbeitet wird und sie nachts wie ausgestorben daliegt. Ja, es ist eine wirklich lebendige Stadt. Und ganz besonders gefällt mir die Mischung von Altem und Neuem.“
    Ricardo liebte es, sie so reden zu hören. Es war herzerwärmend, wie sehr sie sich für etwas begeistern konnte. Am liebsten hätte er sie gefragt, warum sie nicht nach Rom zog, wenn es ihr doch so gut gefiel.
    Aber die Antwort wusste er ja: Lyssa war am anderen Ende der Welt zu Hause.
    Nur noch ein Tag, und er würde sich von ihr verabschieden müssen, ihr viel Glück wünschen … und so tun, als wäre ihm völlig egal, dass sie für immer aus seinem Leben

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