Julia Extra Band 0325
reden. Das tut mir so leid für dich.“
„Es ist nicht deine Schuld. Verdammt, du und Brice, ihr seid ebenso Opfer wie ich. Im Grunde sogar noch mehr. Ihr seid nur mit hineingezogen worden, weil es um den Namen Caliborn geht.“
„Es ist ein klangvoller Name mit einem guten Ruf. Er darf nicht in den Schmutz gezogen werden. Du musst dich wehren, Bryan.“
„Das habe ich auch vor. Ich habe schon mit meinem Anwalt gesprochen. Wir werden den Verlag wegen übler Nachrede verklagen. Er meint, wir könnten damit Erfolg haben. Ich bin zwar prominent und stehe oft in der Zeitung, aber ich muss mir nicht alles bieten lassen. Das Blatt hat Halbwahrheiten und glatte Lügen gedruckt, ohne die Fakten nachzuprüfen.“
„Wem sagst du das? Sie machen mich zu einer …“ Betrübt schüttelte Morgan den Kopf und ließ den Satz unvollendet.
Jetzt war es an ihm, sich zu entschuldigen. Er zog sie an sich und küsste sie auf die Schläfe. „Es tut mir wirklich leid, dass du meinetwegen unter die Räder geraten bist.“
„Ich bin hart im Nehmen.“
„Ich weiß.“ Aber sie verdiente das hier nicht. Er stand auf und half ihr auf die Füße. „Jetzt bringe ich euch erst mal nach Hause, damit ihr euch trockene Sachen anziehen könnt.“
Morgan rechnete nicht damit, dass Bryan bleiben würde, nachdem er sie und Brice im Penthouse abgeliefert hatte. Zumal sie vor dem Haus einen Fotografen erspähten, und der Portier berichtete, dass einige Reporter versucht hatten, sich nach oben zu schleichen. Aber er ging nicht, sondern kümmerte sich um Brice, während sie heiß duschte und frische Sachen anzog.
Sie band das noch feuchte Haar zu einem Pferdeschwanz und verzichtete auf Make-up, denn sie wollte Bryan nicht zu lange warten lassen. Bestimmt musste er zurück ins Büro. Doch als sie ins Wohnzimmer kam, schlief Brice fest, und Bryan hatte es keineswegs eilig, wieder zu verschwinden.
Er saß auf der Couch und hatte ein Bein auf den Tisch gelegt. Die Anzugjacke hatte er schon ausgezogen, als sie das Penthouse betraten, jetzt hatte er auch noch die Krawatte gelockert und die Ärmel des blütenweißen Oberhemdes aufgekrempelt. „Ich habe meine Eltern angerufen. Sie wussten schon Bescheid. Ein Nachbar hat die Zeitung im Supermarkt gesehen und sie sofort informiert.“
„Was haben sie gesagt?“
„Na ja, begeistert waren sie natürlich nicht, aber sie haben sich mehr Sorgen um mich gemacht.“ Er lächelte. „Und um dich. Jetzt sind sie doppelt so froh, dass du mit Brice ins Gästehaus ziehst. Dort seid ihr sicher. Sie sorgen dafür.“
„Aber heizt mein Umzug die Gerüchteküche nicht noch weiter an? Ich will nicht, dass sie von Reportern und Fotografen belagert werden.“
Bryan beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Knie. „Sie möchten selbst eine Pressekonferenz geben, Morgan. ‚Um der Klatschpresse den Wind aus den Segeln zu nehmen‘, wie mein Vater es formuliert hat.“
„Eine Pressekonferenz?“
„Sie wollen allen Reportern klarmachen, dass Brice ein Caliborn ist, und den Eindruck vermeiden, dass wir etwas zu verbergen haben oder uns für diese Situation schämen.“ Er drehte sich zu ihr und strich ihr über die Wange. „Aber es ist deine Entscheidung. Du musst keine Einzelheiten nennen, nur die wichtigsten Fakten. Brice ist Dillons Sohn, und du bist hergekommen, um seine Familie kennenzulernen. Dafür brauchst du dich nicht zu schämen.“
„Nein?“ Morgan stand auf und ging zu ihrem Sohn. Sie nahm ihn aus der Schaukel und küsste ihn auf die Stirn. „Ich lege ihn ins Bett.“
Bryan saß noch auf der Couch, als sie zurückkehrte. „Wir müssen nichts sagen“, begann er. „Du bist niemandem eine Erklärung schuldig. Meine Eltern werden es verstehen.“
„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe dich aufgefordert, zu kämpfen und dich zu wehren. Und das muss ich auch tun. Deine Eltern haben recht. Ohne die Fakten drucken die Zeitungen nur noch mehr Lügen.“
Er ging zu ihr und legte die Hände auf ihre Schultern. „Bist du sicher?“
„Ja. Ich lasse nicht zu, dass über meinen Sohn Gerüchte verbreitet werden.“
Bryan zog sie an sich. Es sollte aufmunternd sein, aber schnell wurde mehr daraus. Morgan passte perfekt in seine Arme, und er atmete ihren Duft ein, einen Hauch von Zitrus und Seife. Mit den Lippen streifte er ihre Schläfe, während er ihr über den Rücken strich, und schlagartig entflammte in ihm das Verlangen.
„Morgan“, flüsterte er. „Ich wünschte
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