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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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Liebe.
    Liebe. Davon hatte er kein Wort gesagt. Nicht einmal als er um ihre Hand angehalten hatte. Wie kaltherzig muss ich mich angehört haben, dachte Bryan, als er in seinen Wagen stieg und den Motor startete. Verdammt, er musste geklungen haben wie jemand, der eine Firmenübernahme plante, nicht wie jemand, der eine Frau heiraten wollte.
    Während der nächsten Tage versuchte Morgan geradezu verzweifelt, nicht an Bryan zu denken. Vor allem nicht an seinen Vorschlag, ihn zu heiraten, weil es „vernünftig“ war. Er hatte ihr damit das Herz gebrochen. Sie war zutiefst verletzt und zornig auf ihn. Sie war enttäuscht. Auch von sich selbst. Denn nachdem er gegangen war, hatte sie sich gefragt, ob sie hätte Ja sagen sollen. Sie liebte ihn und wollte seine Frau werden.
    Um sich abzulenken, konzentrierte sie sich auf den bevorstehenden Umzug. Die bisherigen Eigentümer des Hauses waren mit dem Verkaufspreis heruntergegangen und hatten ihr Angebot akzeptiert. Jetzt musste sie nur noch den Vertrag unterschreiben und packen. Sie freute sich darauf, ihre restlichen Sachen aus dem Lager zu holen. Gleich nach dem Einzug wollte sie sich das neue Klavier liefern lassen, das sie gekauft hatte. Im Penthouse hatte sie Bryans Flügel gehabt, im Gästehaus der Caliborns gab es keinen, und deshalb hatte sie – abgesehen vom Musikunterricht im Stadtteilzentrum – seit Wochen nicht mehr richtig gespielt.
    Bevor sie das Haus beziehen konnte, gab es dort viel zu tun. Zum Glück handelte es sich nur um Schönheitsreparaturen, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Sie hatte einen Maler beauftragt und war gerade dabei, Farbtöne für die Wände auszusuchen. An den Fenstern hatte sie schon Maß genommen, damit die Jalousien und Vorhänge angebracht werden konnten. Außerdem hatte sie vor, den Parkettboden im Wohnzimmer aufarbeiten zu lassen. Wenn alles so klappte, wie sie es sich vorstellte, würden Brice und sie das Gästehaus in der ersten Dezemberwoche räumen können.
    Dann wäre Bryan längst in London. Morgan setzte sich mit den Farbmustern an den Tresen in der Küche und versuchte, nicht daran zu denken, dass er heute abflog. Es gelang ihr nicht. Sie konnte nur hoffen, dass sie ihre Gefühle besser unter Kontrolle hatte, wenn er zum Weihnachtsfest nach Chicago zurückkehrte.
    Als sie den Kopf hob und ihn vor der Terrassentür stehen sah, traute sie ihren Augen nicht. Bildete sie es sich nur ein? Aber dann klopfte er, und sie glitt vom Hocker. „Was tust du hier?“ Sie warf einen Blick auf die Uhr. „Deine Maschine nach London geht in weniger als drei Stunden. Solltest du nicht auf dem Weg zum Flughafen sein?“
    „Ja, das sollte ich“, bestätigte er. „Aber ich wollte nicht fliegen, ohne dich vorher noch einmal zu sehen.“
    Morgan wollte sich keine falschen Hoffnungen machen, aber ihr lädiertes Herz klopfte schmerzhaft gegen die Rippen.
    „Ich bin hier, um mich bei dir zu entschuldigen.“
    „Na gut.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust, als wollte sie sich dadurch Halt geben. „Ich höre.“
    Er atmete tief durch und sah plötzlich so nervös aus, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. „Oh, verdammt, ich bin kein großer Redner.“ Er machte eine hilflose Handbewegung. „Sicher, mit kleinen Karten, auf denen Stichworte stehen, oder mit auswendig gelernten Antworten komme ich einigermaßen zurecht. Aber wenn ich frei sprechen muss …“ Er räusperte sich. „Oder offenherzig … dann ist es für mich nicht mehr so leicht. Als ich das letzte Mal hier war, wusste ich genau, was ich wollte. Ich habe es nur nicht richtig ausgedrückt. Du musstest den Eindruck bekommen, dass es mir nur darum geht, für dich und Brice zu sorgen.“
    „Tut es das nicht?“
    „Nein. Na ja, doch. Natürlich will ich für euch sorgen. Aber das ist nicht der Grund, aus dem …“ Leise fluchend griff er nach den Farbmustern. „Morgan, ich will dich heiraten, weil ich nach der Arbeit nicht mehr in ein beigefarbenes Penthouse kommen will. Mein ganzes Leben ist beigefarben. Blass und langweilig. Ich will Farbe hineinbringen. Und damit du mich richtig verstehst, ich rede nicht von der Wohnungseinrichtung.“
    Als sie den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, hob er die Hand.
    „Nein, warte. Das klingt abgedroschen. Was ich wirklich sagen wollte, ist … ich bin einsam.“ Er verzog das Gesicht. „Gott, das hört sich jetzt an, als wäre ich verzweifelt. So verzweifelt, dass mir jede Frau recht wäre. Aber das ist nicht wahr. Ich

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