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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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würde bald eintreffen. Sie hatte sich dreimal umgezogen, bevor sie sich schließlich für einen dunkelbraunen Pullover und eine Tweedhose entschieden hatte. Die Art, wie er sie nach dem Kuss angesehen hatte, hatte sie verunsichert.
    Bryan war meistens nicht anzusehen, was er dachte. Aber als sie zusammen im leeren Elternschlafzimmer gestanden und die Nachmittagssonne ihm ins Gesicht geschienen hatte, war er anders als sonst gewesen. In seinem Blick hatte sie mehr wahrgenommen als Verlangen oder Pflichtgefühl. Sie hatte sich darüber gefreut, vor allem nachdem er gerade zugegeben hatte, dass er sie und Brice vermissen würde, wenn er in London war.
    Aber Sekunden später war seine Miene wieder so undurchdringlich wie immer gewesen.
    Morgan trug gerade noch etwas Lipgloss auf, als es an der Tür klopfte. Sie schaute auf die Uhr. Bryan war früh dran. Hatte seine Eile etwas mit dem zu tun, was er mit ihr „besprechen“ wollte?
    „Hallo, Morgan.“
    „Hi“, begrüßte sie ihn so unbeschwert wie möglich. „Soll ich deinen Mantel nehmen?“
    Er reichte ihn ihr zusammen mit der Flasche Wein, die er mitgebracht hatte. Morgan stillte Brice zwar noch, aber sie beschloss, sich ein halbes Glas von dem Merlot zu gönnen. Sie hatte sich vorhin etwas Milch abgepumpt und sie Julia gegeben. Außerdem bekam ihr Sohn inzwischen auch schon Babynahrung, damit er nachts keinen Hunger bekam und durchschlief.
    Als sie mit zwei Gläsern aus der Küche kam, stand Bryan vor der Couch. Er nahm sein Glas entgegen, trank jedoch nicht, sondern stellte es ab. Dann straffte er die Schultern, als würde er sich auf eine Auseinandersetzung gefasst machen.
    „Ich will, dass ihr mich nach London begleitet“, sagte er, und es klang nicht wie eine Bitte, sondern wie ein Befehl.
    „Was?“ Beinahe hätte Morgan ihren Wein verschüttet.
    Er nahm ihr das Glas ab und stellte es zu seinem. „Ich weiß, ich werde nicht lange weg sein, höchstens ein paar Monate. Aber ich will dich bei mir haben.“
    „So?“
    „Genauer gesagt, ich will dich nicht nur in London bei mir haben, sondern dich heiraten.“
    Mit angehaltenem Atem wartete sie darauf, dass er ihr eine Liebeserklärung machte oder ihr wenigstens seine wahren Gefühle offenbarte. Aber das tat er nicht.
    „Es ist aus einer ganzen Reihe von Gründen vernünftig.“
    „Heiraten ist vernünftig?“, fragte sie verblüfft, denn sie war nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.
    „Absolut.“ Bryan nickte, verschränkte die Hände auf dem Rücken und ging vor der Couch hin und her. Vor Morgan, denn sie hatte sich hinsetzen müssen, weil ihre Knie weich geworden waren.
    Als wäre dies eine Konferenz mit seinen Managern, zählte er seine Argumente auf. Er klang überzeugt, aber seiner Stimme fehlte die Leidenschaft, die sich eine Frau von einem Mann erhoffte, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen sollte.
    „Brice ist ein Caliborn und ist der Erbe eines der größten Unternehmen des Landes. Wir verlangen es nicht von ihm, aber natürlich hoffen wir, dass er eines Tages an der Spitze der Firma steht, die sein Ururgroßvater hier in Chicago gegründet hat.“
    „Ich würde ihn niemals daran hindern.“
    „Ich liebe Brice und würde alles für ihn tun.“ So, wie er alles für Dillon getan hätte? „Ich will auf ihn aufpassen, Morgan.“ So, wie er immer versucht hatte, auf Dillon aufzupassen? „Und auf dich auch.“ Weil Dillon es nicht mehr konnte.
    Verantwortung, Familiensinn, Pflichtgefühl. Wenn sie ihn heiraten sollte, brauchte sie bessere Gründe. „Aber eine Ehe ist …“
    „Die beste Lösung.“
    Lösung? Das hörte sich an, als wären sie und Brice ein Problem. Das Wort versetzte Morgan einen Stich.
    „Du und ich, wir passen zueinander“, sagte er, und der Schmerz in ihrer Brust nahm noch zu.
    Sein Blick fiel auf ihre Lippen. War das Verlangen in seinen Augen?
    „Wir haben den gleichen Geschmack“, fuhr er fort. „Beim Essen und bei der Wohnungseinrichtung.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Hähnchen süß-sauer und rote Zierkissen sind eine gute Basis für eine lebenslange Verpflichtung?“
    „Das habe ich nicht gemeint.“ Er legte die Stirn in Falten. „Es ist nur so, dass ich viele Paare kenne, die geheiratet haben, weil sie einander attraktiv fanden.“
    „Und das ist schlecht?“
    „Es ist nicht genug. Man muss vieles gemeinsam haben, um auf Dauer erfolgreich zu sein.“
    Das stimmte, aber jetzt klang er, als ginge es um eine Firmenfusion, nicht um

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