Julia Extra Band 0325
grimmigen Gesicht deutete darauf hin. Mit zusammengekniffenen Augen studierte sie ihn und fragte sich, ob sie seine Miene vielleicht falsch deutete, aber nein.
Der Ausdruck auf seinem Gesicht wirkte … einladend, sein Mund entspannt, so als wolle er ihr zeigen, wie küssenswert seine Lippen waren. Und seine Augen waren dunkler geworden. Selbst jemand mit beschränkter Erfahrung wie Melissa wusste, was das bedeutete – er begehrte sie.
„Warum?“, wisperte sie mit klopfendem Herzen.
„Lassen wir doch die Spielchen. Du weißt genau, warum.“
„Aber du hast mich gerade noch …“
„Weggestoßen?“
„Ja.“
„Vielleicht ist mir inzwischen klar geworden, was für ein Narr ich war. Vielleicht brauchte ich nur ein wenig Zeit, bevor ich den Protest meines Körpers hören konnte. Und glaube mir, er protestiert laut und deutlich.“ Er sah an sich herab und zuckte mit den Schultern. „Also komm her, Melissa.“
„Nein.“
„Nein? Du verweigerst deinem Fürsten den Wunsch?“
„Du bist nicht mein Fürst, und ja, ich verweigere dir deinen Wunsch.“
„Wieso?“
„Weil …“ Weil du mich schon einmal zur Närrin gemacht hast. Weil mein Herz in tausend Scherben zerspringen und nie wieder heilen würde . „Weil ich nur hier bin, um über meinen Sohn zu sprechen. Alles andere wäre nicht korrekt.“
„Nicht korrekt?“, wiederholte er spöttisch. „Du glaubst also, es gäbe eine gesellschaftlich akzeptable Vorgehensweise in dieser äußerst bizarren Situation?“ Noch bizarrer war allerdings, dass ihre Worte seine Erregung nur noch steigerten. Cristiano war es nicht gewohnt, dass ihm etwas abgeschlagen wurde. „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu dir zu kommen, bella mia .“
Alarmiert riss sie die Augen auf, als er mit der Geschmeidigkeit und Entschlossenheit eines Raubtieres, das sich an seine Beute heranpirschte, auf sie zukam. „Nicht“, flüsterte sie, auch wenn alle ihre Sinne jäh erwachten.
„Nicht – was? Du solltest versuchen, dich genauer auszudrücken.“
Es war sein Lächeln, das ihren Widerstand besiegte, auch wenn es eher hart und grimmig war, als er sie in seine Arme zog. Dieses Lächeln ließ sie an die Zeit zurückdenken, als sie keine Bedenken gehabt hatte, sich ihm hinzugeben. An die Zeit, als ihr Sein und Tun einzig von der Leidenschaft bestimmt worden war.
„Warum die Falte?“ Mit einer Fingerspitze fuhr Cristiano über ihre Stirn, um sie zu glätten.
„Kannst du dir das nicht denken?“
Er erkannte den Argwohn und die Zweifel in ihren Augen, und ihm wurde klar, dass er sich um sie bemühen musste. Wenn er ihre Mitwirkung wollte, musste er sie verführen. Denn er brauchte Melissa Maguire. Brauchte sie, um ihn an den Teil seiner Vergangenheit zu erinnern, der ihm abhanden gekommen war. Cristiano blickte auf ihre bebenden Lippen und rieb mit dem Daumen darüber. Sie brauchte ihn auch, vielleicht sogar noch mehr.
„Gefällt es dir nicht, wenn ich das tue?“, fragte er leise. „Vorhin hat dein Körper mich noch wortlos aufgefordert, ihn in Besitz zu nehmen.“
Melissa schluckte. Sein Daumen streichelte jetzt an ihrem Kinn entlang … eine fast gedankenverlorene Geste, die jedoch brennende Sehnsucht in ihr aufwallen ließ.
„Aber deshalb sind wir nicht hier, Cristiano. Wir müssen … wir sollten …“ Sie wollte sagen, dass sie reden mussten. Über Ben. Darüber, wie es weitergehen sollte. Doch wie sollte sie die Worte hervorbringen, wenn seine Lippen jetzt an ihrem Hals spielten?
Ihr Kopf fiel in den Nacken, und gleichzeitig warnte eine innere Stimme sie, nicht den Fehler zu begehen, ihm so leicht nachzugeben. Doch ihr Körper und ihre Seele waren ausgehungert nach Liebe, warteten sie doch schon so lange auf diesen Moment. Als er jetzt ihre Brust umfasste und die harte Perle reizte, verflüchtigten sich alle Worte. Melissa spürte nur noch die Hitze, die sich in ihr ausbreitete.
„ Sí, cara , ich weiß, wir sollten. Und wir werden auch. Jetzt gleich, so, wie wir beide es uns wünschen.“ Er schob ihr Shirt hoch, streichelte die seidigen Innenseiten ihrer Schenkel. Es war lange her, seit er sich zuletzt dem Vergnügen mit einer Frau hingegeben hatte. Weder sein Herz noch sein Körper hatten Verlangen verspürt, ein Verlangen, das jetzt aufloderte und ihn schier verbrannte. Eine Sekunde lang fragte er sich, ob er den Verstand verloren hatte, ausgerechnet diese Frau zu wählen, um seine selbst auferlegte Abstinenz zu beenden. Dann jedoch
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