Julia Extra Band 0325
perfektes Paar ab, und man sah es ihnen an, dass sie bis über beide Ohren ineinander verliebt waren.
„Wir zwei müssen einkaufen gehen“, verkündete Casey am nächsten Morgen beim Frühstück.
„Wir zwei?“ Alyssa stellte die Kaffeetasse auf den Tisch.
„Wir zwei“, bekräftigte Casey. „Hast du nicht gesagt, du hättest für den Wohltätigkeitsball nichts zum Anziehen? Willkommen im Club. Außerdem“, fuhr sie mit einem verschwörerischen Grinsen fort, „können wir beide mal ein bisschen Zeit miteinander verbringen, ohne dass Clint dauernd um dich herumschleicht. Er hat offenbar Angst, dass ich dir das eine oder andere Geheimnis über ihn verrate. Am liebsten würde er dich keine Sekunde aus den Augen lassen. Kaum zu glauben, dass ihr beide schon so lange verheiratet seid“, scherzte sie.
Alyssa runzelte die Stirn. Seine Schwester wusste doch bestimmt, dass ihre Ehe mit Clint nicht für die Ewigkeit war. Das Klingeln von Caseys Handy unterbrach Alyssas Gedanken.
Casey entschuldigte sich, bevor sie das Gespräch annahm.
Während sie telefonierte, goss Alyssa sich noch einen Becher Kaffee ein. Clint und McKinnon waren bereits in aller Herrgottsfrühe aufgebrochen und wollten erst zum Abendessen zurückkehren. Clint musste seinem Schwager unbedingt die frisch aus Nevada eingetroffenen Wildpferde zeigen.
„Ausgezeichnet. Das war Spencer“, erklärte Casey, nachdem sie aufgelegt hatte. „Er hat vom Flughafen angerufen. Er und seine Frau Chardonnay sind gerade gelandet. In etwa einer Stunde müssten sie hier sein.“
„Wer kommt denn sonst noch?“, fragte Alyssa nach einer Weile.
„Mit zum Einkaufen?“
Alyssa schüttelte den Kopf. „Hier auf die Ranch.“
„Hat Clint dir das nicht gesagt?“ Casey schien irritiert zu sein.
„Nein. Wahrscheinlich hat er nur mit Chester darüber gesprochen. Er musste ja die Gästezimmer vorbereiten.“
Casey war empört. „Wenn er mit Chester spricht, ist das okay, aber du bist schließlich die Hausherrin. Ich finde es nicht gut, wenn du es aus zweiter Hand erfährst.“ Resigniert schüttelte sie den Kopf. „Männer können manchmal so dumm sein.“
Aus Caseys Bemerkung schloss Alyssa, dass sie tatsächlich nicht wusste, was es wirklich mit ihrer und Clints Ehe auf sich hatte. „Es ist wohl eher so, dass ich für Clint nicht die Hausherrin bin“, verteidigte sie ihn.
Casey zog die Augenbrauen hoch. „Und warum nicht?“
Alyssa seufzte. Sollte sie Casey reinen Wein einschenken, wenn Clint seiner Schwester offenbar kein Sterbenswörtchen verraten hatte? Sie suchte nach einer passenden Antwort, und da sie keine fand, machte sie nur eine vage Handbewegung und meinte: „So ist es nun mal.“
Casey musterte Alyssa mit einem forschenden Blick. Plötzlich lächelte sie. „Ach, ich verstehe. Du meinst die Sache mit den dreißig Tagen, die ihr unter einem Dach verbringen müsst und all das …“
Alyssa nickte. Clint hatte es ihr also doch erzählt.
Casey lachte leise, bevor sie an ihrem Kaffee nippte. „Darüber würde ich mir an deiner Stelle überhaupt keine Sorgen machen. Glaub mir, Clint ist fest entschlossen, dich hier zu behalten.“
Heftig schüttelte Alyssa den Kopf. „Nein, bestimmt nicht“, erwiderte sie.
„Und ob. Und das Tragische ist: Manche Männer sind nicht nur dumm, sondern auch ziemlich langsam. Clint gehört zu den besonders Langsamen. Gut möglich, dass er sich noch gar nicht im Klaren darüber ist, was er mit dir tun soll. Du Ärmste!“
Wie konnte Casey so etwas behaupten? Vermutlich sah sie alles durch die rosarote Brille, weil sie und McKinnon ineinander verliebt waren und eine vollkommene Ehe führten. Alyssa beschloss, das Thema auf sich beruhen zu lassen. Sollte Clints Schwester doch glauben, was sie wollte. Alyssa war nach wie vor fest davon überzeugt, dass ihre Beziehung zu Clint nach Ablauf der dreißig Tage vorüber sein würde und er von ihr erwartete, dass sie ihre Sachen packte und verschwand.
Alyssa lag in Clints Armen, nachdem er sie hingebungsvoll geliebt hatte. Jetzt schlief er tief und fest neben ihr. Sein Atem ging gleichmäßig. Sie dagegen war hellwach. Tausend Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf.
Mittlerweile war Clints gesamte Familie eingetroffen. Alle verhielten sich sehr nett und freundlich ihr gegenüber. Sämtliche Gästezimmer waren belegt, und wann immer sie mit den anderen zusammen waren, verhielt Clint sich so, als sei sie die Hausherrin.
Sie hatte sich rasch an ihre neue Position
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