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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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entgegnete sie schließlich. „Außerdem war ich ein wenig neidisch auf dich. Du sprichst immer mit so viel Liebe und Wärme von deiner Familie. Dieses Gefühl kenne ich gar nicht.“
    Er setzte sich auf die Bettkante. „Kim hat wirklich eine Menge Probleme, nicht wahr?“
    So kann man es natürlich auch sehen, dachte Alyssa. Laut sagte sie: „Ja. Sie stand immer im Mittelpunkt, und es hat ihr natürlich überhaupt nicht gepasst, als ich auftauchte. Und als ich dann später herausgefunden habe, dass mein Großvater in Wirklichkeit mein Vater war …“
    „Wow. Warte mal“, unterbrach er sie. „Was willst du damit sagen – dein Großvater war in Wirklichkeit dein Vater?“
    Der Zeitpunkt war gekommen, ihm in jeder Beziehung reinen Wein einzuschenken. „Auf dem Sterbebett hat mir der Mann, von dem ich glaubte, er sei mein Großvater, gestanden, dass er in Wahrheit mein leiblicher Vater ist. Bis dahin hatte ich geglaubt, die illegitime Tochter seines Sohnes zu sein, der auch Texas Ranger war und bei einem Einsatz ums Leben gekommen ist.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. „Als meine Großmutter gestorben ist, musste mein Großvater die gemeinsamen Söhne, Todd und Kim Vaters Jessie, alleine aufziehen. Todds Tod hat Großvater völlig aus der Bahn geworfen. Er hat angefangen zu trinken, um mit seinem Kummer fertig zu werden. In irgendeiner Kneipe hat er meine Mutter, die Kellnerin war, kennengelernt und mit ihr geschlafen. Nachdem sie schwanger geworden war, hat er ihr versprochen, für mich zu sorgen. Als sie mich dann zu ihm geschickt hat, sind sie übereingekommen, allen zu erzählen, dass ich Todds uneheliche Tochter sei. Der einzige Mensch, der die Wahrheit kannte, war Tante Claudine.“
    Clint musste diese Neuigkeiten erst verarbeiten, ehe er fragte: „Warum hat sie dich weggegeben?“
    Alyssa stieß einen tiefen Seufzer aus. „Sie hat herausgefunden, dass ihr neuer Freund hinter mit her war.“
    Clints Miene verfinsterte sich. „Und seitdem hast du nichts mehr von ihr gehört?“
    „Nein. Ich war ihr vollkommen egal“, schloss Alyssa. Auf einmal sah sie ganz deprimiert aus.
    Der Schmerz, den sie empfand, wann immer sie an die Gleichgültigkeit ihrer Mutter dachte, war noch genauso stark wie damals, als ihr klar wurde, dass sie sie nie mehr wiedersehen würde. Eine Träne lief ihr über die Wange, und Clint wischte sie fort. „Das war eine ziemlich ereignisreiche Nacht für dich“, sagte er mitfühlend. „Du solltest jetzt besser schlafen.“
    Sie nickte. Noch immer wusste sie nicht, wie er über ihr Geständnis dachte. Ohne sich auszuziehen, streckte er sich neben ihr auf dem Bett aus und nahm sie in die Arme. Er hielt sie so lange fest, bis sie eingeschlafen war.
    Als Alyssa am nächsten Morgen aufwachte, war sie alleine. Was mochten die Westmorelands bloß von ihr halten? Und Clint! Wie dachte er über sie? Seitdem sie begonnen hatten, miteinander zu schlafen, war dies der erste Morgen, an dem er sie nicht mit seinen Liebkosungen geweckt hatte.
    Beim Anziehen kreisten ihr diese Gedanken unentwegt durch den Kopf. Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, um zum Frühstück hinunterzugehen, begegnete ihr Clint.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie mit einem Lächeln, das die Schmetterlinge in ihrem Bauch wie wild durcheinander flattern ließ.
    „Guten Morgen, Clint“, erwiderte sie seinen Gruß, während sie in seinem Gesicht nach Anzeichen für seine Stimmung suchte.
    „Ich weiß, dass du noch nicht gefrühstückt hast. Aber willst du vielleicht nicht trotzdem mit mir einen Ausritt machen? Ich verspreche dir, dass es nicht lange dauern wird.“
    „Gern“, erwiderte sie.
    Angesichts der Tatsache, dass das Haus voller Gäste war, herrschte eine fast unwirkliche Ruhe. Es war zwar erst kurz nach acht, aber wie sie inzwischen herausgefunden hatte, waren die Westmorelands ausnahmslos Frühaufsteher. Umso merkwürdiger, dass es so still war.
    „Wo sind denn die anderen?“
    „Die schlafen wohl noch.“
    „Aha.“
    Draußen standen bereits zwei gesattelte Pferde. Clint half ihr beim Aufsitzen, bevor er selbst auf sein Pferd stieg.
    „Wohin reiten wir?“, fragte Alyssa.
    „Ins Reservat.“ Er klang irgendwie geheimnisvoll.
    Seit ihrem ersten Besuch war sie nicht mehr dort gewesen. Langsam trabten sie los. Schweigend genossen sie den wunderschönen Morgen.
    Nach einer Weile hielt Clint sein Pferd an und steig ab. „Hier ist ein guter Platz“, meinte er.
    Für was? Würde er sie jetzt

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