Julia Extra Band 0325
erwähnte.
„Wirklich?“, bohrte Javier. „Ich habe doch das Geld deiner Familie angenommen. Obwohl ich bis vor Kurzem selbst nicht gewusst habe, woher Connor es hatte.“
Sie streckte die Hand nach seinem Arm aus. „Ich glaube dir, Javier.“
Weil er so lange schwieg, befürchtete Emily, dass er ihr doch nicht glaubte. Aber dann spürte sie die Anspannung, die unter seiner warmen Haut vibrierte. Ihr Puls fing an zu rasen, bis ihr Herz im gleichen harten Rhythmus wie seines schlug.
Das Verlangen, das ihm so unter die Haut ging, war vielleicht nichts Neues für ihn. Aber wenigstens spürte er es. Wenigstens war sie nicht die Einzige, die sich verzweifelt noch einen Kuss wünschte, noch eine Berührung … Um die Sache mit dem Geld ihrer Familie ein für allemal hinter sich zu lassen, murmelte Emily mit heiserer Stimme: „Was damals passiert ist … das war nicht deine Schuld.“
Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. „Sei dir da lieber nicht so sicher. Jedenfalls, ich wollte nur sagen, dass ich Anna keine Preisspanne für die Art Haus genannt habe, nach dem du suchst. Vermutlich hat sie angenommen, dass du in den … nicht ganz so reichen Gegenden suchen würdest.
Die Idee mit dem Umzug war Emily so plötzlich gekommen, dass sie noch gar nicht viel darüber nachgedacht hatte, wo sie leben wollte.
„Ich suche ja auch nicht nach einer Villa, sondern nur nach einem Haus.“ Einem Ort, der ihr gehören würde. „Das hier ist meine Entscheidung, und ich erwarte nicht, dass meine Eltern dafür bezahlen.“
Neugierig hob Javier die Augenbrauen.
„Mit fünfundzwanzig habe ich das Erbe meiner Großmutter ausbezahlt bekommen. Das meiste ist immer noch in Wertpapieren angelegt. Aber ich habe einen Teil verwendet, um die Boutique einer Freundin zu finanzieren. Ich habe das Geld vor allem investiert, um ihr zu helfen, und nicht, weil ich erwartet habe, damit großen Gewinn zu machen. Aber vor ein paar Jahren hat sich ein Filmstar in Cassies Sachen verliebt und ist mit ihren Schmuckstücken fotografiert worden. Seitdem läuft das Geschäft super.“
„Dank deiner Hilfe.“
„Oh, nein! Das hat Cassie ganz allein geschafft. Ich hatte mit ihrem Erfolg nichts zu tun.“
„Du hast Vertrauen in deine Freundin gesetzt und in ihren Traum investiert. Ich bezweifle ernsthaft, dass Cassie sagen würde, du hast nichts mit ihrem Erfolg zu tun. Sie hat großes Glück, dass sie dich hat.“
Bei diesen Worten wurde Emily ganz warm ums Herz. So hatte sie noch nie darüber gedacht, obwohl ihre Freundin sich schon oft für ihre Rolle als Teilhaberin bedankt hatte. Emily wünschte sich nur, dass sie einen Weg finden könnte, Javier davon zu überzeugen, an seinen Traum zu glauben.
Aber er hatte ihr Geld schon abgelehnt.
Als Javier zum ersten Haus fuhr, brütete Emily über den Katalogseiten, die seine Cousine ausgedruckt hatte. Vor lauter Konzentration biss sie sich auf die Unterlippe. Das hätte er gleichermaßen amüsant wie erregend gefunden, wenn er sich nicht solche Sorgen machen würde, dass sie auf eine Enttäuschung zusteuerte.
Als er an einer roten Ampel hielt, streckte er eine Hand aus und strich ihr eine Locke hinters Ohr. Überrascht blickte sie auf.
„Emily, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Aber ich will nicht, dass du dir zu viel versprichst.“
Ihre türkisfarbenen Augen weiteten sich. Nach einer kurzen Pause erwiderte sie: „Das tue ich auch nicht. Wirklich.“
„Gut. Und es ist ja auch nicht so, dass du dich heute Abend entscheiden musst. Anna ist eine großartige Maklerin, und sie wird dir so viele Häuser zeigen, wie du willst. Ich weiß, dass dir das viel bedeutet, und ich will nur, dass du glücklich bist.“
Aus dem Augenwinkel konnte er Emilys Lächeln sehen – ein bisschen schief, aber echt. „Glaub mir, ich arbeite dran.“
Ihre rätselhafte Antwort ging Javier nicht aus dem Kopf, als er sie von Haus zu Haus fuhr. Dass Emily beschlossen hatte, dass ein eigenes Zuhause zu den Dingen gehörte, die sie glücklich machen würden, wusste er. Aber woran dachte sie noch? Und wie passte er in ihre Pläne? Ihm gefiel der Gedanke, Emily Wilson glücklich zu machen.
„Es ist nett“, bemerkte Emily und legte den Kopf schräg, während sie ein Haus betrachtete, das man nur noch mit viel Wohlwollen als „renovierungsbedürftig“ bezeichnen konnte. „Aber ich glaube, es passt nicht wirklich zu mir.“
Nein. Unter keinen Umständen passte das schuhkartonähnliche, vierzig Jahre
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