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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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zurückzubekommen. Meine Mutter hat es nicht ertragen, im Abseits zu stehen. Also hat sie versucht, mit emotionalen Ausbrüchen seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch je mehr Tränen sie vergoss, desto weniger reagierte er. Dann fing sie damit an, sich selbst zu verletzen, und behauptete, sie sei überfallen worden. Als auch das nicht half, hat sie den letzten Schritt getan.“
    Angel war kalt geworden. Zwischen den Zeilen hatte sie gelesen, dass Leo weit mehr mitbekommen hatte. Nicht nur den Selbstmord. Wohl auch die Streitereien zwischen seinen Eltern.
    Sie stand auf. „Leo, ich …“ Sie schüttelte den Kopf. Was könnte sie schon sagen, das nicht unzulänglich oder lächerlich klingen würde?
    Schließlich sah Leo sie an, als ob er wieder zu sich kommen würde. Zweifellos bereute er jetzt, dass er ihr all das erzählt hatte.
    „Ja was denn?“, fragte er barsch.
    Angel stand aufrecht vor ihm. Sie wusste, dass er verletzt war, aber das war nicht ihre Schuld. „Ich kann nur sagen, dass es mir sehr leidtut, was du durchmachen musstest. Kein Kind sollte etwas so Schreckliches sehen müssen.“
    Dass Angel keine Tränen vergoss und stattdessen nur aufrichtig sagte, was sie fühlte, rührte Leo. Ein Knoten begann sich in ihm zu lösen. Ein Gefühl, das er nicht benennen konnte, stieg in ihm auf. Er wusste, dass er es nur bezwingen konnte, indem er sich Entspannung verschaffte. Eine Entspannung, die er sich in der Annahme verweigert hatte, dass er seine Kontrolle zurückgewinnen würde. Obwohl Kontrolle das Letzte war, über das er zu verfügen schien.
    Aber er würde Angel um keinen Preis wissen lassen, wie sehr er sie brauchte.

8. KAPITEL
    Leo sah Angel so eindringlich an, dass sie zitterte. Dann sagte er in hartem Ton: „Wir sind nicht hier, um zu plaudern und unsere Lebensgeschichten auszutauschen, Angel, auch wenn es vielleicht unterhaltsam war. Aber ich habe genug vom Reden. Ich will, dass du mir jetzt zeigst, was du gelernt hast, und mich verführst.“
    Scharfer Schmerz durchfuhr Angel, weil er das, was sie eben miteinander geteilt hatten, einfach abtat und sich ihr wieder verschloss. Vielleicht wollte er sie dafür bestrafen, dass sie ihn zum Reden gebracht hatte. Aber ihn verführen? Zeigen, was sie gelernt hatte? Das, was sie im Bett tat, geschah nicht bewusst. Wenn Leo sie berührte, vergaß sie Zeit und Raum, alles außer dem heißen Verlangen, das in ihr brannte. Und jetzt wollte er …
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, wiederholte er: „Ich will, dass du mich verführst. Das, was eine Geliebte zu tun hat. Und du bist meine Geliebte.“
    Der Schmerz in Angel verstärkte sich. Für einen winzigen Moment hatte sie vergessen, dass sie seine Geliebte war. Dass er die letzten Tage nicht zu ihr ins Bett gekommen war, hatte sie völlig verwirrt. Gerade jetzt, da er so kalt war, hasste sie es, dass die Vorstellung sie tatsächlich erregte, ihn so berühren zu können, wie sie wollte.
    Wenn er sie zurückstieß wie jetzt eben, war es vielleicht leichter, ihre Gefühle aus dem Spiel zu lassen. Doch dann fing sie seinen Blick auf und glaubte einen Moment, etwas Verletzliches in dessen Tiefen zu entdecken.
    Sie stellte die Wasserflasche ab, dann trat sie zu Leo, der sie unter verhangenen Lidern ansah. Er stand zwar regungslos da, doch die goldenen Lichter, die jetzt in seinen Augen leuchteten, empfand Angel als seltsam tröstlich.
    Sie legte ihre Hände um seinen Nacken und versuchte, seinen Kopf zu sich herunterzuziehen, um ihn küssen zu können. Doch er rührte sich nicht. Sie merkte, dass er es ihr nicht leicht machen wollte, doch das stärkte sie nur in ihrer Entschlossenheit.
    Entschieden drückte sie ihn auf seinen Stuhl zurück, zwang seine Beine auseinander und stellte sich dazwischen. Dann beugte sie sich hinab und presste ihren Mund auf die Narbe über seiner Oberlippe.
    Immer noch rührte er sich nicht, sondern blickte sie nur an. Einen Moment war sie verunsichert und musste an all die erfahrenen Frauen denken, die er gehabt hatte und die ihn sicher schon jetzt um den Verstand gebracht hätten.
    Angel hielt inne, und ihre Hände glitten auf seine Schenkel. Sie fühlte sich wie eine Närrin. „Ich glaube nicht, dass ich das kann, Leo …“
    „Mach weiter.“ Seine Stimme klang rau.
    Angels Herz schlug schneller, und sie fuhr mit den Händen seine Oberschenkel hinauf zwischen seine Beine, wo sie zu ihrer großen Freude seine Erregung spürte. Das gab ihr Selbstvertrauen, und sie liebkoste ihn

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