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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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leider nicht so leicht abschütteln konnte.
    Der Wagen wurde langsamer und fuhr eine von hohen Zypressen umsäumte Auffahrt entlang. Durch die dunkelgrünen Bäume blitzte das von der warmen Abendsonne angestrahlte Creme und Rosé des Gebäudes. In der Ferne glitzerte das tiefblaue Wasser des Sees, den Raul erwähnt hatte. Und dann kam endlich die Villa Giulietta zum Vorschein.
    Sie sah wie ein Märchenschloss aus, mit vier Türmchen und unzähligen, von dunklen Steinen umrahmten Fenstern. Die Scheiben reflektierten das goldene Sonnenlicht, und überall waren wunderschöne Details in die Architektur eingearbeitet. Libby war überwältigt.
    „Unglaublich“, flüsterte sie. „Das ist unglaublich schön.“
    „Stimmt.“ Für einen Moment vergaß Raul den Frust, der seit einem halben Jahr in ihm wütete. Dies war sein Heim, und er liebte es.
    Seine Exfrau hatte ihm sogar vorgeworfen, es mehr zu lieben als sie. Ganz besonders, als er sich weigerte, für immer nach New York zu ziehen. Zu dem Zeitpunkt steckte die Ehe mit Dana bereits in ihrer unwiderruflichen Endphase, und Raul wehrte sich nicht gegen diese Tatsache. Als sie sich trennten, bot er ihr das Apartment in Manhattan an und ging davon aus, sie würde keinen Anspruch auf die Villa erheben.
    Weit gefehlt, dachte Raul bitter. Dana entpuppte sich als habgieriger Scheidungsprofi und erreichte ein legendäres Präzedenzurteil, indem sie erfolgreich Unterhalt nach nur einem Jahr Ehe einklagte.
    Aber auch wenn er ein Vermögen an sie gezahlt hatte, wenigstens bekam sie die Villa Giulietta nicht in ihre nimmersatten Finger. Die Ehe war etwas für Idioten, das hatte Raul gelernt. Er würde nicht wieder den Fehler begehen zu heiraten.
    Der Wagen hielt, und eine Frau eilte die Eingangstreppe hinunter auf den Vorplatz. Ungeduldig trat sie von einem Bein auf das andere und wartete darauf, die Neuankömmlinge endlich in Empfang nehmen zu können.
    „Meine Tante Carmina“, sagte Raul zu Libby, bevor er auf die andere Frau zuging. „ Zia Carmina“, rief er laut und führte galant ihre Hand an seine Lippen. Schließlich war sie die Schwester seiner Mutter, obwohl es ihm lieber gewesen wäre, wenn sie ihren Dauerbesuch abgekürzt hätte und endlich nach Rom zurückkehren würde. Allmählich nahm seine Sympathie für sie ab.
    Mit Gino auf dem Arm kam Libby auf Rauls Tante zu und duckte sich fast unter ihrem abfälligen Blick.
    „Wer ist diese Frau?“, wollte Carmina wissen.
    Raul winkte Libby weiter zu sich heran. „Das ist Elizabeth Maynard“, erklärte er auf Englisch. „Sie war Vaters …“ Er zögerte, aber seine Tante warf schon bestürzt beide Hände in die Luft.
    „Dieses Mädchen war die Geliebte meines Schwagers?“, kreischte sie auf Italienisch. „Aber sie sieht so … gewöhnlich aus. Was hat Pietro sich dabei gedacht? Er muss von Sinnen gewesen sein, seine kleine puttana in die Villa einzuladen!“
    Obwohl Raul beinahe das Gleiche dachte, ärgerte er sich über das rüde Verhalten seiner Tante und war froh, dass Libby den hässlichen italienischen Redeschwall nicht verstand.
    „Mein Vater hatte jedes Recht, seine Wünsche zu formulieren und deren Umsetzung zu veranlassen. Und es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass seine … Gefährtin und sein Sohn hier leben sollen“, erinnerte er die ältere Dame kühl.
    „Pah!“ Carmina machte keine Anstalten, Libby zu begrüßen, sondern schenkte ihr nur einen weiteren vernichtenden Blick und kehrte ins Haus zurück.
    Sprachlos sah Libby ihr nach und drückte Gino an sich. Ihre Hände zitterten vor Aufregung, obwohl sie natürlich nicht genau verstanden hatte, worüber Raul mit seiner Tante gesprochen hatte. Trotzdem war ihr nicht entgangen, dass Carmina sie offensichtlich beleidigt hatte.
    Wieder einmal zweifelte Libby an ihrer Entscheidung, sich als Ginos Mutter auszugeben. Möglicherweise würde die Carducci-Familie sie ja akzeptieren, wenn sie zugab, nicht die blutjunge Dirne ihres hochgeschätzten Pietro gewesen zu sein. Allerdings fiel das schlechte Licht dann auf ihre Mutter, was Libby nicht viel nützte. Und sobald Raul erfuhr, dass sie kein Wohnrecht in der Villa besaß, würde er sie sofort mit der Limousine zum Flughafen bringen lassen.
    Bei seinem gesellschaftlichen Ansehen und finanziellen Möglichkeiten würde es ihm außerdem garantiert gelingen, als naher Verwandter von Gino das Sorgerecht für den Kleinen einzuklagen.
    Raul fiel auf, wie nervös Libby war. Sein Angebot, ihr das Baby

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