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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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Frauenzimmer in seine Arme gerissen und ihr mit einem harten Kuss auf den frechen Mund gezeigt, wer hier der Herr im Hause war!
    „Es bedeutet Hure“, antwortete er kalt.
    „Oh.“ Das hatte Libby sich zwar bereits gedacht, aber sie wollte zumindest unterstreichen, dass sich seine hochwohlgeborene Familie anscheinend auch nicht einwandfrei zu benehmen wusste. Außerdem war ihr klar gewesen, dass sie in der Villa wohl kaum herzlich willkommen geheißen werden würde. Zu dumm, dass sich ihre Augen trotzdem mit Tränen füllten. „Das ist ziemlich brutal“, sagte sie knapp.
    Dio! Raul hielt die kleine Engländerin zwar für eine hervorragende Schauspielerin, dennoch meldete sich sein schlechtes Gewissen. „ Zia Carmina ist die Schwester meiner Mutter. Nach Eleonoras Tod blieb sie eng an Vaters Seite“, erklärte Raul etwas milder. „Du musst schon verstehen, dass sie zutiefst geschockt ist. Plötzlich erfährt sie, dass ihr geliebter Schwager mit einer geheimen Urlaubsaffäre ein Kind gezeugt hat. Und dann bist du auch noch so jung. Dio , Pietro war alt genug, um dein Großvater zu sein! Kein Wunder also, wenn Carmina mit deiner Anwesenheit Schwierigkeiten hat. Immerhin trauert sie noch um meinen Vater.“
    „Ein bisschen zu sehr, wie mir scheint“, murmelte Libby so leise, dass Raul es nicht verstehen konnte. Dann erhob sie ihre Stimme. „Ich bin ebenfalls in Trauer. Die letzten sechs Monate waren die schlimmsten meines Lebens, das kannst du mir glauben!“
    Ratlos rieb Raul sich den Nacken. War ihr belegter Tonfall auch nur vorgespielt? Sie konnte doch unmöglich so sehr unter dem Tod seines Vaters leiden? Libby war ganz anders, als Raul sie sich während der vergangenen Monate vorgestellt hatte, und ihr schien Pietro wirklich am Herzen gelegen zu haben. Aber warum fühlte sich ein so hübsches, junges Mädchen zu einem vierzig Jahre älteren Mann hingezogen, wenn nicht wegen des Geldes?
    Alles wäre viel leichter, wenn sie ein oberflächliches, berechnendes Luder wäre! Ärgerlich ging Raul im Zimmer auf und ab und versuchte, sein Verlangen nach Libby abzuschütteln. Dann durchquerte er plötzlich den Raum und öffnete einen Koffer, der neben einem kleinen Tisch stand.
    „Es war zwar ein langer Tag für dich, aber ich bräuchte trotzdem dringend deine Unterschrift für ein paar Dokumente.“
    „Worum geht es?“, fragte sie und kam interessiert näher.
    „Sie beziehen sich auf eine Reihe von Entscheidungen, die ich für das Unternehmen getroffen habe“, erklärte er vage und blätterte ein wenig in dem Stapel herum. „Diese Akte bezieht sich zum Beispiel auf die Fusion mit einer schwedischen Kosmetikfirma. Die Transaktion soll demnächst unbedingt über die Bühne gehen. Und dieses Dokument hier autorisiert den Transfer von Fonds zu einer unserer Tochterunternehmen in den Staaten. Eigentlich brauchst du nur deinen Namen darunterzusetzen, du musst dir nicht alles durchlesen.“
    Libby runzelte misstrauisch die Stirn. „Wie kann ich das unterschreiben, wenn ich es nicht verstehe?“
    Irritiert sah Raul zu, wie sie sich hinsetzte und die Schreibtischlampe anknipste. „Das ist doch zwecklos“, versuchte er einzuwenden und beobachtete, wie goldene Lichtreflexe auf ihrem Haar tanzten. „Du hast doch selbst gesagt, du verstehst nichts von Geschäftspolitik. Ich habe keinen Schimmer, warum mein Vater ausgerechnet dich als Verwalterin der Firmenanteile einsetzen wollte.“ Nun gelang es ihm nicht mehr, seinen Frust im Zaum zu halten. „Nach Pietros Tod bin ich davon ausgegangen, allein für Carducci Cosmetics verantwortlich zu sein. Du ersparst uns beiden eine Menge Zeit und Ärger, wenn du einfach deine Unterschrift unter diese Papiere setzt!“
    In Libbys Innerem türmte sich der Ärger über den wahren Grund für Rauls dringende Suche nach Gino. Ihm war egal, ob ein Baby in einer verschimmelten Wohnung lebte oder nicht, er wollte lediglich sein Erbe sichern.
    „Ich frage mich, warum Pietro dir nicht gleich alle Anteile vermacht hat?“, erwiderte sie schneidend. „Vielleicht vertraute er nicht darauf, dass du in Ginos Interesse handeln würdest, es sei denn, sie sind mit deinen direkt gekoppelt?“
    Sein Gesicht wurde weiß vor Wut. „Du wagst es anzudeuten, mein Vater hätte nicht genug Vertrauen zu mir gehabt?“, stieß er hervor und hasste den Umstand, dass Libby seine eigenen Zweifel laut ausgesprochen hatte. Es stach ihm ins Herz, dass sein Vater ihm vielleicht nicht über den Weg getraut

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