Julia Extra Band 0345
auf der Zunge, darauf könne er gerne verzichten, schluckte die Bemerkung jedoch hinunter.
Sie war schließlich eine ausgesprochen hübsche Person. Und hatte er sich nicht vor ein paar Minuten weibliche Gesellschaft gewünscht? Wenn er sich nicht irrte, würde die Pleite mit dieser Plüschkatze ihm bald Urlaub bescheren … für immer sozusagen.
Man sollte wirklich vorsichtig sein mit seinen Wünschen, manchmal erfüllen sie sich schneller, als einem lieb ist.
Die Prophezeiung seines Vaters schien sich wieder einmal zu bewahrheiten. Er war so nützlich wie ein Sack Sand in der Wüste. Carter hasste es, wenn sein Vater recht behielt – und er hasste sich selbst.
„Wer hat mir denn diesmal den Krieg erklärt?“
„Ich.“
„Sie? Warum denn?“ O Gott, anscheinend ist sie doch eine Ex! Offensichtlich war es an der Zeit, seinen Alkoholkonsum und sein Liebesleben etwas einzuschränken.
Daphne Williams stemmte die Fäuste in die Hüften und funkelte ihn wütend an. „Sie sind schuld daran, dass ich mit meinem Freund Schluss gemacht habe!“
„Sind Sie verrückt geworden? Ich kenne Sie doch gar nicht!“
„Mich nicht, aber eine …“ Sie fischte eine Karte aus ihrer Kostümjacke. „… eine Cecilia, die Ihnen einen kleinen Präsentkorb geschickt hat.“
Na toll. Das hat mir gerade noch gefehlt!
„Einen Präsentkorb?“, wiederholte er misstrauisch.
Die Trennung von Cecilia war nicht gerade harmonisch verlaufen.
„Cecilia hält Sie für einen beziehungsunfähigen Mistkerl und will mit Ihnen nichts mehr zu tun haben, selbst wenn Sie der einzige Mann auf der ganzen Welt wären“, zitierte Daphne. Sie bückte sich und hob einen schwarzen Korb hoch.
„Der dürfte für Sie bestimmt sein.“
An dem Korb waren Schleifen und Bänder befestigt, auf denen neben Totenköpfen und gekreuzten Knochen noch Verwünschungen aufgedruckt waren.
Außerdem enthielt er eine Voodoo-Puppe mit schwarzen Haaren, in der an äußerst schmerzhaften Körperstellen Nadeln steckten, einen vertrockneten Rosenstrauß, ein Buch mit dem Titel: Wie man einen Mistkerl los wird und eine Dose Hundefutter.
„Ich würde sagen, da wollte jemand seinen Standpunkt unmissverständlich klarmachen“, versuchte Carter zu scherzen.
„Sie müssen ja wirklich ein Traumpartner sein!“
„Eigentlich bin ich ein ganz netter Kerl.“
Die junge Dame blickte ihn an und zog eine Augenbraue hoch.
„Was ich nicht verstehe: Wieso hat das Ende meiner Beziehung Ihre ruiniert?“
„Weil dieser Korb bei mir abgegeben wurde.“
„Ich werde mich unverzüglich beim Paketdienst beschweren.“
„Zu spät! Der Schaden ist bereits angerichtet. Eine wunderbare Beziehung ist Ihretwegen in die Brüche gegangen.“
„Verstehe ich nicht. Hat der Voodoo-Zauber funktioniert?“
„Ich dachte, der Korb wäre von meinem Freund – und habe deshalb mit ihm Schluss gemacht!“
„War das nicht etwas voreilig?“
Die Zornesröte stieg Daphne ins Gesicht. Offenbar hatte sie ein Problem damit, mit Kritik umzugehen.
„Haben Sie denn die Karte nicht gelesen?“, erkundigte sich Carter gespielt harmlos.
„Erst … erst hinterher. „
Carter versuchte vergeblich, sich das Lachen zu verkneifen. „Sie haben mit Ihrem Freund Schluss gemacht, weil Sie dachten, er wolle mit Ihnen Schluss machen – und das, ohne überhaupt die Karte gelesen zu haben?“
Wieder stemmte Daphne die Fäuste in die Hüften. „Dieser Tag heute war sehr, sehr unerfreulich für mich.“
„Für mich auch. Aber ich muss sagen, allmählich wird er etwas besser.“
„Das finde ich überhaupt nicht witzig!“
Carter nahm die Dose Hundefutter aus dem Korb. „Ich kann es kaum glauben! Sie beenden Ihre Beziehung wegen so etwas?“
„Das ist alles Ihre Schuld!“
„Ist es nicht!“
„Wären Sie nicht so ein Ekelpaket, hätte Cecilia nicht diesen Korb geschickt, und ich hätte nicht gedacht, er wäre für mich und … und hätte nicht mit Jerry Schluss gemacht! Sie haben keine Ahnung, wie sehr das meine Pläne ruiniert. Ich brauche Jerry! Und nicht nur, um jemanden zu haben, mit dem ich am Wochenende ausgehen kann.“
„Also, erstens bin ich kein Ekelpaket … jedenfalls nicht wirklich. Zweitens ist es wirklich Ihr Problem, wenn Sie mit Ihrem Freund Schluss machen.“
„Es ist mir völlig gleichgültig, was Sie glauben, Mr Matthews. Meiner Meinung nach sind Sie mir etwas schuldig … und nicht nur deshalb, weil ich diesen grässlichen Korb hier hochgeschleppt habe.“
„Das
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