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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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schnaubte Jonathon verächtlich. „Spätestens in einem Monat wirst du Konkurs anmelden. Der Laden lief noch nie gut, und bestimmt ist er bald völlig heruntergewirtschaftet.“
    Sprüche dieser Art kannte Carter schon. Wieder und wieder musste er sich anhören, welch ein Versager er war – leider erfüllten sich solche Prophezeiungen auch immer. Diesmal jedoch regte sich Widerstand in ihm. „Du täuscht dich. Ich bringe den Laden wieder in Schuss.“
    Sein Vater hatte schallend aufgelacht. „Warum gestehst du es dir nicht endlich ein? Du hast einfach keinen Funken Geschäftssinn, geschweige denn Führungstalent.“
    Innerhalb der letzten zwei Monate war Carter schon mehrfach nahe daran gewesen, das Handtuch zu werfen – aber dann hätte sein Vater wieder recht behalten. Und damit musste endgültig Schluss sein!
    Jonathon war ein Perfektionist, der alles bis ins kleinste Detail plante. Und genau das erwartete er auch von seinen Söhnen. Cade, der in die Kanzlei eingestiegen war, konnte diesen hohen Ansprüchen genügen, aber Carter scheiterte auf ganzer Linie.
    Unwillig verdrängte Carter die dunklen Gedanken. Er öffnete den Kühlschrank und entdeckte hinter einem Milchkarton mit abgelaufenem Verfallsdatum eine angebrochene Flasche Rotwein. Es reichte gerade noch für ein halbes Glas.
    Carter prostete der Plüschkatze zu, die immer noch alle viere von sich streckte. „Zum Wohl! Ich schätze mal, von uns beiden hast du das bessere Los gezogen!“
    Er leerte das Glas in einem Zug. In diesem Moment klopfte es lautstark an der Tür. Bestimmt hat Mrs Beedle mal wieder mit ihrem Fernglas in meine Wohnung geguckt, die Plüschkatze gesehen, Tierquälerei vermutet und die Polizei gerufen.
    Schon wieder.
    Seufzend stellte Carter das Glas ab und öffnete die Tür.
    Im Flur stand eine attraktive junge Frau. Sie trug eine lila Schmetterlingsbrille, die aus den Sechzigern zu stammen schien. Das brünette Haar – zu einem flotten Bob geschnitten – ließ ihren zarten Nacken frei. In krassem Widerspruch dazu stand das strenge Kostüm. Carter hätte gern mit ihr geflirtet, ließ jedoch prinzipiell die Finger von Beamtinnen. „Lassen Sie mich raten! Sie kommen vom Tierschutzverein?“
    „Nein, ich …“
    „Hören Sie, das Vieh hier ist ausgestopft. Morgen werde ich den Erfinder dieses geschmacklosen Monstrums feuern. Sie können also beruhigt in Ihr Büro zurückgehen – in meiner Wohnung befindet sich keine tote Katze. Zumindest keine echte.“
    „Welche tote Katze?“
    „Ich wiederhole: Sie ist nicht echt. Es ist ein Spielzeug.“
    „Ich … verstehe. Ich glaube, ich habe mich in der Tür geirrt.“ Die junge Frau wich langsam einige Schritte zurück.
    Irgendwie kam sie Carter bekannt vor. Seit seinem Amtsantritt in der Firma hatte er bei gesellschaftlichen Anlässen schon halb Lawson kennengelernt.
    Ob ich einmal mit ihr ausgegangen bin?
    Da er die Frauen wechselte wie andere Männer die Hemden, entfiel ihm schon mal das eine oder andere Gesicht. Das konnte Cade nicht passieren, der seit Jahren eine glückliche, harmonische Ehe mit seiner Sandkastenfreundin führte.
    Carter musterte die ebenmäßigen Gesichtszüge seines Gegenübers. Die schmale Nase, die hohen Wangenknochen – eine klassische Schönheit, die an Grace Kelly erinnerte. Und diese Beine! Sie verleiteten ihn zu Fantasien, deren Verwirklichung in Indiana bestimmt gesetzlich verboten war.
    Jetzt brauchte er endgültig einen Drink.
    Auf jeden Fall war dieses weibliche Wesen der erste freundliche Mensch, dem er an diesem Tag begegnet war. Und ich Trottel habe nichts Besseres zu tun, als sie zu verjagen! „Warten Sie! Warum fangen wir nicht einfach noch einmal von vorne an?“
    Die junge Frau zögerte.
    „Entschuldigen Sie bitte. Hinter mir liegt ein langer Tag. In meiner Wohnung befindet sich eine Plüschkatze, die hundertprozentig kein Verkaufsschlager werden wird … und ich habe keinen Wein mehr. Also alles auf Anfang: Ich heiße Carter Matthews. Und Sie sind …?“
    „Daphne Williams.“
    An eine Daphne konnte Carter sich nicht erinnern.
    „Sehr erfreut, Daphne. Was führt Sie zu mir?“ Er setzte sein unwiderstehlichstes Lächeln auf. Ein Lächeln, mit dem er so manches Frauenherz erobert … und gebrochen hatte.
    „Eine Nachricht.“
    „Wie spannend!“ Carter lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete erneut die aparte Gestalt. „Und worum geht es?“
    Ein eisiger Blick traf ihn. „Um eine Kriegserklärung.“
    Carter lag schon

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