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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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du dachtest, es würde eine gute Familienanekdote abgeben?“
    Onkel Harry lachte und hob abwehrend die Hände. „Ich wusste doch, du würdest das Kind schon schaukeln. Übrigens als Einziger in der Familie.“ Er warf Jonathon einen verächtlichen Blick zu. „Mein Bruder hier geht doch zum Lachen in den Keller. Wie soll ich denn so jemanden mit der Leitung einer Spielzeugfabrik betrauen? Er hätte wahrscheinlich versucht, Terminkalender an Zweijährige zu verkaufen.“
    „Ich bin eben praktisch veranlagt. Das Leben ist kein Spiel.“
    „Öde, blöde, langweilig“, sang Onkel Harry und verdrehte die Augen.
    „Verantwortungsbewusst“, korrigierte Carter. „Er musste schließlich zwei Söhne großziehen. Du als Junggeselle brauchtest dich doch um nichts zu kümmern, du konntest allen Spaß der Welt haben.“
    „Danke, mein Sohn.“ In Jonathons Stimme schwang etwas mit, das Carter vorher noch nie wahrgenommen hatte.
    „Ich habe erst heute verstanden, was du für uns getan hast, Dad. Du hast dein Bestes gegeben.“
    „Nein, mein Junge. Es war nicht gut genug … du und Cade, ihr hättet etwas Besseres verdient.“
    „Ach, was glaubst du wohl, warum ich gerade dir die Fabrik überlassen habe, mein lieber Carter? Du mit deinem Gefasel von Verantwortung!“
    „Um mir eine Lektion zu erteilen?“
    „So ungefähr. Ich wollte, dass du endlich erwachsen wirst – etwas, das mir nie gelungen ist. Nun, du hast es ja hingekriegt.“ Zufrieden rieb Onkel Harry sich die Hände. „Auch wenn ich gerne noch weiter an dieser herzerwärmenden Familienzusammenkunft teilhaben würde, muss ich mich jetzt leider wieder um meine Firma kümmern. Vielen Dank fürs Babysitten, Carter. Jetzt bist du wieder frei und kannst dich dem Golfspielen widmen.“
    „Nein!“
    Die drei Männer fuhren herum. In der Tür standen alle Designer, Kelly und Pearl wie der Chor in einer griechischen Tragödie. „Wir wollen nicht, dass Carter geht“, sagte Paul.
    „Ah, die Strafe für meinen Scherz folgt also auf dem Fuß! Okay, genug gelacht, Jungs. Zurück an die Arbeit. Wir treffen uns nachher zu einem Meeting, legt schon mal die Lachsäcke bereit.“
    „Wir meinen es ernst“, beharrte Paul. „Wenn Sie wieder die Firma übernehmen, kündigen wir. Es ist mit Ihnen zwar immer sehr lustig gewesen, aber auch sehr ineffizient. Sie haben keine Ahnung von Finanzen, von Menschenführung …“
    „Oho! Das nehme ich persönlich übel!“
    „Tja, vielleicht sollten Sie sich doch einer Karriere als professioneller Spaßmacher widmen, wie Sie es immer geplant hatten. Wir wollen jedenfalls Carter als Chef“, kam es von Mike.
    „Äh … mal langsam mit den jungen Pferden!“ Onkel Harry blickte prüfend in die Gesichter seiner Angestellten. Langsam verschwand das breite Lächeln aus seinem Gesicht. „Tja, wenn ihr meint …“
    „Genau das meinen wir.“
    Er wandte sich Carter zu. „Vielleicht sollte ich ja jetzt wirklich auf die Bühne … und du hinter den Schreibtisch. Willst du?“, fragte er mit Grabesstimme.
    Carter sah in die Runde. Er nickte. „Ich will.“
    „Na dann! Hoch die Tassen!“ Onkel Harry ließ seine Hosenträger schnalzen. „So nimm denn hin … die Firma gehört dir!“ Er schlug Carter auf die Schulter. „Gut gemacht, Neffe – besser als ich. Aber ich stelle eine Bedingung!“
    „Und die wäre?“
    „Den Clown nehme ich mit.“ Damit öffnete Onkel Harry die Vitrine, klatschte in die Hände, griff sich den laut lachenden Spielzeugclown … und ging.
    Daphne blickte kurz dem Mann nach, der mit einem Clown in der Hand aus Carters Büro gekommen war, und blieb dann verwundert in der Tür stehen. Zu überraschend war der Anblick, der sich ihr gerade bot: Carter, mit schief sitzender Krawatte und wild zerzaustem Haar, der sich angeregt mit einem Mann unterhielt. Süß sieht er aus, dachte Daphne. Sexy und empfindsam … und irgendwie wie ein kleiner Junge. Sie dachte an den Scheck in ihrer Handtasche, den Ring an ihrem Finger, und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. „Carter?“
    Carter blickte auf. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sie sah. „Daphne!“ Die Art, wie er ihren Namen aussprach, ließ ihn wie eine Liebkosung klingen.
    „Darf ich dich mit meinem Vater bekannt machen?“
    Nachdem sie einander vorgestellt worden waren, nickte Jonathon seinem Sohn zu. „Ich gehe dann mal.“ Das schien das Stichwort für die Mitarbeiter zu sein, die mit einem kurzen Gruß an ihre Arbeitsplätze

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