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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Spitznamen aus Kindertagen. Ursprünglich hatte er Daffy Duck gelautet, in lautlicher Anlehnung an ihren Vornamen. Und irgendwie war es dann bei Ducky geblieben. Kim pflegte zu sagen, der Name passe zu Daphne, weil sie immer irgendwie wie eine Ente obenauf schwamm. Mit ihrer Kreativität und ihrem sonnigen Wesen hatte sie schon die schwierigsten Situationen gemeistert.
    Bis heute – dem Tag, an dem Carter Matthews in ihr Leben einschlug und alles ruiniert hatte.
    Jetzt sank die fröhliche Ducky wie eine Bleiente.
    Aber wenn sie wirklich unterging, dann nicht allein – das schwor Daphne sich.

2. KAPITEL
    Am Mittwochmorgen hatte Carter beschlossen, es noch einmal zu versuchen. Eine Chance hatte er sich noch geben wollen. Vielleicht konnte er in der Firma ja doch noch das Ruder herumreißen.
    Nun … es war ihm nicht gelungen. Im Gegenteil – es war schlimmer denn je.
    Bevor er sich auf den Weg ins Büro machen konnte, rief ihn schon sein bester Designer an – wutentbrannt. Er steigerte sich in einen cholerischen Anfall hinein, drohte mit Kündigung und schimpfte über mittelmäßige Mitarbeiter und unfähige Führungskräfte, die allenfalls dazu taugten, einen Haufen Kanalreiniger zu leiten.
    Der Schlag saß. Kanalreiniger besitzen wahrscheinlich mehr Kreativität als meine Angestellten – zumindest beseitigen sie Hindernisse, dachte Carter erzürnt.
    Durch das Telefonat geriet sein Zeitplan durcheinander. Und wenn Carter eines nicht gebrauchen konnte, dann das. Ab heute würde er alles sorgfältig planen und pünktlich erledigen – wie es sich für einen verantwortungsbewussten Manager gehörte.
    Er würde diese Firma wieder auf Vordermann bringen … und wenn er dafür im Morgengrauen aufstehen und bis zehn Uhr nachts im Büro ausharren musste – statt bis zehn Uhr morgens, wie bisher.
    Nie hätte Carter geahnt, dass sich dieser Managerjob als so aufwendig erweisen würde. Dabei störte ihn nicht einmal, dass ihm kaum noch Zeit blieb, Golf zu spielen oder einkaufen zu gehen, er Rendezvous absagen musste und dergleichen. Das Schlimme war, dass dieser Job ihn völlig vereinnahmte – selbst wenn er nicht im Büro war. Jetzt konnte Carter nachvollziehen, warum die Ehe seines Zwillingsbruders beinahe gescheitert wäre.
    Dennoch redete er sich ein, dass er es schaffen könnte. Er würde sich bewähren – auch wenn angesichts der Situation der Firma das Gegenteil weitaus wahrscheinlicher erschien.
    Deshalb hatte er in den letzten Wochen das Büro auch so weit wie möglich gemieden. Tief in seinem Inneren fühlte er, dass es ihm allein nicht gelingen würde, die Firma zu retten. Jede seiner Maßnahmen – Produktionssteigerung, Motivation der Mitarbeiter, Reduzierung der Produktionskosten – scheiterte am Widerstand der Mitarbeiter.
    Sie kannten seinen Ruf … niemals würden sie Carter respektieren.
    Carter verdrängte die düsteren Gedanken und trat hinaus in den Sonnenschein. Auf dem Parkplatz stand Daphne Williams mit dem Autoschlüssel in der einen und dem Handy in der anderen Hand. Ihre Miene verhieß nichts Gutes. „Was soll das heißen? Sie haben ihn abgeschleppt? Ich kann mich nicht erinnern, ein Parkverbotsschild gesehen zu haben!“ Sie brach ab. „Seit wann?“ Nach einer weiteren Pause setzte sie hinzu: „Wenn Sie schon den ganzen Flughafen ummodeln, hätten Sie wenigstens ein paar Schilder aufstellen, ein paar Flyer verteilen können, damit man Bescheid …“ Offensichtlich wurde sie unterbrochen. „Danke für den Hinweis“, antwortete sie ironisch. „Darauf können Sie sich verlassen, dass ich dem Management eine Beschwerde schicken werde.“ Mit einem entnervten Seufzer klappte sie ihr Handy zu.
    „Einen guten Morgen wünsche ich Ihnen!“, rief Carter ihr fröhlich zu. Er konnte einfach nicht widerstehen, sie aufzuziehen … außerdem war er jetzt sowieso schon viel zu spät dran.
    Erbost wirbelte sie herum. „Offensichtlich können Sie sich Ihre humorigen Bemerkungen nicht verkneifen. Aber, um genau zu sein: Es ist kein guter Morgen.“ Am Ende des Satzes brach ihre Stimme, und sofort fühlte sich Carter schuldig. „Ich muss in zwanzig Minuten bei einem wichtigen Meeting sein, mein Auto ist abgeschleppt worden, und vor zehn Uhr ist dort niemand zu erreichen.“ Mühsam atmete sie tief durch, dann hellte sich ihr Gesicht auf. „Was soll’s? Ich bin schon immer gern Taxi gefahren.“ Erneut nahm sie ihr Handy und scrollte durch das Adressbuch. „Wie war nur die Nummer dieser

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