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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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tragen: „Berühren verboten“.
    Es kribbelte sie förmlich in den Fingern, ihm die Haarlocke aus der Stirn zu streichen. Das musste an dem Cabrio liegen. Cabrios lösten bei ihr immer ein Gefühl der Verwegenheit aus. Wenn sie in einem Cabrio saß, überkam sie unwillkürlich der Zwang, etwas ganz Verrücktes zu tun.
    Etwas, was sie von den wirklich wichtigen Dingen des Lebens ablenkte, wie z. B. ihrem Beruf. Daphne brauchte Stabilität, und die Arbeit gab ihr das. Menschen mochten sie enttäuschen, ihre Arbeit tat das niemals.
    Die Ampel wechselte auf Grün. Carter startete mit aufheulendem Motor durch. Sein rasanter Fahrstil nützte jedoch nichts, da sie nach ein paar Metern wegen einer Baustelle nur noch im Schritttempo vorankamen.
    „Was machen Sie eigentlich beruflich?“, erkundigte sich Daphne – weniger aus Interesse, als um sich von ihren Gedanken abzulenken.
    „Sie meinen, wenn ich nicht gerade auf den Titelseiten der Klatschzeitungen herumlungere?“
    Daphne nickte.
    „Mir gehört TweedleDeeToys. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Ob das morgen immer noch so sein wird, bin ich mir nicht so sicher.“
    Es wäre wirklich besser, sich zurückzuhalten und nicht zu fragen. Es ging sie überhaupt nichts an.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Sie haben selber genug Sorgen, da müssen Sie sich nicht auch noch meine aufbürden.“ Wieder lächelte er ihr zu, und diesmal sprach echte Wärme aus seinem Lächeln.
    Es gab bestimmt Frauen, die seinen jungenhaften Charme unwiderstehlich fanden.
    Daphne verspürte die masochistische Anwandlung, diesem großen Jungen zu helfen. Okay, er hat ein nettes Lächeln, aber letztlich ist er doch ein arroganter Macho!
    Inzwischen war der Verkehr völlig zum Erliegen gekommen, und sie standen im Stau. Daphne betrachtete Carter aus den Augenwinkeln und fühlte ihren Widerstand schwinden. Ein Mann mit so einem Lächeln kann nicht durch und durch böse sein, sagte sie sich. Vielleicht war sie aber auch einfach nur übermüdet oder hungrig?
    „Ich arbeite als Coach. Ich berate Firmen, wie sie kreative Lösungen für ihre Probleme finden.“ Der Regenbogenpresse zufolge konnte Carter auf dem Gebiet der Unternehmensführung ja nicht gerade mit langjähriger Erfahrung aufwarten. Eine kleine Hilfestellung kam da sicher gelegen.
    „Sind Sie diejenige, die das Toilettenpapier mit den Gedichten drauf erfunden hat?“
    „Ich bekenne mich schuldig … allerdings beschränkt sich mein Portfolio nicht auf diese eine Glanzleistung.“
    „Wie klein die Welt ist! Auf meiner To-do-Liste steht seit Wochen der Name Ihrer Beraterfirma. Sogar im Internet habe ich schon recherchiert. Deshalb kamen Sie mir gestern so bekannt vor! Übrigens hat mein Bruder Sie wärmstens empfohlen.“
    Vor Überraschung stieg Daphne das Blut in die Wangen.
    „Vielen Dank. Wir haben die letzten Jahre tatsächlich ein paar schöne Erfolge verbuchen können.“
    „Da habe ich ja wirklich Glück gehabt! Ich wüsste nicht, mit wem ich lieber im Stau stecken würde. Kreativität ist genau das, woran es der Firma und meinen Beschäftigten mangelt.“
    „Aber Sie haben doch eine Spielzeugfabrik! Sollten Spiel und Spaß nicht das Motto ihres Unternehmens sein?“
    Der Stau bewegte sich ein paar Zentimeter voran. „Das sollten Sie mal meinen Angestellten erzählen! Wenn ich nur an die letzte Erfindung denke: eine Selbstmordmieze! Toll, eine Katze, die sich auf den Rücken legt und alle viere von sich streckt!“
    „Oje!“ Daphne versuchte, sich das Lachen zu verbeißen. „Das hört sich wirklich nicht gut an.“
    „Ich kann förmlich hören, wie es rauscht, während meine Firma den Bach runtergeht.“
    „Sie brauchen lediglich einen kleinen Kreativitätsschub.“
    „Ich brauche ein Wunder!“
    Daphne sah ihm an, dass er sich Sorgen machte. Das kannte sie nur zu gut. Anfangs, als sie ihre Firma Creativity Masters aufgebaut hatte, war sie völlig auf sich allein gestellt gewesen. Es war ein harter Kampf gewesen, zu beweisen, dass sie auf so etwas Nutzlosem wie Kreativität eine Existenz aufbauen konnte. Aber es war ihr gelungen … mit überwältigendem Erfolg.
    Wieder kam Bewegung in den Stau. Ein Straßenarbeiter in orangefarbener Warnweste winkte sie weiter. Im Slalom fuhren sie über den holprigen Asphalt. Unvermittelt wurde Daphne gegen Carter geworfen.
    Es durchfuhr sie wie ein Blitz. Plötzlich hatte sie das Gefühl, ein Lavastrom würde ihre Adern durchfließen. Carter war dieses Jahr zum erotischsten Mann von

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