Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
erfolgreich das sein wird. Ich bräuchte einfach einen …“
    „Einen reichen Engel“, vervollständigte Reilly den Satz.
    „Du kennst nicht zufällig einen?“
    „Also …“, begann er mit gespielt unschuldiger Miene. „Ich wüsste da schon jemanden. Von dem ich weiß, dass er dich sehr schätzt und eine starke Medienpräsenz besitzt – was dir nur zugutekommen kann.“
    Carter Matthews, schoss es Daphne durch den Kopf.
    Auf einer Fehlerskala von eins bis zehn wäre Carter Matthews eine Elf, stark auf die Zwanzig zugehend. Daphne wünschte sich von ganzem Herzen, den Restaurantbesuch – und den Kuss – ungeschehen machen zu können. Einfach alles auf null zurückzudrehen und neu anzufangen.
    „Eine Spielzeugfirma unter unseren Klienten zu haben wäre fantastisch. Eine bessere Werbung gibt es doch gar nicht.“
    „Ich habe keine Zeit.“
    Warum habe ich nur heute Mittag nachgegeben? Daphne hätte sich ohrfeigen können. Sie wünschte, es wäre nie zu diesem Kuss gekommen.
    So locker und kreativ sie bei ihren Seminaren auch war, in ihrem Privatleben erlaubte sie sich keinerlei Spontaneität.
    Bis Carter auf der Bildfläche aufgetaucht war und in ihr eine Sehnsucht ausgelöst hatte, die ihr sogar selbst verborgen geblieben war.
    Natürlich würde sie Reilly kein Wort davon verraten. Wenn sie das täte, würde er sofort mit den Hochzeitsvorbereitungen beginnen.
    „Wenn man vom Teufel spricht …“ Reilly deutete auf den Monitor, auf dem das Foyer des Gebäudes zu sehen war. „Mister-Ich-bin-noch-zu-haben.“
    Daphne zupfte unwillkürlich ihre Frisur zurecht. Als sie Reillys verschmitzten Blick bemerkte, ließ sie schnell die Hand sinken. „Wenn du nicht sofort aufhörst, mich verkuppeln zu wollen, kürze ich dein Gehalt.“
    „Nur keine leeren Versprechungen.“ Damit widmete er sich wieder seiner Arbeit. Daphne hätte jedoch schwören können, dass er ein Liebeslied summte.
    Als Carter das Büro betrat, stand sie auf und ging ihm entgegen – kühl und professionell, als hätte es diesen Kuss nie gegeben. Auch wenn sie immer noch Carters Lippen auf ihrem Mund zu spüren glaubte. „Mr Matthews! Was führt Sie denn schon wieder hierher?“
    „Ich … ich hätte Ihnen ein Angebot zu unterbreiten – eines, das Sie doch noch umstimmen könnte.“
    „Entweder leiden Sie unter einer massiven Selbstüberschätzung, oder Sie sind ganz einfach ein Masochist.“
    „Beides. Aber ich möchte doch noch einen letzten Versuch unternehmen, Sie zu überreden. Ich habe den Eindruck, Sie heute Mittag nicht ganz überzeugt zu haben.“
    Schlagartig schoss Daphne das Blut ins Gesicht. Im Gegenteil, dachte sie, er war mehr als überzeugend. Deshalb habe ich den Auftrag ja abgelehnt!
    Als sie bemerkte, dass Reilly interessiert zuhörte, schlug sie vor: „Kommen Sie, wir gehen in den Konferenzraum. Da ist es intimer.“
    Reilly räusperte sich demonstrativ.
    „Ich meine, da sind wir ungestört“, korrigierte Daphne sich. Wieder wurde sie knallrot.
    Sie griff nach einem Notizblock, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte in den Konferenzraum neben dem Büro. Carter folgte ihr auf den Fersen.
    Sie schloss die Tür.
    Nun waren sie allein.
    Schlagartig tauchten vor Daphnes geistigem Auge die abwegigsten Szenarien auf. In einem davon spielte die Tischplatte des ausladenden Schreibtisches eine Rolle. Unter Aufbietung aller Willenskräfte verdrängte Daphne diesen Gedanken.
    Sie setzte sich an den Tisch, Carter nahm ihr gegenüber Platz.
    „Mr Matthews, hören Sie …“, begann sie.
    „Carter, bitte.“
    „Carter“, wiederholte sie, erstaunt darüber, wie leicht ihr der Name über die Lippen kam. „Ich könnte Ihnen einen Kompromiss anbieten. Ich gebe Ihnen ein paar Tipps, wie Sie Ihre Mitarbeiter motivieren können. Das verschafft Ihnen Zeit, einen anderen Coach zu finden.“
    „Mir gefällt aber der, den ich schon habe.“
    Daphne überging Carters Bemerkung. „Zählen Sie einfach ein paar besonders dringende Probleme auf, und ich nenne Ihnen ein paar Übungen, um diese zu lösen. Wir kamen ja heute Mittag wirklich nicht dazu, die Thematik zu besprechen.“
    Carter beugte sich vor. „Ich bin schlichtweg verzweifelt. Meine Designer haben in den letzten sechs Monaten keine einzige brauchbare Idee präsentiert. Die Verkaufszahlen der bisherigen Produktpalette beginnen sogar zurückzugehen. Noch ein paar Wochen, dann kann ich keine Gehälter mehr zahlen. Bis zum Herbstgeschäft brauchen wir unbedingt ein

Weitere Kostenlose Bücher