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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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nicht! Du erzählst deinen Klienten immer, der Schlüssel zur Kreativität sei Spontaneität, dabei bist du …“
    „Ha!“, rief Daphne und sprang auf. „Neulich habe ich mir in der Mittagspause eine lila Jacke bei Macy’s gekauft! Und sie war nicht einmal reduziert!“
    Reilly betrachtete sie wortlos. Dann sagte er: „Das ist doch wirklich armselig, Süße.“
    „Irgendwie schon“, gab Daphne zu.
    „Du musst viel lockerer werden, Liebes. Vielleicht hast du ja dann auch außerhalb des Büros ein bisschen Spaß.“
    Reilly hatte recht. Während der Arbeit blühte Daphne auf, aber sobald sie nach Hause ging, verwandelte sie sich in eine graue Maus. Es war fast wie eine Persönlichkeitsspaltung. Auf der einen Seite gab es die kreative, extrovertierte Frau – auf der anderen das verschlossene Wesen, das sich versuchte, selbst zu schützen. Angesichts der chaotischen Zustände in ihrer Herkunftsfamilie letztlich auch kein Wunder.
    „Ich habe doch etwas total Spontanes gemacht. Um genau zu sein: heute!“
    „Da bin ich aber gespannt. Hast du den passenden Rock zu der Jacke gekauft?“
    „Nein. Ich habe Carter Matthews geküsst – im Restaurant!“
    Zum zweiten Mal innerhalb einer halben Stunde fiel Reilly die Kinnlade herunter. „Ehrlich?! Das ist ja Wahnsinn! Gut gemacht, Süße!“
    „Von wegen – es war ein Fehler. Einer, den ich bestimmt nicht wiederholen werde.“
    „Wieso? War er so schlecht?“
    „Der Kuss?“ Daphne wurde knallrot. Sie spürte wieder Carters Lippen auf ihrem Mund, die Berührung seiner Hände, die Wärme seines Körpers … „Nein, nein, gar nicht. Er war gut. Sehr gut. Der Kuss.“
    „Siehst du! Genau das meine ich! Solche Dinge sollten dir häufiger passieren. Am besten verbunden mit dem Geläut von Hochzeitsglocken.“ Erwartungsvoll sah Reilly sie an.
    Stur schüttelte Daphne den Kopf. „Es wäre absolut irrsinnig und unvernünftig, sich in eine Heirat zu stürzen, bloß weil ein Typ sein Image aufpolieren will. Carter Matthews soll sich eine andere Dumme suchen.“ Und sie würde ungestört ihr Leben weiterführen. Vielleicht ab und zu mal eine Woche Urlaub machen. Das reichte ihr an Spontaneität in ihrem Leben.
    Daphne hatte schon früh die Erfahrung gemacht, dass Spontaneität zu Chaos führte. Heute bot ihr die Arbeit genug Abwechslung. Da konnte sie sich ausleben.
    „Verstehe ich dich richtig: Es ist dir egal, ob Carter Matthews eine andere heiratet … und küsst?“
    Reilly brachte es wie immer auf den Punkt. Das war einer der Gründe, warum sie ihn eingestellt hatte. Aber für ihr Privatleben war er nicht zuständig.
    Daphne wandte sich ab und untersuchte eingehend einen Stapel Ordner, damit Reilly ihren Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Es war ihr ganz und gar nicht gleichgültig, wen Carter Matthews in seinen Armen hielt! „Es ist mir wirklich völlig egal, wen dieser Mensch küsst! Oder heiratet!“
    „Völlig klar! Warum gehst du dann nicht heute mit ihm aus und sagst ihm das?“
    „Reilly! Kannst du mal damit aufhören?“ Daphne warf ihm einen entnervten Blick zu. „Heute Abend werde ich nach Hause gehen, ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben und die neue Folge von Emergency Room sehen.“
    „Tut mir leid, aber daraus wird nichts.“ Reillys Gesicht verriet tiefste Genugtuung. „Carter hat vor ein paar Minuten angerufen. Es hat mich einige Überredungskünste gekostet, bis er mir verraten hat, dass er dich zum Essen einladen will. Da musste ich ihm ja sagen, dass dein Terminkalender heute Abend leer ist.“
    „Du hast was getan?“
    „Ich habe sogar angeboten, im Chez Amore einen Tisch zu reservieren, aber er meinte, er hätte andere Pläne für heute Abend. Und du solltest dich leger kleiden. Wenn du mich fragst, würde ich allerdings das schwarze Kleid anziehen, du weißt schon …“
    „Du hast ein Rendezvous für mich vereinbart? Ohne mich vorher zu fragen?“
    „Stimmt.“ Reillys Miene verriet, dass er hochzufrieden mit sich war. „Du brauchst etwas Abwechslung, das weißt du selbst. Und du brauchst einen Mann, der sich noch für andere Dinge als Computerspiele interessiert. Außerdem gefällt dir Carter Matthews.“ Abwehrend hob er die Hand, als Daphne zum Protest ansetzte. „Also wirklich, Daphne! Es steht dir doch ins Gesicht geschrieben. Außerdem bist du rot geworden, als du von dem Kuss erzählt hast. Also hör auf, dich zu zieren, und geh mit ihm essen!“
    Daphne stemmte die Hände in die Hüften. „He! Wer ist hier

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