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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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lediglich ein harmloser Flirt. Und die beste Methode, mit einem Flirt umzugehen? Den Mann auffordern, Farbe zu bekennen.
    „In Ordnung. Ein Kuss.“
    Seine Augen leuchteten auf.
    „Ein kleiner Kuss.“
    „Ein kleiner Kuss …“, er nickte, „… für jede Schildkröte?“
    „Geschlüpfte oder gerettete?“
    Ertappt, lächelte Rob. „Okay, gerettete.“
    Sechs kleine Küsse. Honor wollte Ja sagen, und das allein beunruhigte sie. Andererseits bedeutete es ihm wahrscheinlich nichts. Schließlich tat er das, was er immer tat.
    Er spielte.
    „Abgemacht.“
    Wenn er überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. „Wohin möchtest du den ersten haben?“
    „Wange.“
    Unerträglich langsam beugte sich Rob vor und streifte mit den Lippen sanft eine gerötete Wange. Er roch nach Meersalz und Mondschein, und Honor dachte bei sich, dass sie es wohl überleben würde …
    „Den nächsten?“
    „Andere Wange. Das sind dann zwei.“
    „Danke, ich kann zählen.“ Ebenso sanft küsste Rob sie auf die andere Wange.
    Und verweilte lange. Der ihm eigene männliche Duft hüllte Honor ein und wirkte wie ein Aufputschmittel.
    „Drei und vier?“
    Sie holte tief Atem. Zwei keusche Küsse, und schon hämmerte ihr Herz. Sie schloss die Augen, was sofort jeden anderen Sinn schärfte. Sie spürte, dass sich Rob vorbeugte, es war, als würde die Luft um sie summen. Mit den Lippen berührte er erst das eine und dann das andere Augenlid. Langsam, zart und einfach wunderbar.
    Als sie ihn wieder ansah, war er näher gerückt. Und sie wurde von der Sehnsucht überwältigt, sich an ihn zu schmiegen. Um zu verhindern, dass sie genau das tat, stemmte sie die Hände gegen seine Brust. Was Honor jedoch nur daran erinnerte, wie lange es her war, dass sie den Herzschlag eines Mannes unter ihren Fingern gespürt hatte. Unter ihren Lippen.
    Fünf.
    Rob musste es nicht sagen. Wortlos bot sie ihm ihren Hals dar – die gesunde Seite – und zeigte auf eine Stelle gleich neben ihrem Puls, der seinen uralten Rhythmus pochte.
    Indem Rob ihre Arme umfasste, hielt er sie ruhig, bevor er langsam den Kopf senkte. Voller atemloser Vorfreude schloss Honor die Augen, dann spürte sie, dass sich Rob zurückzog, und öffnete sie enttäuscht. Sehnsüchtig blickte er sie an und …
    Abwägend.
    Bevor Honor reagieren konnte, wandte er das Gesicht zur anderen Seite ihres Halses und drückte behutsam seinen Mund auf die Narben. Schockiert wollte sie zurückweichen, doch Rob ließ sie nicht los. Die bei der Operation verpflanzte Haut war nicht gefühllos, sondern sogar überempfindlich. Als er sich langsam seinen Weg von ihrem Hals zu ihrer Schulter küsste, durchflutete eine elektrisierende Wärme ihren ganzen Körper.
    Panik, sinnliche Begierde, Verwirrung und Trauer brandeten in ihr auf, und Honor sank zusammen. Rob stützte sie, zog sich vorsichtig zurück und beobachtete sie genau.
    Ihr Herz raste, sie kämpfte mit den Tränen, und selbst der dumpfe Schmerz, mit dem sie ständig lebte, tat ihr jetzt richtig weh.
    Dass eine andere Person überhaupt die schreckliche Haut berührte, geschweige denn so zärtlich küsste, brach ihr aufs Neue das Herz.
    Auf Rob schien sie nicht abstoßend zu wirken. Er versuchte nicht, Blickkontakt zu vermeiden. Er sah konzentriert aus, ein bisschen verunsichert – weil ihm klar war, wie intim diese Küsse gewesen waren? – und beunruhigend sexy.
    Erst verwundbar, jetzt unsicher. Vielleicht war er menschlicher, als sie gedacht hatte. Menschlich und so nah. Der Gedanke genügte, um Honor in einen Taumel der Sinne zu stürzen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Rob auf den Mund. Nur ein kleiner Kuss. Aber sie tat es, nicht er, und das machte es zu einem großen Kuss.
    Rob umfasste ihr Gesicht und erforschte ihre Lippen mit der Zunge. Sofort gab Honor nach und gewährte ihm Einlass, erwiderte das leidenschaftliche, himmlische Spiel, das er begann. Es war unglaublich erotisch. Dabei war es doch nur ein Kuss.
    Kein Wunder, dass Rob bei den Frauen so großen Erfolg hatte. Der Mann küsste göttlich.
    Ihr Verstand schlug Alarm, und Honor wurde bewusst, dass sie sich fest an Rob geschmiegt hatte. Schwer atmend zog sie sich zurück und stellte zufrieden fest, dass er genauso aufgewühlt war wie sie.
    Experte für Liebeskunst mochte er ja sein, aber selbst Mister Superlover spürte offenbar die besondere Anziehungskraft, die zwischen ihnen aufwallte. Wie verlockend war es, sich das körperliche Vergnügen zu gönnen

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