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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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weibliche Rundung an seinem Körper spürte. Als Honor ihn ansah, brachte ihn das Begehren in ihrem Blick fast um den Verstand. Schnell stieß sich Rob von der Riffkante ab, zog Honor neben sich und tauchte den Kopf unter.
    Entlang des Korallenrings war das Wasser kornblumenblau. Kleine, farbenprächtige Fische flitzten herum. Rob sah über die Schulter und stellte fest, dass sich Honor staunend alles anschaute. Sie schwammen die ganze Lagune ab, bevor Rob auftauchte, Honor mit sich zog und sein Mundstück herausnahm.
    „Willst du tiefer tauchen?“
    Begeistert nickte Honor.
    „Dein Schnorchel wird ganz unter Wasser sein. Halt den Atem an, bis wir auftauchen, dann puste den Schnorchel aus.“
    Sie nickte wieder, und Rob ergriff ihre Hand. „Sonst verlierst du mich, wenn ich abtauche“, erklärte er, dann schob er sich das Mundstück wieder zwischen die Lippen. Er holte Luft und sank, sein Flossenschlag drückte sie beide tiefer.
    Zuerst war alles gut, als sie abtauchten, aber sobald die dunkle Riffkante drohend vor ihr aufragte und das Wasser kühler wurde, verschwand Honors Selbstvertrauen. Plötzlich fühlte sie sich sehr schutzlos hier unten. Sie riss sich los und wollte an die Oberfläche, doch Rob packte sie an den Schultern und hielt Honor fest.
    Ihr drängte sich der Gedanke auf, dass sie ertrinken würde, und sie geriet in Panik. Vor ihrem geistigen Auge blitzten Bilder auf: Nate, Justin, der Ozean. Honor wand sich in Robs Griff und stieß Luft aus, die in einer Säule aus Blasen nach oben stieg.
    Indem er mit Zeige- und Mittelfinger an seine Maske tippte, brachte Rob sie dazu, ihn anzusehen. Die Stärke und Gelassenheit in seinem festen Blick beruhigten Honor. Sie hörte auf, sich zu wehren. Ihr Körper entspannte sich. Und sofort tauchte Rob behutsam mit ihr auf.
    Mit einem Schrei brach Honor durch die Wasseroberfläche zurück ins Sonnenlicht und spuckte das Mundstück aus. Obwohl sie nach Atem rang, jubelte sie innerlich. Es war ganz schrecklich gewesen, doch sie fühlte sich befreit.
    „Alles in Ordnung?“
    „Es geht mir gut“, stieß sie noch immer keuchend hervor.
    „Du warst nicht in Gefahr. Wir waren nur ungefähr zwanzig Sekunden unter Wasser. Nichts raubt einem den Sauerstoff so schnell wie Panik. Als du wieder ruhiger geworden bist, hast du es da gespürt?“
    „Es war …“ Ihr fehlten die Worte.
    Gespannt sah Rob sie an, als wüsste er genau, was sie sagen wollte. Unter seinem Blick lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken.
    „Möchtest du es noch einmal versuchen?“
    Kurz darauf waren sie erneut unter Wasser und schwammen am Riff entlang. Honor betrachtete Seesterne, berührte vorsichtig eine leuchtend blaue Seeanemone und tauchte sogar einmal bis zum Meeresboden.
    Krabben bewegten sich entlang der oberen Riffkante, Kiemenschnecken schwankten in der Strömung. Rob lotste Honor schnell weg von einer sich nähernden Seeschlange zu einer niedrigeren Stelle im Korallenring, wo sie hinaus ins tiefere Meer gelangen könnten, wenn sie wollten.
    Honor wollte nicht. Sie fühlte sich fantastisch, aber nicht unbesiegbar, deshalb sträubte sie sich. Sofort wurde Rob langsamer.
    Genau in diesem Moment kam mit der Dünung eine Suppenschildkröte über die niedrige Stelle an ihnen vorbei in die Lagune. Vor Begeisterung grub Honor die Finger in Robs Schulter, und er folgte dem sanften Koloss.
    Was für ein Geschenk!
    Die Schildkröte schwamm parallel zu ihnen, wandte ihnen das uralte Gesicht zu und sah Honor an. Für eine wie in Zeitlupe vergehende Sekunde glaubte Honor, die Schildkröte würde sie anlächeln.
    Ihr blieb beinahe das Herz stehen.
    Dann tauchte sie auf an die Wasseroberfläche. Zu gefesselt von der Begegnung, hatte Honor nicht bemerkt, dass sie kaum noch Luft hatte. Aber Rob hatte für sie gedacht.
    Sie nahm das Mundstück heraus, atmete tief ein und lachte, laut und freudig. „Hast du ihren Panzer gesehen? Sie muss fast ein Jahrhundert alt sein!“
    Robs Miene war angespannt. Verschlossen. Honor packte ihn an den Schultern. „Vielleicht war sie hier, als die Emden gesunken ist, Rob!“
    Unverwandt sah er Honor an. Begehren wallte zwischen ihnen auf. Langsam neigte er sich vor, um sie zu küssen …
    Ihre Masken knackten, als sie gegeneinanderprallten.
    Zum ersten Mal hörte sie Rob wirklich lachen. Dann verstand sie plötzlich seinen seltsamen Gesichtsausdruck. Wahrscheinlich hatte Rob gedacht, sie würde nie laut lachen.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, holte er Luft,

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