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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Lawrence
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durchschwommen und betrat tropfnass das leere Camp. Genau genommen hatte Honor das Angebot nicht zurückgenommen, denn dafür hätte sie mit ihm sprechen müssen. Deshalb gehörte das Zelt theoretisch ihm.
    Wenn er Glück hatte, kam Honor von ihren Schildkröten kurz zurück, um irgendetwas zu holen. Sonst würde er sie am Morgen beim Bettenwechsel sehen. Bevor sie ihm entwischen konnte.
    Rob zog sein T-Shirt aus und legte es zum Trocknen aufs Zeltdach. Die Shorts folgten. Fast sofort trocknete seine nasse Haut in der warmen Abendluft.
    Er duckte sich und ging ins Zelt, öffnete den Reißverschluss des Einzelschlafsacks, breitete ihn zu einer Decke aus und schlüpfte darunter. Er war weich und duftete genau wie Honor. Sehr zufrieden mit sich, legte Rob sich hin. Seine Digitalarmbanduhr piepte und zeigte damit die volle Stunde an.
    Im Bett um neun Uhr.
    Verdammt.
    In den frühen Morgenstunden stand Honor am Rand des Camps und leuchtete mit der Taschenlampe argwöhnisch ihr Zelt an, auf dem Shorts und ein Männer-T-Shirt lagen. Rob musste wissen, dass ihr Angebot ungültig war! Denn dumm war er nicht. Immer neue Beweise für seinen scharfen Verstand hatten Honor längst ihre Einschätzung von ihm als hohlköpfigen Schönling bereuen lassen.
    Also war er nicht rein zufällig da drin. Honor hatte sich schon gefragt, wo er wohl in der vergangenen Nacht geschlafen hatte. Bestimmt nicht auf seinem Boot. Und wer könnte es ihm verübeln, wo doch langsam Wasser in den Rumpf eindrang? Wahrscheinlich hatte Rob am Strand geschlafen, was auch nicht ideal war. Gut möglich, dass ein Mann es nicht mochte, wenn sich im Dunkeln fußballgroße Krabben an ihn heranschlichen.
    Logisch, dass er lieber ihr Zelt benutzte.
    Im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass er sie mit dem T-Shirt und den Shorts vorwarnte, ihr sozusagen eine Rücktrittsklausel bot. Ihrem Vorsatz, Rob aus dem Weg zu gehen, war so etwas nicht förderlich.
    Lautlos näherte Honor sich in dem feinen Sand dem Zelt, zog vorsichtig die Plane zur Seite und spähte hinein. Rob lag auf dem Bauch, der Schlafsack war verrutscht, bedeckte aber noch das, was zählte. Einen Arm hatte er ausgestreckt – in Richtung des Platzes, wo du liegen würdest, wenn du bei ihm wärst, flüsterte eine hinterlistige innere Stimme –, den anderen hatte er unter sich geklemmt.
    Honor ließ den Blick von seinen Fingerspitzen über den Bizeps und die Schulter bis zu seinem muskulösen Rücken wandern. Ihr Herz hämmerte, als sie sich daran erinnerte, wie es sich anfühlte, mit den Händen über diese Muskeln zu streichen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen so straffen, gesunden Männerkörper berührt.
    Reiß dich zusammen, befahl Honor sich schuldbewusst. Gerade erst am vergangenen Nachmittag hatte sie jede weitere körperliche Beziehung zu Rob gestoppt, und jetzt dachte sie darüber nach, wie es wohl wäre, den Stopp zu stoppen!
    Es würde kein Küssen mehr geben.
    Aber es war ihr Zelt. Warum sollte sie sich wegen eines Blödmanns, der es unerlaubt benutzte, nicht richtig ausschlafen? Nach dem, wie sie am Strand mit ihm gesprochen hatte, würde Rob wohl kaum ausprobieren, wie weit er bei ihr gehen konnte. Plötzlich war sie den Tränen nahe.
    Sie wollte sich einfach nicht eingestehen, dass sie den Kontakt am Strand so sehr gebraucht hatte. Nicht unbedingt die Küsse, aber die Intimität. Die Berührung eines Mannes. Es war über vier Jahre her, dass sie das erlebt hatte.
    Nicht irgendeines Mannes. Robs Berührung. Und das machte es unannehmbar.
    Alles wäre so viel leichter, wenn sie sich nur nach der körperlichen Beziehung sehnen würde. Honor blickte wieder ins Zelt und betrachtete Rob, der sich herumgerollt hatte. Kein Wunder, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Er war zweifellos der bestaussehende, bestgebaute Mann, dem sie jemals begegnet war.
    Das anzuerkennen, empfand sie nicht als Treulosigkeit gegenüber ihrem verstorbenen Ehemann, aber es kam Honor treulos vor, Robs Persönlichkeit anziehend zu finden, seine Lebensgier und sein Lächeln. Oder sich dafür zu interessieren, was in ihm vorging, was ihn so traurig stimmte.
    Für solche Gedanken war kein Platz in ihrem geordneten Leben.
    Zum Glück war sie willensstark. Wenn sich Honor Brier befahl, sich nicht zu einem Mann hingezogen zu fühlen, tja, dann tat sie es nicht.
    Sie ging in ihr Zelt, leuchtete Rob mit der Taschenlampe ins Gesicht und stupste ihn mit dem Fuß an. „Raus aus den Federn. Jetzt bin ich mit Schlafen

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