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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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größte Angst einfach so offenbart? dachte Libby verzweifelt. Nun wusste er, wie sehr sie ihn brauchte.
    „Das wird nicht passieren“, versicherte er ihr. „Wie kommst du überhaupt auf den Gedanken?“
    „Vielleicht weil du bekannt für deine lange dauernden Beziehungen bist?“, erwiderte sie ironisch. „Aber ich beklage mich ja nicht. Du hast nie so getan, als wolltest du mehr als eine kurze, oberflächliche Affäre.“
    „Ich war ein Idiot! Dass du etwas aufzugeben bereit bist, was so wertvoll ist … Dass du meinetwegen bereit bist …“ Er schluckte mühsam. „Ich kann nicht zulassen, dass du dich mir zuliebe mit deiner Familie überwirfst.“
    „Und ich kann nicht zulassen, dass sie mich zwingen wollen, dich aufzugeben“, erwiderte sie. „Ich liebe dich nämlich.“
    Als sie seinen völlig verwunderten Blick bemerkte, stöhnte sie laut. „Das hatte ich dich nie wissen lassen wollen! Du brauchst nicht so entsetzt zu schauen, Rafael. Ich sage es nie wieder. Ehrenwort. Wir können doch einfach so weitermachen wie bisher und …“
    „Nein, das können wir nicht“, unterbrach er sie schroff.
    „Ach so. Das war’s dann wohl.“ Libby biss sich auf die Lippe – und Widerstand wallte in ihr auf. Nein, so leicht würde sie sich nicht geschlagen geben. „Nein, ganz so einfach mache ich es dir nicht! Du solltest mich wollen, Rafael, denn ich bin ein netter Mensch und gut für dich. Eines Tages wirst du es bereuen, mich einfach so weggeschickt zu haben!“
    Sie bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
    „Ich schicke dich nicht weg.“ Rafael hob ihre Hand an die Lippen und küsste jede Fingerspitze einzeln, um dann mit der Handfläche fortzufahren. „Sag es noch einmal.“
    Die leise Aufforderung verblüffte sie. „Was denn?“
    „Dass du mich liebst. Ich möchte … ich muss es dich sagen hören!“
    Ihr schwirrte der Kopf. Passierte das hier wirklich, oder fantasierte sie plötzlich?
    „Ich liebe dich, Rafael“, flüsterte sie. Dann räusperte sie sich und sagte laut: „Ich liebe dich wirklich, und ich …“
    Weiter kam sie nicht, denn er verschloss ihren Mund mit seinen Lippen und küsste Libby stürmisch und voller Leidenschaft.
    Dann hob er den Kopf und stöhnte leise.
    „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich mich in dich verliebt habe“, meinte Libby irgendwie entschuldigend.
    Rafael lächelte sie zärtlich an. „Nein. Ich bin doch auch … Ich meine … Ich – habe dich vermisst.“
    Feigling! beschimpfte ihn seine innere Stimme. Warum sagst du nicht, was du für sie empfindest?
    Weil dann alles anders wird, erwiderte er. Weil dann die Mauern einstürzen würden, die er seit seiner Kindheit um sich aufgerichtet hatte. Aber Libby hatte ja schon einen Ziegel nach dem anderen abgetragen, seit sie in sein Leben gestürmt war. Ihr Einfluss hatte jeden Winkel seines Herzens mit Licht erfüllt, wie er jetzt erkannte, und hatte ihn, Rafael, von den selbst auferlegten Fesseln befreit.
    „Du hast mich vermisst?“, wiederholte Libby verwundert. „Aber du hast mich doch heute Morgen gesehen!“
    Ja, sie hatte zum ersten Mal eine ganze Nacht mit ihm verbracht und war in seinen Armen aufgewacht.
    Sie hatte ihre Eltern anlügen müssen, aber das war es ihr wert gewesen. Ironisch war nur, dass es nicht nötig gewesen wäre, da ihre Familie ja ohnehin Bescheid gewusst hatte.
    Ab jetzt würde sie jedenfalls nicht mehr lügen müssen … falls die Beziehung überhaupt noch weiter bestand.
    Ihre unüberlegte Liebeserklärung hatte Rafael zwar nicht auf der Stelle in die Flucht geschlagen, aber er hatte auch nicht so reagiert, wie sie es sich insgeheim erträumt hatte.
    „Ich möchte dich jeden Morgen sehen“, erklärte er nun überraschend.
    „Heißt das, du willst, dass ich zu dir ziehe?“, hakte Libby nach.
    „Nein. Ja. Das heißt, ich will …“ Rafael stöhnte und hielt sie fester, als sie sich von ihm loszumachen versuchte. „Ich mache das nicht gut, ich weiß, also, was ich zu sagen versuche … warum ich dich hier gesucht habe, ist … Komm mit.“
    Nun ließ er sie los, aber nur, um sie bei der Hand zu nehmen und mit sich zu einer Bank zu ziehen. Er setzte sich neben Libby und machte die Tüte auf, die er mitgebracht hatte. Den Inhalt schüttelte er auf seine Handfläche.
    „Ich bin nicht hungrig“, meinte Libby und blickte ihn verwundert an.
    Dann bemerkte sie, dass er nichts zu essen in der Hand hielt, sondern ein mit Samt bezogenes

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