Julia Extra Band 0349
Liebling.“
„Einen Schwangerschaftstest.“
„Heißt das“, er blickte ihr auf die schmale Taille, „du bekommst ein Baby?“ Seine Augen leuchteten vor Freude, als sie nickte. „Ich werde Vater!“
„Erst in acht Monaten“, dämpfte sie seine Begeisterung. „Ist dir das Zeit genug, um dich an den Gedanken zu gewöhnen?“
„Warst du dir nicht sicher, ob ich mich freue?“
„Na ja, wir haben es nicht geplant.“
„Ich habe auch nicht geplant, mich in dich zu verlieben und dich zu heiraten“, sagte er und küsste sie sanft. „Aber ich plane, das Baby und seine Mutter von ganzem Herzen zu lieben.“
Libby wurden erneut die Augen feucht. „Ja. Aber lass es uns den anderen noch nicht sagen, bitte. Man weiß ja nie …“
Er legte ihr die Hand auf den Bauch. „Es bleibt vorerst unser süßes Geheimnis.“
Sie legte ihre Hand über seine. „Wenn du das öfter und vor anderen machst, wird das Geheimnis nicht lange eins bleiben. Trotzdem fühlt es sich gut an“, fügte sie hinzu. „Und jetzt müssen wir uns um unsere Gäste kümmern.“
Auf dem Weg zum Frühstückszimmer fragte Rafael: „Wie gefällt dir dieses Haus?“
„Es ist großartig! Prächtig und trotzdem behaglich. Ich hätte nichts dagegen gehabt, hier die Flitterwochen zu verbringen – obwohl eine Insel ganz für uns allein auch nicht übel ist. Keine Schuhe, kein Krawattenzwang, keine Kleider …“
Bei der Vorstellung, mit Rafael nackt am Strand zu liegen, wurde Libby rot.
„Ja, daran denke ich jetzt auch“, gab er zu. „Und wenn wir dann von unserer Trauminsel genug haben, kommen wir hierher zurück. Ich habe das Haus nämlich nicht gemietet, sondern gekauft. Insofern ist es ein Glück, dass es dir gefällt.“
„Das Haus hier gehört uns?“
„Mit allem Drum und Dran. Besser gesagt, es gehört dir, querida . Es ist mein Hochzeitsgeschenk. Ich wollte ein Zuhause haben, das ich mit dir teilen kann. Ich hatte nie eins, und ich wollte eigentlich auch keins … bis ich dir begegnet bin.“
„Lieber Himmel, jetzt muss ich gleich weinen!“ Libby schluckte mühsam. „Ich bin von dem Haus begeistert. Das wäre ich aber auch von einem Zelt, vorausgesetzt, du lebst mit mir darin. Weil ich dich über alles liebe, Rafael.“
Er küsste sie und nahm sich ausgiebig Zeit, um ihr zu beweisen, dass ihre Gefühle erwidert wurden.
– ENDE –
Insel der sinnlichen Träume
1. KAPITEL
Pulu Keeling, Western Australia
„Was, zum …?“
Rob Dalton drosselte die Geschwindigkeit des Motorboots, bis es leise dahintuckerte, und riss sein Fernglas hoch.
Bestimmt bildete er sich das nur ein.
Er richtete die Augen fest auf die Lagune, die durch die gefährlichen Korallenriffe um die Insel Pulu Keeling entstanden war. Dort hatte Rob sie – und es – flüchtig gesehen. Die Dünung zwischen dem Boot und der winzigen Insel nahm ihm die Sicht, gerade als er dachte, er würde vielleicht noch einen Blick darauf erhaschen. Dann entdeckte er sie wieder. Sie schwamm mit diesem glitzernden Ding hinter sich an Land.
Das konnte nicht sein!
Rob senkte das Fernglas und starrte die Insel an. Hoch aufragende Bäume, Sandstrand, das Riff, der Horizont, ein einziger Wolkenstreifen am endlosen blauen Himmel: Alles schien völlig normal zu sein.
Verwirrt setzte er die Sonnenbrille ab und drückte das Fernglas fest ans Gesicht. Sie war noch immer da – und es auch.
Unmöglich.
Trotzdem, es wirkte durchaus real, und so weit draußen auf dem Meer … Überlieferte Seemannssagen kamen ihm in den Sinn. Aber er war kein sexhungriger Matrose aus der Vergangenheit, der sich einbildete, eine Meerjungfrau zu sehen.
Sie näherte sich dem Strand, das Wasser wurde flacher, und dann stand sie … auf zwei Beinen. Lange, sonnengebräunte Beine. Und sie zog einen silberfarbenen Schwimmsack hinter sich her.
Rob stieß den angehaltenen Atem aus.
Meerjungfrau? Blödmann.
Ihm stieg die Hitze in die Wangen. Zum Glück war ja niemand in der Nähe, der es sehen konnte. Noch immer hämmerte sein Herz vor Aufregung. In seinem letzten Urlaub von der Wirklichkeit hatte er hier im Indischen Ozean schon viel Sonne abbekommen, aber so viel doch wohl nicht?
Schlimm genug, dass er eine Meerjungfrau sah, wo keine war – und jetzt eine Frau im Bikini, allein auf einer Insel, die Sperrgebiet war und nur von Vögeln und Krabben bewohnt wurde. Ging das als weniger sonderbar durch?
Im Hafen hatte der alte Kerl, der das Boot aufgetankt hatte, irgendetwas über eine
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