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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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zu ihm gewesen, und dennoch schätzte Rob sie offenbar sehr. Scham, Verlegenheit und eine bebende Hitze stiegen in ihr auf. Selbst im Mondlicht konnte sie erkennen, dass Robs Wangen gerötet waren. Er hatte mehr gesagt, als er beabsichtigt hatte. Das Wissen war gefährlich verführerisch.
    „Rob …“
    „Du bist dran.“
    Genau in diesem Moment sah Honor, dass eine kleine Fläche Sand oben in den Dünen in wellenartige Bewegung geriet. Ein Schlüpfen! Nicht in einem ihrer Forschungsnester, also konnte Honor einfach zuschauen und es genießen. Der Sand schien zu brodeln, an einigen Stellen stürzte er ein, während er an anderen aufbrach.
    Rob folgte ihrem Blick. „Es wimmelt von ihnen!“
    „Ja!“ Lachend sprang Honor auf, als kleine schwarze Tiere aus dem Nest krabbelten. Zehn … zwanzig … fünfzig junge Reptilien robbten die Düne hinunter über den Strand.
    Vier Fregattvögel, klug genug, in einer Vollmondnacht lange aufzubleiben, stießen sofort herab und begannen, einzelne wegzuputzen.
    Und Rob war drauf und dran einzugreifen. Seine Beine und Hände zuckten.
    „Nein, Rob. Das ist die Natur.“
    „Ich kann sie nicht im Auge behalten, es sind so viele.“
    „Such dir eins aus, wenn es aus dem Nest kommt, und dann verfolg es bis ins Wasser.“ Honor konzentrierte sich auf eins der Schildkrötenbabys, das im Zickzack über den Strand lief. Wenn es nur den geraden Weg zum Meer genommen hätte, wäre es längst dort. Ihr Herz schlug dem Winzling entgegen, als er endlich in der Brandung verschwunden war.
    „Nein!“, schrie Rob empört. „Mein kleiner Kerl flitzt in die falsche Richtung! Und ein ganzer Haufen rennt mit.“
    Honor musste lächeln. Welche Ironie, dass das Schildkrötenjunge, das er sich ausgesucht hatte, überaktiv und unvernünftig war.
    „Ich geh da jetzt hin.“ Rob schleuderte seine Schuhe weg.
    „Nicht. Ich muss die Nichteinmischung beachten.“
    Er stand auf und schoss davon. „Ich nicht.“
    „Rob!“ Ihr scharfer Tadel brachte nichts. Honor leuchtete ihm mit der Lampe, um ihm zu helfen, sich seinen Weg zwischen den Reptilien zu suchen, die blindlings zum Wasser spurteten. Wie ein Tänzer bewegte Rob sich über den Strand, wich einer winzigen Schildkröte aus, ließ eine über seinen Fuß laufen, sprang geschickt über die nächste Gruppe hinweg.
    Sechs Schildkrötenbabys hatten kurz vorm Waldrand haltgemacht. Rob hob das erste hoch und drehte es herum, in Richtung Meer. Wieder in den Sand gesetzt, robbte es los, und sofort drehten die anderen um und folgten. Schließlich verschwanden sie alle im Wasser. Bis auf die fressenden Fregattvögel war der Strand jetzt leer.
    Mondbeschienen, ein bisschen außer Atem, kam Rob zurück. Er lächelte übers ganze Gesicht und blickte Honor unverwandt an. Ihr wollte das Herz bersten. In diesem Moment liebte sie ihn dafür, dass er die goldene Regel missachtet hatte. Zum ersten Mal seit langer Zeit handelte sie, ohne vorher nachzudenken. Sie stürzte sich auf ihn, legte ihm die Arme um den Nacken und umarmte Rob ungestüm.
    „Danke“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Lachend umfasste er ihre Taille. „Du bist dankbar?“
    „Ja!“
    „Wie dankbar?“
    Verwirrt runzelte Honor die Stirn. „Was?“
    „Ein Kuss“, sagte er nur.
    Plötzlich war sie gar nicht mehr so begeistert von ihm. „Hast du das geplant, Rob Dalton?“
    Er verdrehte die Augen. „Ja, Honor. Ich war vorhin schon hier und habe die ganze Sache durch den Sand mit den Schildkröten in ihren Eiern so abgesprochen. Du bist uns auf die Schliche gekommen.“
    „Du hast also einfach die Lage ausgenutzt?“
    „Und ob. Ein Kuss als Belohnung. Weil ich sechs geschlüpfte Schildkröten gerettet habe und vielleicht die ganze Art.“
    Er scherzte, aber sie war ihm gerade vor Dankbarkeit um den Hals gefallen. Das machte es schwer, nun zu tun, als würde sie seine Aktion nicht schätzen.
    „Du willst mich nicht küssen.“ Honor wusste, wie ihre Narben auf die Leute wirkten.
    „Ich habe dich von dem Moment an küssen wollen, als ich dich gesehen habe.“
    Vielleicht war für Rob ein Kuss nichts Besonderes? Er konnte nicht ahnen, dass sie in ihrem Leben erst von zwei Männern geküsst worden war. Mit vierzehn zum ersten Mal und danach von ihrem Ehemann. Rob wäre der dritte.
    Falls sie auf seinen Vorschlag einging.
    Wäre es richtig, ihrer Sehnsucht nachzugeben, nur einmal flüchtig seine Lippen auf ihren zu spüren? Honor stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde …
    Für Rob war es

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