Julia Extra Band 0349
sich, lachten. Zwischen den Gängen führte Matteo sie auf die kleine Tanzfläche, zog sie an sich und wiegte sich mit ihr zu langsamer Musik. Isabella seufzte selig und schlang die Arme um seinen Nacken. Sie fühlte seine Erregung und genoss das Wissen um ihre Macht. Sie konnte sein Begehren nach ihr schüren, einfach indem sie ihn umarmte.
Es passierte jedes Mal. Sie tanzten – oder gaben vor zu tanzen. Ihre Körper rieben sich aneinander, bis sie beide halb wahnsinnig vor Verlangen waren.
Irgendwann stöhnte Isabella leise. „Matteo, bring mich ins Bett.“
Er fasste ihre Hand, warf einige Geldscheine auf den Tisch, zog sie zur Tür hinaus und zum Wagen. Dann fuhr er wie der Teufel persönlich, nahm die Kurven mit einer Geschwindigkeit, vor der sein Verstand ihn dringend warnte, doch es ging ihm nur noch darum, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.
Vor der Villa bremste er ab und war schon auf ihrer Seite, noch bevor sie die Wagentür komplett geöffnet hatte.
„Isabella“, sagte er nur, und mit ihrem Namen drückte er alles aus, was ein Mann brauchte und wollte.
Sie schmiegte sich an ihn. Er küsste sie, liebkoste ihren Hals … Und klammerte sich an den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung.
„Isabella, Liebling … wir müssen reden.“
„Nicht jetzt“, wisperte sie bebend, schob die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf zu sich herunter. Als sie ihn voll fiebriger Leidenschaft küsste, vergaß Rio alles. Er wusste nur noch, dass er sie brauchte. Sofort.
Er hob sie hoch und trug sie durch das dunkle Haus ins Schlafzimmer. Dort angekommen, rissen sie einander die Kleider vom Leib und fielen taumelnd zusammen aufs Bett.
Für alles andere war auch hinterher noch Zeit.
Isabella schreckte aus einem traumlosen Schlaf auf. Ein Geräusch hatte sie geweckt – ein Wagen, der die schmale Straße zur Villa heraufkam.
Wo war Matteo? Sie lag allein in dem großen Bett.
Ein mulmiges Gefühl überfiel sie. Sie stand auf, griff nach dem Baumwolltuch, das am Fußende des Betts lag, und wickelte es um sich. Auf bloßen Füßen tappte sie aus dem Schlafzimmer.
„Matteo?“, wisperte sie. „Matteo, wo bist du?“
Sie zuckte zusammen, als eine Hand nach ihr fasste. „Langsam, Liebling. Ich bin hier.“
Ihr Herz klopfte wie verrückt. Gleich darauf tauchte Matteo aus dem Schatten des Korridors auf. Inzwischen hatten ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt, sie konnte sehen, dass er außer einer Jeans nichts trug.
Zitternd stellte sie sich neben ihn. „Das ist ein Auto, oder? Wer …“
„Ich weiß es nicht.“ Wer würde um diese Zeit zur Villa kommen? Auf der Insel gab es so gut wie keine Verbrechen, aber unerwartete Dinge konnten immer passieren …
„Matteo, ich habe Angst.“
„Vermutlich ist es gar nichts. Beschwipste Kids oder jemand, der die falsche Abbiegung genommen hat.“ Er legte eine Hand an Izzys Wange. „Geh wieder ins Schlafzimmer, und verschließ die Tür.“
„Nein, ich lasse dich nicht allein.“
Das Motorengeräusch erstarb. Eine Wagentür wurde zugeschlagen, dann eine zweite.
„Isabella“, drängte Rio, „schließ dich im Schlafzimmer ein!“
„Nein. Was auch immer passiert, ich will bei dir sein, Matteo.“
Sein Herz floss über. „Izzy, Liebling …“
Draußen trommelte jemand mit der Faust gegen die Haustür. „Aufmachen!“, brüllte eine Stimme.
Auf dem Tisch neben der Tür stand eine Holzstatue. Keine sehr gute Waffe, aber die einzige in Reichweite.
„Isabella“, zischte Rio, „geh ins Schlafzimmer …“
Bum! „Du verdammter Mistkerl!“ Bum! „Mach endlich die Tür auf!“ Bum! „Sonst trete ich sie ein!“ Bum bum!
Isabella versteifte sich. Nein, das war doch unmöglich!
„D’Aquila, du hinterhältiger Bastard!“, brüllte Dante Orsini vor der Schwelle. „Ich will meine Schwester holen! Und wenn ich das Haus deshalb in Schutt und Asche legen muss, werde ich es tun!“
„Das ist mein Bruder! Was tut er hier?“, fragte Isabella fassungslos.
„D’Aquila!“ Die Tür bebte unter einem weiteren Faustschlag.
„Isabella, du musst mir jetzt zuhören“, sagte Rio heiser.
„Mein Gott, er hält dich für Rio D’Aquila! Da kommt mein Bruder, um seine kleine Schwester aus den Klauen des großen bösen Rio D’Aquila zu retten, dabei …“ Sie schüttelte den Kopf. „Es tut mir so leid, Matteo. Ich schäme mich richtig. Ich weiß nicht, warum …“
„Isabella!“ Als sie an ihm vorbeigehen und den Schlüssel umdrehen
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