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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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hoffte, dass er ihre Lüge nicht platzen lassen würde. „Ich bin lange nicht so unschuldig, wie du glaubst.“
    „Iz …“, brummte Dante rau.
    „Ich wollte mal was anderes, und Matteo Rossi war anders. Es hat Spaß gemacht.“ Sie flehte, dass ihre Stimme nicht brechen würde. „Allerdings hast du mich angelogen, und dafür werde ich dich für den Rest meines Lebens verachten.“
    Rio war blass geworden. Isabella sah ihren Bruder an.
    „Dante, lass ihn in Ruhe, er ist die Mühe nicht wert“, erklärte sie und schaffte es irgendwie aufrecht und gerade bis zur Haustür, dann umfing sie auch schon die kühle Nachtluft.
    „Izzy, oh Izzy“, sagte jemand.
    „Anna“, wisperte Isabella, warf sich in die offenen Arme ihrer Schwester und brach in haltloses Schluchzen aus.

12. KAPITEL
    Isabella kniete im Garten der Penthouse-Wohnung ihrer Schwester und zupfte Unkraut und verwelkte Blüten.
    Der Schweiß lief ihr in Strömen über den Rücken, ihre Schultern schmerzten, und die Übelkeit, unter der sie seit gut zwei Wochen litt, ließ sie leicht schwindeln. Aber sie würde sich nicht von einem simplen Virus aufhalten lassen, nicht wenn sie so viel zu tun hatte.
    Der Sommer in New York konnte die Hölle sein. Die Stadt ächzte unter der Hitze, die sich in den Wolkenkratzerschluchten staute. Autofahrer wie Fußgänger waren gereizt und litten.
    Und die Pflanzen litten auch. Isabella versuchte ständig, ihren Kunden das klarzumachen.
    „Pflanzen sind lebende Wesen. Ab und zu brauchen sie Nahrung, und wenn es keine Kakteen sind, darf man das regelmäßige Gießen nicht vergessen, vor allem nicht im Sommer.“
    Sie verteilte hübsche kleine Kalender mit Pflegetipps, und wenn der Sommer kam, schickte sie fröhliche E-Mails mit der Erinnerung: gießen, gießen, gießen.
    Manche kapieren es einfach nicht, dachte sie missmutig. Bei der momentanen Hitzewelle klingelte ihr Telefon unablässig. Meine Hortensien sterben! Wissen Sie noch, der Busch mit den seltsamen Blättern? Die sind alle braun und fallen ab! Und dann war da noch ihre absolute Lieblingsbeschwerde: Wir sind nicht sehr glücklich mit Ihnen, Miss Orsini. Sie haben gesagt, diese Pflanzen halten ewig!
    Nichts hält ewig, hatte sie dem verärgerten Kunden geantwortet, weil der letzte Beschwerdeanruf einfach ein Beschwerdeanruf zu viel gewesen war.
    „Mist“, murmelte sie und setzte sich in die Hocke.
    Lächerlich. Selbst nach vier Wochen hörte oder sah sie zufällig etwas, und prompt tauchte das ganze grässliche Intermezzo mit Rio D’Aquila wieder vor ihrem inneren Auge auf.
    Schnaubend fasste sie sich an den schmerzenden Rücken. Das grässliche Intermezzo. Was für ein guter Titel für einen Horrorfilm. Intermezzo Horribilis . Sie lachte, aber dann formte sich ein Kloß in ihrer Kehle, und ihr Lachen veränderte sich zu einem leisen, wirklich erbärmlichen Klagelaut.
    „Izzy, was tust du hier?“
    Mit einer schmutzigen Hand beschattete Isabella die Augen und sah auf. Vor ihr stand Anna, kühl und frisch in einem eleganten Kostüm. „Anna, du bist zu Hause!“
    „Es ist nach sechs. Selbst Anwälte wissen, wann ihr Arbeitstag zu Ende ist. Was machst du da überhaupt?“
    „Wonach sieht es denn aus? Ich rette deine Gänseblümchen.“
    „Es sieht aus, als wolltest du dir einen Sonnenstich holen. Herrgott, komm rein! Den Gänseblümchen geht es gut, das hast du letzte Woche selbst gesagt.“
    „Letzte Woche. Und hast du dich seitdem um sie gekümmert? Hast du sie gedüngt und gegossen?“
    „Draco hat das gemacht.“
    „Niemand hat es gemacht. Also wirklich, Anna …“
    „Wirklich, Izzy, genug ist genug. Steh auf, und komm mit rein.“
    „Wenn du mich nett bittest, tue ich es vielleicht. Ich bin kein Kind mehr, Anna. Ich weiß, du meinst es gut, aber …“ Isabella seufzte. „Vergiss es. Ich bin gleich fertig, dann komme ich.“
    „In letzter Zeit bist du wirklich nur noch kratzbürstig, Iz.“
    „Ich bin nicht kratzbürstig“, fauchte Isabella, fing sich aber gleich wieder und stieß zischend die Luft aus. „Ich will einfach nur deine Blumen nicht sterben lassen, okay?“
    „Und deshalb suchst du dir den heißesten Tag des Jahres aus, um ihnen eine Maniküre zu verpassen?“
    „Das ist keine Maniküre, und außerdem ist es der erste Tag, an dem ich Zeit habe. Ich muss mich ja ständig mit den anderen Idioten herumschlagen.“
    „Den anderen Idioten?“ Anna verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich gehöre also auch zu den Idioten?

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