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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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und Heu. Colonels Box war die einzige, in der noch Licht brannte. Die Tür stand leicht auf.
    „Hallo, Colonel!“ Amanda steckte den Kopf in die Box.
    Klare Augen und gespitzte Ohren sagten ihr alles, was sie wissen musste. Der Hengst hatte sich wieder erholt.
    Sie wollte gerade zurück ins Bett gehen, als sie ein Geräusch aus der Box hörte. Vorsichtig ging sie hinein. Neben Colonel lag Nero im Stroh und schlief tief und fest. Zwei Hunde und die Stallkatze hatten sich an ihn gekuschelt.
    Amandas Herz setzte einen Schlag aus. Um ihn nicht aufzuwecken, ging sie so leise wie möglich hinaus. Geräuschlos zog sie die Tür hinter sich zu, dann lehnte sie sich mit dem Rücken dagegen und schloss die Augen. Konnte ein Mann, der so viel Liebe zu geben hatte, wirklich durch und durch schlecht sein?
    Am nächsten Morgen ging Amanda als Erstes zu den Ställen, holte Misty aus ihrer Box und führte sie einige Runden über den Hof. Dabei kamen sie wie zufällig auch an der Klinik vorbei. Sie nutzte die Gelegenheit, sich nach Colonel zu erkundigen.
    Die Krankenschwester teilte ihr mit, dass man ihn bereits auf die kleine Koppel der Klinik geführt hatte. Sein Bein war zwar noch immer bandagiert, aber nach Ansicht des Tierarztes war Bewegung das Beste für den Hengst.
    Amanda dankte der jungen Frau, dann führte sie Misty weiter bis zum Grenzzaun, der die Ranch von der Steppe trennte. Bedrückt starrte sie in die scheinbar endlose Pampa hinaus. Während der vergangenen Wochen hatte sie gelernt, diese wilde Natur zu lieben. Aber ohne Romantik blieb nichts als kilometerweite flache, leere Landschaft, umgeben von zerklüfteten Bergketten.
    Als sie Hufgetrappel hinter sich hörte, wandte sie sich um. Sie erkannte Nero auf den ersten Blick. Nur warum brachte er ihren Puls noch immer zum Rasen? Gestern hatte er sie abscheulich behandelt!
    Dann erinnerte sie sich daran, wie er neben seinem kranken Pferd geschlafen hatte. Außerdem hatte er sich das rote Tuch eines Gauchos wie ein Stirnband umgebunden, und mit all seinen schwarzen Locken dazu sah er umwerfend sexy aus.
    „Wohin willst du?“ Er zügelte sein Pferd neben ihr. „Oder kommst du zurück?“ Ihre sauberen Reithosen beantworteten seine Frage. Als sie schwieg, hob er eine Braue. „Also, wohin reitest du?“
    „Auch dir einen guten Morgen!“ Amanda nahm Mistys Zügel und wollte weitergehen.
    „Warte!“
    Auch wenn Amanda nicht vorhatte, auf ihn zu hören, reagierte das kleine Pferd auf seinen Kommandoton. Folgsam blieb es stehen und wartete auf die nächste Anweisung. Um Misty nicht noch mehr zu verwirren, hielt Amanda ebenfalls an.
    „Was?“, fragte sie kalt.
    „Falls du vorhast auszureiten, pass auf die Yarara auf“, sagte Nero in beiläufigem Tonfall.
    „Die Yarara? “ Amanda runzelte die Stirn.
    „Giftige Schlangen. Um diese Jahreszeit kommen sie heraus.“ Nero wendete sein Pferd und wollte davonreiten.
    „Warte!“, rief Amanda ihm nach.
    Er hielt an und drehte sich um. „Sie beißen nur, wenn du sie erschreckst. Aber die Pferde haben Angst vor ihnen.“
    „Vielen Dank für die Warnung.“
    „Keine Ursache“, erwiderte er. „Halte dich einfach von Büschen und Sträuchern fern, und heb keine Steine an!“
    „Das ist alles?“
    „Reicht das nicht?“
    Er sah sie herausfordernd an. Doch Amanda hielt seinem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Sie sprach zuerst: „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann spuck es einfach aus, Nero. Ich brauche nicht lange zum Packen.“
    „Packen?“ Er zog verärgert seine Brauen zusammen. „Du bist hier mit deiner Arbeit noch nicht fertig.“
    Noch während Amanda nach einer Antwort suchte, biss Nero die Zähne so fest aufeinander, dass sich seine Wangenmuskeln abzeichneten. „Also gut“, gab er schließlich zu. „Ich war gestern im Unrecht.“
    Er hob eine Braue, als wollte er sie warnen, ihm zu widersprechen. Doch sie dachte nicht einmal daran. „Ich hätte dich nicht anschreien sollen. Vor allem nachdem Ignacio mir gesagt hat, was du für ihn getan hast. Das war … sehr tapfer von dir, Amanda.“
    „Ich brauche dein Lob nicht.“
    „Nun, du bekommst es aber.“
    „Ich sehe zu, dass ich mich von den Yararas fernhalte.“ Sie sprang in den Sattel und nahm die Zügel auf.
    „Amanda …“
    Sie beachtete ihn nicht und gab Misty die Sporen. Das kleine Pferd galoppierte los, aber Nero holte sie schon nach wenigen Metern mühelos ein. „Du weißt doch, wie das bei einem Polospiel ist. Die Nerven liegen

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