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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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Lächeln raubte ihr den Atem, und bei seinen lässigen Worten machte ihr Herz einen Satz. Vielleicht hielt er sie jetzt doch zurück? Zitternd ließ sie es geschehen, dass er seine Hand unter ihr Kinn legte und Belles Gesicht zu sich drehte. Als er sie dann sanft küsste, fühlte Belle sich wie im siebten Himmel und öffnete erwartungsvoll die Lippen. Aber da hatte er sie schon wieder losgelassen und richtete sich auf. Die Enttäuschung war brutal, schmerzhaft, und einen Augenblick fühlte Belle sich wie betäubt.
    Loukas sah sie an, und während Erinnerungen an die gemeinsam verbrachten Wochen auf ihn einstürzten, erkannte er, dass ihn viel mehr mit Belle verbunden hatte als nur diese ungewöhnliche Leidenschaft. Er war einfach gern mit ihr zusammen gewesen, hatte sie auf dem Motorrad mitgenommen und war mit ihr im Meer geschwommen. Und sie hatten stundenlang miteinander geredet.
    Dass der Abschied ihm so schwerfallen würde, hatte er nicht erwartet. Aber es musste sein. Belle lebte in England, wo sie ihr Unternehmen leitete, und er in Griechenland. Außerdem wollte er keine Beziehung. „ Antio, Belle. Viel Glück für Wedding Belle .“
    Und dann war er fort – schritt mit seiner natürlichen Eleganz durch die Menge, während Belle ihm nachblickte. Nur einmal sollte er sich noch umdrehen und ihr ein letztes Mal zuwinken. Aber er schaute nicht zurück.
    Eine ganze Weile stand sie in der großen Halle und sah in die Richtung, in der er verschwunden war. Du hast gewusst, dass es nur eine Affäre ist, dachte sie. Wenn sie sich ihren Traum erfüllen und eine Topdesignerin werden wollte, durfte niemand sie ablenken. Also war es so am besten.
    Drei Wochen später starrte Belle fassungslos ihren Arzt an. „Ich bin unmöglich schwanger“, sagte sie zitternd.
    „Dem Test nach ist es vor ungefähr acht Wochen passiert“, meinte der Gynäkologe. „Hatten Sie da ungeschützten Sex?“
    „Nur einmal“, gab sie zu. „Aber ein paar Tage später bekam ich meine Periode.“ Allerdings war diese nicht so stark gewesen wie sonst.
    Eigentlich war sie nur wegen Dan zum Arzt gegangen. Er hatte darauf bestanden, weil Belle seit ihrer Rückkehr aus Griechenland immer müde war. Das war nicht verwunderlich, denn immerhin arbeitete sie jeden Tag bis zu zehn Stunden im Studio. Larissas Hochzeitsbilder in den Medien hatten ein riesiges Interesse an Wedding Belle geweckt, und sie war entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen.
    „Manche Frauen haben Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft“, erklärte der Arzt.
    „Du musst es Christakis sagen“, drängte Dan, als sie ihm die Neuigkeit berichtete. „Er ist der Vater, und er muss dir helfen – zumindest finanziell. Er kann es sich leisten“, fügte er hitzig hinzu, als Belle Anstalten machte zu widersprechen. „Du schaffst es nicht allein.“
    „Du erzählst mir nichts, was ich nicht selbst schon hundert Mal gedacht habe“, erwiderte Belle niedergeschlagen und schlang die Arme um den Körper, als könnte sie sich so vor dem drohenden Albtraum schützen. „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte sie mutlos.
    Sie hatte keine Ahnung, wie Loukas auf die Nachricht reagieren würde. Als sie ihm gesagt hatte, sie wäre nicht schwanger, war er anscheinend genauso erleichtert wie sie. Bestimmt wäre er jetzt auch ebenso schockiert.
    „Wenn du nicht willst, musst du das nicht durchmachen“, meinte Dan zögernd und vermied es, sie anzusehen. „Ich trage jede deiner Entscheidungen mit.“
    Belle musste schlucken. Die Loyalität ihres Bruders bedeutete ihr viel. Aber Dans Worte zwangen sie, der Realität ins Gesicht zu sehen. In ihr entwickelte sich neues Leben. Und es war völlig abhängig von ihr. Der Gedanke weckte einen so intensiven Beschützerinstinkt in ihr, dass sie zitterte.
    „Hätte Mum vor fünfundzwanzig Jahren ihre ungeplante Schwangerschaft abgebrochen, gäbe es mich jetzt nicht“, sagte sie mit belegter Stimme. „Ich kann das Baby nicht für meinen Fehler büßen lassen.“
    „Es ist genauso Christakis’ Fehler“, meinte Dan.
    „Was, wenn er die Verantwortung für das Kind übernimmt, es aber ablehnt – so wie John mich abgelehnt hat?“ Das war Belles größte Angst.
    „Das hier ist doch etwas anderes. Du trägst Christakis’ Kind – sein Fleisch und Blut.“
    Seitdem ich die Wahrheit über meinen Vater kenne, habe ich das Gefühl, nur ein halber Mensch zu sein, dachte sie traurig. Wahrscheinlich würde sie nie wissen, wer sie wirklich war oder wessen

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