Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
Vom Netzwerk:
Haare aus dem Gesicht, legte die Hand an ihre Wange und fuhr sanft mit dem Daumen über ihren Mund. Und als er sich schließlich über sie beugte, öffnete sie unwillkürlich die Lippen.
    „Belle, bist du da? Ich bin zurück …“
    Die laute Begrüßung ihres Bruders brachte Belle zur Besinnung und sie trat hastig einen Schritt zurück. Dan kam langsam die Treppe herunter. Er fixierte den Mann neben seiner Schwester. „Sie müssen Christakis sein“, meinte er nicht gerade freundlich. „Immerhin spricht es für Sie, dass Sie sofort gekommen sind, nachdem Belle Ihnen von dem Baby erzählt hat.“
    Die Stille, die seinen Worten folgte, war zum Zerreißen gespannt. Loukas konnte das Blut in seinen Ohren rauschen hören. Er war wie erstarrt, konnte für einen Moment weder klar denken noch ein einziges Wort hervorbringen. Langsam wandte er den Blick von dem langhaarigen jungen Mann ab, der ihn aggressiv beobachtete, und schaute zu Belle, die ihn mit großen Augen völlig verstört ansah. „ Thee mou! Was für ein Baby?“
    „Oh, verdammt!“
    Loukas fuhr herum. „Wer sind Sie?“, fragte er den Unbekannten. Belle hatte ihm zwar erzählt, sie lebte mit ihrem Bruder zusammen, aber zwischen ihr und dem Eindringling gab es keinerlei Ähnlichkeit. Bei dem Gedanken, er könnte ihr Liebhaber sein, erwachte eine höllische Wut in Loukas.
    „Das ist mein Bruder“, sagte sie etwas zittrig und warf Dan einen flehenden Blick zu. „Könntest du uns zwei Minuten allein lassen?“
    Dan zögerte. „Wirklich?“
    „Ja. Loukas und ich müssen miteinander reden.“
    Sobald Dan fort war, wandte Loukas sich wieder Belle zu. Sein eiskalter Blick jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    „Ich hätte es dir noch gesagt“, meinte sie rasch. „Ich … ich wollte dich anrufen, aber du warst ja in Südafrika …“ Sie verstummte, als sie sah, wie sich seine Miene versteinerte.
    „Du bist schwanger?“, stieß er mühsam beherrscht hervor. „Wie kann das sein? Du hast doch gesagt, es wäre nichts passiert. Wolltest du es mir verheimlichen?“
    Den Albtraum habe ich schon einmal erlebt, dachte Loukas verzweifelt. Vor drei Jahren. Mit Sadie.
    „Ich habe nicht gelogen“, verteidigte Belle sich heftig. „Ich glaubte wirklich, die Periode zu haben. Aber ich hatte mich geirrt.“
    Sie war darauf gefasst gewesen, dass Loukas wütend sein würde. Trotzdem verletzte es sie. Wir waren beide leichtsinnig, aber mir gibt er die Schuld, dachte sie bitter.
    „Ich muss gehen“, murmelte sie mit einem Blick auf die Uhr. „Ich habe einen Termin im Krankenhaus. Wir können reden, wenn ich zurück bin.“
    „Warum gehst du ins Krankenhaus?“, fuhr er sie an.
    „Wegen einer Ultraschalluntersuchung. Und um ehrlich zu sein, ich bin ziemlich nervös“, gestand sie. „Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen werde, wenn ich der Tatsache endgültig ins Auge sehen muss. Der Tatsache, dass sich mein Leben für immer ändern wird.“
    Ihre Ehrlichkeit hatte er an ihr immer am meisten bewundert. Er entspannte sich ein wenig. Sadie hatte ihre Entscheidung hinter seinem Rücken getroffen.
    Er bekam noch einmal die Chance, Vater zu werden. Seine Fassungslosigkeit verwandelte sich in eine unbändige Freude. Es gab auch nicht den Schatten eines Zweifels – er wollte dieses Kind.
    Loukas holte tief Luft. „Das hier geht uns beide an, Belle. Ich werde dir zur Seite stehen.“
    Eigentlich bin ich froh, dass er da ist, dachte Belle, als sie auf der schmalen Liege lag. Als hätte er ihre Angst gespürt, nahm Loukas ihre Hand in seine und drückte sie leicht.
    „Versuch, dich zu entspannen.“ Seine tiefe Stimme wirkte beruhigend. Aus irgendeinem dummen Grund stiegen Belle die Tränen in die Augen. Loukas hatte zwar versprochen, sie während der Schwangerschaft nicht im Stich zu lassen. Aber dieses Baby war kein Wunschkind.
    Die Ärztin hatte Belles Bauch bereits mit Gel bestrichen und fuhr jetzt mit dem Sensor langsam darüber. „Da ist es“, sagte sie, als ein grau schattiertes Bild auf dem Schirm erschien. „Das ist Ihr Baby – erkennen Sie, wie das Herz schlägt?“
    Für Belle sah alles wie ein verschwommener Klecks aus. Kaum zu glauben, dass so etwas das winzige schlagende Herz eines neuen Lebens war – ihres Babys.
    „Dann ist es also wahr?“, sagte sie mehr zu sich selbst. In ihr stieg ein Wirrwarr von Gefühlen auf, aber das vorherrschende davon war Angst. Angst vor dem Ungeheuren, das mit ihr geschah. Sie war noch nicht bereit für ein

Weitere Kostenlose Bücher