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Julia Extra Band 0350

Julia Extra Band 0350

Titel: Julia Extra Band 0350 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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Wieder sah er seinen Vater vor sich, wie er zusammengekrümmt und blutend auf dem Boden lag. Es drohte einfach überall Gefahr, nur hier auf seiner privaten Insel konnte er für Belles Sicherheit sorgen.
    „Ich versuche nicht, dich zu kontrollieren“, stieß er hervor. „Aber in manchen Dingen musst du tun, was ich dir sage.“
    „Und wenn nicht?“ Der Zorn gab ihr die Kraft, sich von Loukas loszureißen. „Willst du mich dann mit Gewalt zwingen? So hat John es nämlich gemacht. Meine ganze Kindheit lang wurde ich schikaniert.“ Tränen ließen ihre Sicht verschwimmen. Hastig fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Augen. „Nie mehr im Leben werde ich mich so behandeln lassen.“
    Sie wirbelte herum und rannte zum Haus. Loukas hatte sie innerhalb von Sekunden eingeholt, fasste sie an den Schultern und drehte Belle zu sich um. „Lass mich los!“
    „Belle, beruhige dich.“ Er sah ihr tränenverschmiertes Gesicht und fühlte sich, als hätte er einen Schlag in den Magen erhalten. Sie zitterte, ihre Augen waren groß vor Furcht. „Du weißt, dass ich dir nie etwas tun würde, oder?“ Es schmerzte ihn, dass sie Angst vor ihm hatte. „Lass uns hier hinsetzen“, meinte er und deutete auf zwei Sonnenliegen am Rand des Pools.
    Belle sank auf die Liege und warf Loukas einen vorsichtigen Blick zu.
    Er fuhr sich durchs Haar. „Wer ist John?“
    „Er ist mein Stiefvater. Mutter hatte eine Affäre und wurde mit mir schwanger. John drohte, das alleinige Sorgerecht für Dan, seinen ehelichen Sohn zu beantragen, falls Mutter ihn verlassen sollte. Deshalb blieb sie bei ihm, und ich wuchs in dem Glauben auf, John sei mein Vater.“
    „Hat er dich denn so schlecht behandelt?“
    Sie nickte. „Aber er schlug mich nie vor den Augen von Mum oder Dan, und ich habe es ihnen nie erzählt. Ich dachte, ich wäre böse und hätte seinen Zorn verdient“, fügte sie bitter hinzu. „Aber auch wenn ich versuchte, gut zu sein, konnte ich es ihm nie recht machen. Und immer fragte ich mich, warum er mich nicht liebte.“
    Sie biss sich auf die Lippe. „Meine Mutter wuchs im Waisenhaus auf. Ich glaube, sie wollte Dan und mir die Familie erhalten, auch wenn die Ehe mit John nicht glücklich war. Als sie vor drei Jahren starb, sagte John mir die Wahrheit. Das erklärte seine Abneigung. Seit Mums Beerdigung hatte ich keinen Kontakt mehr mit ihm.
    „Was ist mit deinem leiblichen Vater?“
    „Meine Mutter hat mir nichts von ihm erzählt.“ Sie zögerte. Es war schwer, ihre intimsten Gedanken zu enthüllen. „Da ich meine eigentliche Herkunft nicht kenne, fühle ich mich nicht vollständig. Vielleicht habe ich irgendwo eine Familie und werde nie ein Teil von ihr sein.“
    Sie starrte über den kristallklaren Pool auf das saphirblaue Meer hinaus. „Deswegen war ich einverstanden, dich zu heiraten“, flüsterte sie. „Ich will, dass meine Kinder bei ihrem Vater aufwachsen. Sie sollen wissen, wer sie sind und dass sie geliebt werden.“
    „Ich werde meine Kinder lieben, wie meine Eltern mich geliebt haben“, erwiderte Loukas.
    Er betrachtete Belles feine Züge und spürte eine ohnmächtige Wut auf ihren tyrannischen Stiefvater. Jetzt verstand er, warum ihre Unabhängigkeit ihr so wichtig war. Und was für eine Überwindung es sie gekostet haben musste, in die Heirat einzuwilligen. Aber anders als Sadie stellte sie die Bedürfnisse ihrer Kinder über die eigenen Wünsche. Doch er wollte nicht, dass sie die Ehe gleichsetzte mit dem Verzicht auf ihre Freiheit. Er wollte, dass sie mit ihm glücklich wurde.
    „Ich will dich nicht kontrollieren“, wiederholte er ruhig. „Ich will nur für dich und die Babys sorgen.“
    „Vielleicht hätte ich jemandem sagen sollen, dass ich Aura für ein paar Stunden verlasse“, gestand sie. „Aber was hätte mir auf Kea schon passieren können?“
    „Ich bin ein sehr reicher Mann. Und als meine Verlobte könntest du Ziel von Entführern sein“, erklärte Loukas mit belegter Stimme. Er beugte sich vor und nahm ihre Hände. „Versprich mir, dass du ohne Chip oder mich nirgendwo hingehst.“
    An die Möglichkeit entführt zu werden, hatte Belle gar nicht gedacht. Instinktiv legte sie die Hand auf den Bauch. „Beschützt du Larissa deswegen so sehr?“, fragte sie erschüttert.
    Er nickte. „Vielleicht übertreibe ich. Aber meine Jugend habe ich in einem Stadtteil von New York verbracht, in dem Verbrechen an der Tagesordnung waren. Eine zugedröhnte Gang stürmte in unseren Laden, fuchtelte

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