Julia Extra Band 356
Provinz, das sich nach dem Mann seiner Träume sehnte. Einem Mann, der nur für sie allein da war und sie für immer und ewig liebte.
Schnell wechselte Bella das Thema. „Ich bin so froh, dass wir Jessie helfen konnten.“
„Ja, es war gut, dass wir hergekommen sind.“
„Und morgen wirst du auch eine große Hilfe sein, denn Paddy und Violet sind insgeheim ganz schön erleichtert, dass du mit ihnen zusammen zurückfährst. Das Ganze hat sie doch mehr angestrengt, als sie zugeben wollen.“
„Alle werden dich vermissen, Bella.“
„Ja, aber du weißt, warum ich nicht mitkomme. Ich muss nach Brisbane zurück, und das liegt nicht auf eurem Weg.“ Als sie seinen intensiven Blick sah, fügte sie demonstrativ hinzu: „Violet versteht das.“
„Ja, meine Großmutter ist sehr einfühlsam.“ Damon kniff die Augen zusammen. „Aber was genau weiß sie wirklich?“
„Sie ahnt, was zwischen uns ist. Zumindest ist sie dahintergekommen, dass wir uns noch zueinander hingezogen fühlen. Und sie versteht, dass alles zu kompliziert ist und nur noch komplizierter wird, je länger wir zusammen bleiben.“
„Heißt das, dass sie mich die ganze Fahrt hindurch in die Mangel nehmen wird?“
„Nur wenn Violet glaubt, dass du es verdient hast!“
Er wollte etwas erwidern, doch Bella hob abwehrend die Hand. „Es ist sinnlos, das Thema zu vertiefen. Wir haben eine Entscheidung getroffen und wir wissen beide, dass es richtig so ist.“
Bevor Damon protestieren konnte, fügte sie schnell hinzu: „Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich müde und du bestimmt auch.“
„Nicht besonders.“ Trotzdem stand er gleich auf, fegte mit der Hand die Essenskrümel zusammen und warf sie zusammen mit der Papiertüte in den Abfalleimer. Mit leeren Händen stand er jetzt in der Mitte des Zimmers. „Ich will nicht so tun, als wäre ich glücklich darüber, wie die Dinge zwischen uns gelaufen sind. Ich habe dir mehr als genug Probleme bereitet.“
Mit finsterem Blick ging er zur Tür. „Ich lasse dich jetzt schlafen.“
Hörte sich Damons Stimme nun eher zornig oder bedauernd an? Wie auch immer, sie musste es ignorieren. „Danke“, erwiderte sie mit einem traurigen Lächeln.
„Gute Nacht, Bella.“
„Gute Nacht.“
Es tat ihr weh, ihn gehen zu sehen, aber jede weitere Konversation würde unweigerlich in einem Fiasko enden. Leise schloss Damon die Tür hinter sich, und sie hörte seine Schritte auf dem Asphalt, bevor er seine Zimmertür öffnete und dann ins Schloss fallen ließ.
Stille.
Oh Gott.
Das war das Ende. Damon würde immer die Liebe ihres Lebens bleiben und trotzdem ließ sie ihn so einfach gehen. Wie sollte sie das nur ertragen? Schamloses Verlangen durchströmte sie. Am liebsten wäre sie ihm hinterhergelaufen, hätte an seine Tür gehämmert und ihn angefleht, zurückzukommen, um nur diese eine Nacht noch mit ihr zu verbringen.
Damon warf die Schlüssel auf den kleinen Tisch, der eine Kopie von dem in Bellas Zimmer war. Er hätte gerne noch mehr Gegenstände umher geworfen …
Seine Gefühlswelt war ein einziges Chaos. Er begehrte Bella so sehr. Aber was konnte er ihr bieten außer einer gelegentlichen Affäre? Sie verdiente jemanden, der treu und zuverlässig an ihrer Seite blieb.
Immer wenn Damon sich vorstellte, Bella seine Liebe zu gestehen, überkam ihn ein panisches Gefühl der Hilflosigkeit. Was wusste er denn von der Liebe?
Sein Vater hatte ihn in dieser Hinsicht auf Abstand gehalten und die Erinnerungen an die Liebe seiner Mutter erfüllten ihn stets mit Traurigkeit.
Großmutter Violets vorbehaltlose Liebe war die einzige Konstante in seinem Leben gewesen. Egal wie schief die Dinge bei ihm zu Hause gelaufen waren, Violet hatte immer Geduld und Verständnis für ihn aufgebracht, ihm ein offenes Ohr und ein Lächeln geschenkt. All die Jahre, während er im Ausland war, hatte sie den Kontakt zu ihm aufrechterhalten.
Er wusste, dass es auch ihr das Herz gebrochen hatte, mit ansehen zu müssen, wie seine Mutter wegging. Doch Violet hatte auch die Gründe dafür verstanden. Damon war damals erst zehn Jahre alt gewesen und es hatte acht lange Jahre bedurft, bis er den Mut fand, Violet die wichtigste aller Fragen zu stellen.
Kurz bevor er Willara verließ, war er zu seiner Großmutter gegangen und hatte übergangslos die Frage gestellt, die ihm seine ganze Kindheit hinweg auf der Seele gelegen hatte.
„Weißt du, warum sie mich verlassen hat?“
„Wer, mein Liebling?“
„Meine
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