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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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gefunden“, hörte er sie sagen. „Ich komme vielleicht zurück. Ich weiß noch nicht genau. Es ist nicht ganz so, wie ich erwartet habe.“
    Sie will zurück nach London? Das Haus ohne Clementine? Leer und verwaist? Den Kopf gesenkt stand Sergej da und zwang sich, weiterzuatmen. Dann sagte er sich, dass es so am besten war.
    Normalerweise heiterte ein Telefonat mit Luke sie auf, diesmal verfehlte es jedoch seine Wirkung. Seine Fragen hatten ihr vor Augen geführt, dass Sergej in ihrem zukünftigen Leben womöglich nicht vorkommen würde.
    Er ließ sie nicht an sich heran. Nicht richtig. Selbst beim Sex spürte sie es inzwischen. Es fehlte die Intimität, die sie doch einmal mit ihm erlebt hatte, und das machte es doppelt schlimm.
    Seufzend ging sie die Treppe hinunter. Aus der Küche kamen köstliche Essensdüfte. Da die Haushälterin am Wochenende nicht da war, musste es Sergej sein, der kochte. Ungläubig blieb sie in der Tür stehen. „Du kochst?“
    „Ich kann auch Betten machen, den Boden kehren und das Bad putzen. Ich war schließlich in der Armee.“
    „Du siehst mich ehrlich beeindruckt.“
    „Ich dachte, wir könnten vielleicht zu Hause essen, ein Video anschauen und dann früh schlafen gehen.“
    Unwillkürlich machte ihr Herz einen Sprung. „Damit wir für die Schlacht morgen ausgeruht sind?“
    „Clementine.“ Er klang plötzlich ernst. „Du musst das nicht machen.“
    „Keine Sorge. Ich tue das gerne für uns.“ Sofort biss sie sich auf die Zunge. Was für ein freudscher Versprecher! Sie wollte natürlich für dich sagen.
    Sergej zuckte nicht mit der Wimper. Stattdessen reichte er ihr ein Glas Rotwein.
    „Auf uns!“, sagte er und stieß mit ihr an.
    Das Lächeln auf seinen Lippen erreichte jedoch nicht seine Augen.
    Eigentlich hatte Clementine schon entschieden, was sie anziehen wollte, aber plötzlich kam es ihr für den Anlass völlig unangemessen vor.
    Sergej steckte den Kopf zur Tür herein. „Du hast noch eine Viertelstunde.“
    „Ja, gut. Ich komme gleich.“
    Er kam ins Zimmer, nahm ein Kleid aus dem Schrank und reichte es ihr. Es war das grüne Satinkleid, das sie am Abend ihres Kennenlernens getragen hatte.
    „Danke.“ Ob er sich daran erinnert? fragte sie sich. „Geh nur. Ich brauche noch ein paar Minuten.“ Sie hängte das Satinkleidchen zurück und wählte etwas, das über deutlich mehr Stoff verfügte.
    Sergej wartete im Foyer und hörte, wie Clementine umherging, Schubladen aufzog, sie wieder zuschob, Schranktüren öffnete …
    Ich werde das vermissen, schoss es ihm durch den Kopf, sehr zu seiner Überraschung.
    Schließlich kam sie die Treppe herunter. Sie trug ein gelbes Leinenkleid. Hochgeschlossen, knielang und schlicht. Sie weiß ihre Rolle zu spielen, dachte er und war froh, dass sie nicht das grüne Kleid angezogen hatte, auch wenn es bei ihm angenehme Erinnerungen weckte.
    Clementine vollführte eine kleine Pirouette, dann entfernte sie ein unsichtbares Stäubchen von seinem Jackett.
    „Ich würde sagen – wir sind so weit, Champ.“
    Sie bot einen derart bezaubernden Anblick, es nahm ihm förmlich den Atem.
    „Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte, bevor du mich den Löwen zum Fraß vorwirfst?“
    „Nur, dass du hinreißend aussiehst.“
    „Danke.“
    Sie sah ihn an und hatte dabei diesen unschuldig-unsicheren Gesichtsausdruck, den er inzwischen so gut kannte.
    „Meinst du das wirklich? Eigentlich ist alles nur eine Frage des Make-ups.“
    Als Antwort küsste er sie. Er spürte ihre Überraschung und dann ihre Hingabe. Das traf ihn jedes Mal bis ins Herz. Er fühlte sich bei ihr, als wäre er der erste und einzige Mann in ihrem Leben. Natürlich machte er sich etwas vor, aber er wollte sich diese kleine Fantasie bewahren – bis zur Trennung.
    Er musste sie gehen lassen. Zwischen ihnen bestand einfach eine zu große Nähe. Das bedrohte alles, was er sich so hart erkämpft hatte.
    „Keine andere Frau kann sich mit dir messen“, flüsterte er. Die Wahrheit dieses Satzes traf ihn mit voller Wucht. Abrupt ließ er Clementine los und starrte sie an, dann fasste er einen Entschluss und fragte: „Hast du deinen Pass dabei?“
    „Wie bitte?“
    „Wir fahren nicht in die City, kisa . Wir fliegen nach Paris.“

10. KAPITEL
    „Das geht doch nicht! Was ist denn mit der Pressekonferenz?“
    „Die können wir getrost Alex überlassen“, antwortete Sergej ungerührt.
    Clementine sah ihn entgeistert an. Warum tut er das? Das ist völlig untypisch.

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