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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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runzelte die Stirn. „In der Akte steht doch, dass du neunundzwanzig bist? Genauso alt wie Melinda?“
    Langsam atmete Sophie aus. „Bin ich. Ich … musste ein Jahr aussetzen.“
    „Warum?“
    Die Frage lag auf der Hand, die Antwort … nicht so sehr. Sophie hatte diese Information nicht ohne Grund weggelassen. Könnte sie Dans Spruch aufgreifen und sagen, dass das kein Gesprächsthema fürs erste Date war? Ja, könnte sie. Über Krankheiten zu reden war einem schönen ersten Date nicht dienlich.
    Nur war es natürlich kein echtes erstes Date.
    „Ich hatte Krebs“, erklärte Sophie. „Ich war zehn und bin monatelang immer wieder ins Krankenhaus gekommen. Dadurch bin ich in der Schule so weit zurückgeblieben, dass ich die Klasse wiederholen musste.“
    Einen Moment blickte Dan sie bestürzt an. „Oh, Soph, das ist ja schrecklich.“ Aufrichtiges Mitgefühl schwang in seiner Stimme mit.
    Zum ersten Mal hatte er ihren Namen abgekürzt. Als wäre er ein guter Freund und nicht bloß ihr Projektpartner.
    „Ja, das kann man wohl sagen.“
    „Aber jetzt ist alles in Ordnung mit dir?“
    Sophie nickte. „Ja, völlig.“ Es kam ihr so leicht über die Lippen, als wäre es die Wahrheit. Oh, sie hatte den Krebs besiegt, war jedoch durch die Chemotherapie unfruchtbar geworden. Unabänderlich, ohne Chance auf ein Wunder. „Normalerweise erzähle ich es nur Menschen, die mir wirklich nahestehen.“
    „Entschuldige. Ich hätte nicht fragen sollen.“
    „Mach dir deswegen keine Gedanken. Ich hätte es nicht verraten müssen.“ Sie hätte sich irgendeine Erklärung ausdenken können. Dass beim Barbecue oder auf der Hochzeit jemand auf ihre Krankheit zu sprechen kam, war unwahrscheinlich. Eine Notlüge hätte ihrem Projekt nicht geschadet.
    Aber sie wollte Dan nicht anlügen. Womit sie nicht gerechnet hatte in einer Beziehung, die sie lediglich eingegangen war, um eine Lüge aufrechtzuerhalten.
    Und fast hätte Sophie ihm die ganze Wahrheit gesagt.
    Nur damit du Bescheid weißt, ich kann keine Kinder bekommen.
    Doch sie schwieg. Warum? Schließlich hatte sie beschlossen, es bei allen Männern immer offen anzusprechen. Dies war kein echtes Date, und es bestand keine Aussicht, dass Dan ihr echter Partner wurde. Aber warum nicht bei ihm üben?
    Er brauchte es nicht zu wissen. Für ihre Vereinbarung war es völlig belanglos.
    Und dennoch: Das war nicht der Grund, weshalb sie es Dan nicht sagte. Sie wollte nicht, dass er es erfuhr.
    Und sie dachte lieber nicht allzu genau darüber nach, warum das so war.
    Das Essen war großartig, aber Dan schmeckte kaum etwas davon. Er konzentrierte sich völlig auf Sophie. Verlegen hatte sie das Gespräch von ihrer Krankheit auf sichere, allgemeine Themen für ein erstes Date gelenkt. Reisen. Reality-TV. Filme.
    Während sie redete, musterte er sie. Nicht das glänzende hochgesteckte Haar oder die makellose helle Haut, auch nicht den Brustansatz, den der herzförmige Ausschnitt ihres Kleids zeigte. Er ignorierte diese Dinge nicht, aber er sah Sophie mit anderen Augen an.
    Ihm tat das Herz weh bei dem Gedanken daran, dass sie so krank gewesen war. Es machte ihn wütend, dass es sie getroffen hatte und er nicht da gewesen war, um ihr zu helfen. Und was hätte ihr ein Sechzehnjähriger damals auch genützt?
    Vielleicht hätte er ihre Hand halten können.
    „Ich habe am zwanzigsten Oktober Geburtstag.“
    Sophie, die gerade ihre Gabel mit einem Stück Lachs zum Mund führte, verharrte mitten in der Bewegung. „Wie bitte?“
    „Und ich bin ein Einzelkind.“
    Jetzt lächelte Sophie. „Der Fragebogen?“
    „Ja. Ich dachte, es könnte nicht schaden, ein paar deiner Fragen zu beantworten.“ Nach dem, was sie gerade aus ihrer Vergangenheit erzählt hatte, kam es Dan engstirnig, sogar kindisch vor, mit seiner hinterm Berg zu halten. Was Sophie gesagt hatte, stimmte: Er wusste so viel über sie und sie fast nichts über ihn.
    „Danke. Darf ich mir Notizen machen?“
    Er musste lachen, obwohl ihm klar war, dass sie die Frage ernst meinte. „Übertreib es nicht.“
    „Okay. Sprich weiter.“ Sie legte die Gabel auf den Teller und lehnte sich zurück.
    „Jetzt fühle ich mich wie bei einem Bewerbungsgespräch.“
    Sophie bekam Mitleid mit ihm. „Wie wäre es, wenn ich eine besonders neugierige Frau bei der ersten Verabredung spiele …“
    Dabei zog Dan die Augenbrauen hoch.
    „… und du spielst einen Mann, der nicht völlig ausflippt, wenn sie ihm Fragen stellt?“
    „Na

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