Julia Extra Band 366
Lippe, damit sie sein Lächeln nicht erwiderte. „In Ordnung, du hast recht.“
„Gut“, sagte Dan, und sie gingen weiter.
Drei Häuser vor Emmas nahm er ihre Hand, und Sophie machte keine Anstalten, sie ihm zu entziehen. Weil sich mit ihnen andere Paare dem Haus näherten und es gut für das „überglückliche“ Bild war, natürlich. Rasch sah sie Dan an und erwartete eine selbstgefällige Miene, aber er lächelte unglaublich sexy, und in seinem wissenden Blick lagen alle möglichen Verheißungen.
Du brauchst es nur zu sagen.
Nein! Sie sah weg.
Auf den schmalen Stufen zur Haustür ließen sie sich los, aber erst, als Emma sie beide zusammen gesehen hatte. Unverhohlen zeigte sie ihr Interesse, während Sophie die entscheidenden Worte hervorbrachte: „Das ist mein Freund Dan.“
Er ging vor ihnen hinein, und Emma hielt Sophie zurück, bevor sie ihm folgen konnte.
„Wo in aller Welt hast du ihn kennengelernt?“, fragte Emma, die ihm durch die Diele nachblickte. „Seit wann bist du wieder in Perth? Fünf Minuten? Und du hast es geschafft, den aufzustöbern?“
„Speed-Dating“, sagte Sophie. „Ich kann es wirklich empfehlen.“
Dan verschwand um die Ecke, und Emma lenkte ihre Aufmerksamkeit von seinem Po zurück auf Sophie. „Wenn man dort so einen Mann findet, sollte ich es auch mal ausprobieren.“
„Du bist verheiratet, Emma.“
Sie zuckte die Schultern, ihre Augen funkelten. „Wenn ich nur zum Gucken hingehe, macht es doch wohl nichts? Ich freu mich für dich, Sophie! Das ist der richtige Mann, um Rick zu vergessen.“
Zum ersten Mal löste der Name keine Reaktion aus. Keine Trauer, keinen stechenden Schmerz. Nichts. Deshalb lächelte Sophie breit. „Ja, ich weiß.“
Es war lange her, dass Dan eine Frau zu einem Barbecue mitgenommen hatte. Oder genauer gesagt: sich von einer Frau zu einem Barbecue hatte mitnehmen lassen. Die Frauen, mit denen er zusammen war, fanden schnell heraus, dass er sie nicht zum Abendessen mit seinen Freunden und schon gar nicht zu Familienfeiern einladen würde. Für einige spielte das keine Rolle. Die anderen, die mehr wollten als eine Affäre, verließen ihn, wenn ihnen das klar wurde. Und das war ihm recht.
Deshalb war es seltsam, mit Sophie bei diesem Barbecue zu sein. Damit hatte er natürlich gerechnet. Das Überraschende war, dass er es nicht völlig hasste. Selbst wenn es nur vorgetäuscht war, hätte es sich falsch anfühlen müssen. So, wie ihm allein der Gedanke falsch vorkam, in einer Beziehung zu sein.
Zu sagen, dass es sich richtig anfühlte, würde allerdings zu weit gehen. Dass Sophie ihn ihren Freunden als ihren Partner vorstellte und er dann erzählte, wie sie sich kennengelernt hatten … Tja, ein bisschen verrückt war das schon. Aber es klappte gut. Viele Leute versicherten ihm, sie seien begeistert, dass Sophie nach ihrer aufgelösten Verlobung eine neue Beziehung eingegangen war.
Und wenn er ehrlich war, es gab Schlimmeres, als den Sonntagabend in einem schönen Garten zu verbringen, auf einem Klappstuhl neben Sophie zu sitzen, einen Pappteller mit Bratwürsten und Salaten auf dem Schoß.
Als er vorhin ihre Hand gehalten hatte, war er von seiner Taktik abgewichen. Weil es zur Show gehörte? Vielleicht. Eigentlich war er nicht der Typ Mann, der in der Öffentlichkeit Händchen hielt. Wenn er ehrlich zu sich war, war es ein Vorwand gewesen, um Sophie zu berühren.
Zu seinem Plan, Abstand zu halten, passte das ganz und gar nicht, aber er bereute es nicht. Immer wenn Sophie und er sich berührten, schien sie viel weniger vernünftig. Stattdessen war sie natürlicher … unbefangener.
Ein Zustand, auf den er möglicherweise energischer hinarbeiten sollte …
Sie beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: „Danke für heute Abend, Dan. Du spielst deine Rolle perfekt.“
„Ich weiß nicht so recht“, sagte er, als ihm eine Idee kam. „Reicht die Show aus, die wir abgezogen haben?“
Stirnrunzelnd sah Sophie ihn an. „Was meinst du?“
„Wir könnten es noch besser machen.“
Sie biss sich auf die Lippe. „Was sollten wir tun?“
Dan beugte sich näher, nah genug, um die Vanillenote ihres Parfüms zu riechen. „Was wir im Moment tun, ist ein guter Anfang, finde ich. Beobachtet uns jemand?“
Ihr Blick huschte weg von ihm. „Ja. Ein paar Leute. Karen auch, die zukünftige Braut.“
„Das ist perfekt, nicht wahr?“
„Ja. Also, was tun wir?“
„Ich könnte dich küssen …“
„Nein.“
Denk nicht einmal daran,
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