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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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benommen hatte! In einem schwachen Moment hatte sie sich an den falschen Mann geklammert und dazu noch die unschuldige Hannah in die Geschichte hineingezogen.
    Ein Anflug von Reue überkam sie. Warum nur war sie nicht stark, sondern so bedürftig? Hatte sie sich nicht ihr Leben lang nur nach Liebe gesehnt?
    Aber ihren Eltern konnte sie nicht die Schuld geben. Sie hatten immer versucht, ihr Bestes zu geben. Nein, alles war allein ihre Schuld. Selbst als kleines Kind war sie mehr als anhänglich gewesen, wollte immerzu im Arm gehalten und mit Liebe überschüttet werden. Und schon damals hatte sie sich dafür geschämt, mehr Zuneigung zu brauchen, als ihre Eltern ihr geben konnten.
    Eine gute Prinzessin hatte keine Bedürfnisse.
    Eine gute Prinzessin bereitete keine Probleme.
    Emmeline erfüllte keine dieser Bedingungen.
    Wieder drehte sich ihr Magen und sie kniete erneut über der Schüssel.
    Tränen brannten in ihren Augen. Warum sprach man von Morgenübelkeit, wenn ihr doch morgens, mittags und abends schlecht war?
    Plötzlich klopfte es an der Tür. „Hannah?“
    Makin Al-Koury. Ihr Magen machte einen Salto. „Ja?“
    „Darf ich reinkommen?“
    Nein . Aber das durfte sie als Hannah natürlich nicht sagen. „Ja.“
    Langsam ging die Tür auf und ein Schatten fiel auf den Boden.
    Sie blinzelte die Tränen weg und schaute hoch. Makins breite Schultern füllten beinahe den Türrahmen aus. Sein Gesichtsausdruck war wie versteinert. In seinen hellgrauen Augen lag kein Mitgefühl, keine Güte. Genau wie vorhin, als er sie aus dem Club auf die Straße gezerrt hatte.
    Während der gesamten Fahrt zum Flughafen war er wütend gewesen, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte sich sein Zorn nicht gelegt.
    „Kann ich Ihnen etwas bringen lassen?“ Seine tiefe Stimme hallte in dem engen Waschraum wider.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Vielen Dank.“
    „Sie sind krank.“
    Sie nickte und schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. „Ja.“
    „Warum haben Sie nichts gesagt?
    „Das habe ich.“ Eine Falte zeichnete sich auf ihrer Stirn ab.
    „Waren Sie beim Arzt?“
    „Nein.“
    „Warum nicht? Sie sagten doch, Sie können nichts bei sich behalten. Lassen Sie sich ein Medikament verschreiben.“
    „Das würde nichts nützen.“
    „Warum nicht?“
    Die Ungeduld in seiner Stimme ließ sie zusammenzucken. Fast hatte sie den Eindruck, seine Maske wäre gefallen und dahinter etwas Wildes zum Vorschein gekommen. „Weil …“
    Ihre Stimme versagte, als sie in seine hellgrauen Augen blickte und ihr die Erkenntnis kam. Vielleicht war er der reichste Scheich des Nahen Ostens und mit den Gepflogenheiten der modernen westlichen Welt bestens vertraut. Aber unter dem eleganten Maßanzug war er noch immer ein Sohn der Wüste.
    Mit Sicherheit würde Scheich Al-Koury keine schwangere Angestellte dulden. Das widersprach seinem Ehrgefühl. Emmeline konnte vielleicht nicht schnell tippen oder Telefonkonferenzen organisieren, aber dafür hatte sie genügend Zeit in den Arabischen Emiraten verbracht, um das dortige Konzept der Schande zu kennen. Denn eine unverheiratete schwangere Frau würde über ihren Arbeitgeber nur Schande bringen.
    „Das kommt vom Stress“, sagte sie. „I…ich werde mich zusammenreißen, das verspreche ich.“
    „Gut, tun Sie das. Ich zähle auf Sie. Sollten Sie Ihre Arbeit nicht mehr schaffen, lassen Sie es mich wissen. Dann finde ich Ersatz für Sie.“
    „Ich werde sie schaffen.“
    Er sah sie lange an, dann fragte er unvermittelt: „Wieso Ibanez?“
    Sie zuckte die Schultern. „Er hat gesagt, er liebt mich.“
    Seine Miene nahm harte Züge an. „Und Sie haben ihm geglaubt?“
    „J…ja.“
    Ein kehliger Laut entfuhr ihm. „Kaum zu glauben, dass Sie auf ihn hereingefallen sind. Das sagt er doch zu jeder Frau. Aber ich hätte Sie für schlauer gehalten. Ist Ihnen nicht aufgefallen, was für ein aalglatter und falscher Mensch er ist?“
    „Leider nein.“ Sie schluckte.
    Makin musste seinen Zorn zügeln, als er Hannah betrachtete, die da vor ihm auf dem Boden kniete. Ein anderer Mann hätte vielleicht Mitleid beim Anblick ihrer zerbrechlichen Schönheit empfunden. Er nicht, vor allem nicht, nachdem sich gezeigt hatte, dass sie sich so leicht verführen ließ. Und selbst so verführerisch war. Jetzt stellte sie ein echtes Problem dar.
    Privat- und Berufsleben durften sich nicht überschneiden. Sex, Verlangen, Lust hatten an einem Arbeitsplatz nichts zu suchen.
    „Ich hatte Achtung vor

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