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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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Ihnen.“ Seine Stimme klang harsch. „Und ich bin mir nicht sicher, ob ich die noch habe.“
    Sichtlich getroffen zuckte sie zusammen. Der Anblick tat ihm seltsam weh.
    Aber Nachsicht durfte sie von ihm nicht erwarten, das entsprach nicht seinen Glaubenssätzen. Makin war als Einzelkind aufgewachsen. Sein Vater, ein mächtiger Beduinenführer, war fast zwanzig Jahre älter gewesen als seine französische Mutter Yvette.
    In seiner Kindheit hatten die Eltern selten über ihre Vergangenheit gesprochen. Aber Makin hatte genügend Details zusammengetragen, um sich ihre Liebesgeschichte auszumalen. Sie hatten sich in Paris kennengelernt. Seine Mutter, eine zwanzigjährige Filmstudentin, hatte den Kopf voller Pläne gehabt. Wenige Wochen, nachdem sie Tahnoon Al-Koury kennengelernt hatte, nahm sie dessen Heiratsantrag an und tauschte die eigenen Träume gegen die seinen. Nach der schlichten Hochzeit in Paris war das Paar nach Kadar gezogen.
    Seine Großeltern mütterlicherseits hatte Makin nur ein einziges Mal gesehen – bei der Beerdigung seines Vaters. Seine Mutter hatte sich geweigert, mit ihnen zu sprechen, und so hatte er sich selbst vorstellen müssen. Sie schienen nicht begreifen zu können, warum ihre Tochter sich in einen Araber verliebt hatte, der dazu noch an den Rollstuhl gefesselt war.
    Seit seiner Geburt war Makin an den Anblick seines Vaters im Rollstuhl gewöhnt gewesen und hatte das weder als beängstigend noch tragisch empfunden. Sein Vater Tahnoon liebte seine Frau und den Sohn abgöttisch und kämpfte trotz schlimmer Krankheit unablässig um jedes bisschen Bewegungsfreiheit.
    Als Tahnoon starb, war Makin zwanzig Jahre alt. Doch in der gemeinsamen Zeit, die ihnen geblieben war, hatte er von seinem Vater weder Klagen noch Ausflüchte gehört, obwohl dieser ständig unter Schmerzen litt. Sein Vater war ein stolzer und entschlossener Mann gewesen und hatte ihm beigebracht, dass man im Leben stark und mutig sein musste.
    „Sie haben die Achtung vor mir verloren, weil ich geliebt werden will?“ Hannahs Frage brachte Makin ins Hier und Jetzt zurück.
    Er sah ihr in die Augen und spürte wieder diese seltsame Erregung. „Ich habe die Achtung vor Ihnen verloren, weil Sie von ihm geliebt werden wollen. Ibanez ist Ihrer nicht würdig. Er ist arrogant und selbstsüchtig, und die Frauen, die ihm hinterherrennen, sind einfach nur dumm.“
    „Das sind harte Worte.“
    „Aber leider auch wahr. Ständig verursacht dieser Mann einen Skandal. Er bevorzugt verheiratete oder frisch verlobte Frauen, wie diese lächerliche Prinzessin Emmeline …“
    „Diese lächerliche Prinzessin Emmeline?“, unterbrach sie ihn. „Kennen Sie sie?“
    „Nicht direkt.“
    „Dann dürfen Sie sie nicht verurteilen.“
    „Oh doch. Ihre Familie ist mir bekannt, und ich habe am Ball zu Ehren ihres sechzehnten Geburtstags teilgenommen. Sie ist die Verlobte von König Zale Patek, und er tut mir leid. Sie hat ihm Hörner aufgesetzt, indem sie Ibanez hinterhergelaufen ist. Niemand hat vor dieser Frau Achtung.“
    „Eine schlimme Behauptung.“
    „Ich bin nur ehrlich. Wenn andere es ebenfalls gewesen wären, hätte sich die Prinzessin vielleicht anders entwickelt.“ Er zuckte herablassend mit den Schultern. „Aber diese Frau ist mir egal. Sie hingegen nicht. Ich möchte, dass Sie Ihre Arbeit erledigen. Und ich möchte nicht, dass Sie noch eine Minute Ihrer Zeit an Ibanez verschwenden. Verstanden?“
    „Ja“, sagte sie heiser.
    „Dann reißen Sie sich zusammen und setzen Sie sich auf Ihren Platz, damit wir starten können.“
    In einem kleinen Wandschrank fand Emmeline Kamm und Zahnbürste. Sie wusch sich das Gesicht, putzte die Zähne und kämmte das Haar. Die neue Haarfarbe war noch immer ungewohnt, und sie sehnte sich nach ihren blonden Locken zurück. Außerdem vermisste sie ihre exklusiven Kleider, vermisste ihr altes Leben.
    Auch Hannah musste sich so fühlen, seitdem sie in ihre Rolle geschlüpft war. Dabei hatte sie noch nicht einmal etwas davon, wenn sie sich als Prinzessin ausgab. Es war allein Emmeline, die davon hatte profitieren wollen.
    Sie schloss die Augen. Ihre Selbstsucht hatte so viele Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Hannah. König Patek. Scheich Al-Koury.
    Sie musste unbedingt alles wieder ins Lot bringen.
    Nachdem sie sich zumindest äußerlich beruhigt hatte, betrat sie die Kabine und ließ sich von der Stewardess zu ihrem Platz führen, in der Nähe von Makin, der allerdings mit seinem Laptop beschäftigt

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