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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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doch Freya.“
    Rafe nickte nur wortlos. Er würde nicht lange genug bleiben, um sie überhaupt irgendwie zu nennen. Er wollte seinen Sohn, mehr nicht.
    Freya deutete zum Wohnzimmer. „Kommen Sie bitte durch. Max schläft noch, aber er müsste bald wach werden.“
    Max. Maximo. Fremd und doch vertraut. Rafe fragte sich, wieso Rosalia den Namen gewählt hatte – falls sie ihn überhaupt gewählt hatte. Wie viel Anteil am Leben ihres Sohnes hatte sie gehabt? Und wie viel Anteil hatte diese Frau hier? Wie viel wusste sie? Er hatte unzählige Fragen, aber er würde die Antworten sicherlich nicht bei dieser Fremden suchen.
    Er hatte nicht vor, bei einer Tasse Tee Konversation zu machen, dennoch bremste er seine Ungeduld. Immerhin hatte diese Frau sich um seinen Sohn gekümmert, daher war es nicht nur angebracht, sondern wahrscheinlich unerlässlich, mit ihr zu reden. Also folgte er ihr ins Wohnzimmer, das ebenso schäbig war wie der Rest des Hauses.
    „Die Situation ist recht seltsam.“ Sie setzte sich, die Füße nebeneinandergestellt.
    Rafe blieb bei der Tür stehen. „Da haben Sie allerdings recht. Aber ich mache Sie nicht dafür verantwortlich.“
    Freya Clark hob die Augenbrauen. „Ich wusste nicht, wo Sie zu finden sind, Señor Sandoval, bis Ihr Anwalt mich vor wenigen Tagen kontaktierte und darum bat, Max für einen Vaterschaftstest zu bringen.“
    Da lag eindeutig ein Vorwurf in ihrer Stimme, trotzdem hielt Rafe eine Erklärung für unnötig. Er hatte herausfinden müssen, ob Max sein Sohn war, es hätte auch durchaus anders sein können.
    „Mir ist klar, dass alles sehr schnell ging“, erwiderte er knapp. Vor einer Woche hatte man ihn informiert, dass seine Exfrau bei einem Autounfall tödlich verunglückt war. Danach war der noch schockierendere Anruf gekommen: Er hatte einen Sohn.
    Einen Sohn, den seine Exfrau ihm verschwiegen hatte. Sie musste gewusst haben, dass sie schwanger war, als sie ging. Seit der Scheidung hatte er sie unterstützt, aber wenn er sich hier umsah, wusste er, wohin sein Geld nicht gegangen war.
    „Und ich wusste nicht, wo mein Sohn sich aufhält. Oder genauer – ich wusste nichts von seiner Existenz“, erwiderte er. Bis sein Anwalt angerufen hatte. Bis das Testergebnis vorgelegen hatte.
    In Freya Clarks grauen Augen flackerte etwas auf. Schuld, weil sie bei Rosalias Täuschung mitgemacht hatte? Sie wirkte, als hätte sie etwas zu verbergen. Rafe würde ihr bestimmt nicht trauen
    Eigentlich war es unwichtig. Max würde mit ihm nach Spanien kommen, dort würde Rafe eine passende Gouvernante einstellen. Er brauchte diese Frau mit den grauen Augen und dem unnahbaren Gehabe nicht. Im Leben seines Sohnes sollte nichts mehr an die Vergangenheit erinnern, was einer Zukunft als Familie im Weg stehen könnte. Und je eher er und Max aus dieser deprimierenden Umgebung wegkamen, desto besser.
    „Ich bin froh, dass der Anwalt Sie benachrichtigt hat“, sagte Freya.
    Rafes Argwohn wuchs. Das klang nicht sehr ehrlich. Oder war er einfach nur zynisch? Schließlich hatte er genug Grund dazu. Keine Frau hatte sein Vertrauen verdient. „Ja, in der Tat“, stimmte er zu. Ihm reichte es mit den Nettigkeiten. „Sobald Max wach wird, können Sie seine Sachen zusammenpacken. Ich will noch heute Abend nach Spanien zurückfliegen.“
    Alle Hoffnung, dass Rafe Sandoval nicht an seinem Sohn interessiert sein könnte, starb mit seiner harschen Anweisung. Aber Max gehörte zu seinem Vater, der jetzt die einzige Familie war, die er noch hatte, sagte Freya sich. Die ganze letzte Woche über hatte sie sich das immer wieder gesagt. Trotzdem machte ihr die Vorstellung zu schaffen, dass er ihr entrissen wurde …
    Freya unterbrach den Gedankengang abrupt und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich verstehe Ihre Eile, Señor Sandoval …“
    „Tun Sie das, Miss Clark?“
    Seine dunklen Augen blitzten auf, und sie wusste, dass er sich über sie lustig machte. Er war ein gut aussehender Mann. Hohe Wangenknochen und dunkle Augenbrauen bildeten einen faszinierenden Kontrast zu einem sinnlichen Mund. Sein Haar war kurz geschnitten und schimmerte seidig. Es fiel ihm ständig in die Stirn, Freya konnte sich vorstellen, dass es ihn stören musste. Seit er im Haus war, war er sich schon dreimal mit den Fingern hindurchgefahren. Ein kleines Zeichen von Unsicherheit – was ihn irgendwie menschlicher machte.
    Das war also der Mann, vor dem Rosalia geflohen war, weil er so kalt und grausam war. Freya glaubte lange nicht jede

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