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Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
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eigenen Augen begutachtete – oder ihn verkaufte. Mehr und mehr hatte Cayo dabei gelernt, Detailentscheidungen in die Hände seiner fähigen Mitarbeiter zu legen.
    Zu delegieren.
    Diese griechische Insel, die letzte auf seiner Begutachtungsliste, gefiel ihm. Vor allem aber gefiel es ihm, sie gemeinsam mit Dru erkunden zu können.
    „Du hast recht“, stimmte sie ihm zu. „Ich will kein Land. Aber …“
    „Aber was?“, fragte er amüsiert.
    „… vielleicht eine eigene Firma.“ Ihre grauen Augen funkelten. „Nur eine ganz kleine.“
    „Das süße Nichtstun gefällt dir wohl nicht.“ Cayo lachte. Sie war ihm so ähnlich, dass es eine wahre Freude war.
    „Ich dachte dabei an diese kleine Werbeagentur von dir in New York.“
    Er war sich nur zu bewusst darüber, dass sie es völlig ernst meinte.
    „Meinst du, dass du mit den Menschen in einer Agentur zurechtkommst?“, fragte Cayo, obwohl er nicht den geringsten Zweifel daran hatte.
    „Ich bin mit dir fünf Jahre zurechtgekommen“, erwiderte sie mit einem Augenzwinkern. „Was soll mich noch schrecken? Ich stelle mir das eher wie Urlaub vor.“
    „Ich liebe dich“, sagte er aus tiefster Seele. Sie war so voller Energie und Lebensfreude. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als mit ihr zusammenzuarbeiten und aus seinem Imperium ihr gemeinsames Imperium zu machen. „Du kannst jede Firma führen, die du willst, mi amor . Aber heirate mich.“
    Sie sah ihn an.
    „Denn es gibt da diese Klausel in all meinen Verträgen, die besagt, dass meine Firmen in der Familie bleiben müssen. Du siehst, meine Hände sind gebunden. Also wirst du mich wohl oder übel heiraten müssen!“
    Laut lachend schlang Dru ihre Arme um seinen Nacken.
    „Du weißt ja, wie gerne ich Opfer bringe“, sagte sie neckend. „Wie gut, dass ich dich stark genug liebe, um dieses ausgesprochen große Opfer zu bringen!“
    „Ja … das ist wirklich ausgesprochen gut!“ Cayo zog sie fest an sich und küsste Dru mit all der Leidenschaft und Liebe, die er für sie empfand.
    Er hatte nicht daran gezweifelt, dass sie ihn schließlich heiraten würde. Immerhin war er Cayo Vila.
    Ein Nein kam für ihn nicht infrage …
    – ENDE –



Schicksalstage in Madrid

1. KAPITEL
    Rafe Sandoval bremste seinen Wagen vor dem unscheinbar aussehenden Haus in dem Londoner Vorstadtbezirk ab. Es wirkte leicht heruntergekommen, aber …
    Sein Sohn lebte dort. Sein Sohn!
    Er umklammerte das Lenkrad, bis ihm die Finger wehtaten. Eine Welle von Emotionen wollte ihn mitreißen, doch er zwang sich zu eiskalter Ruhe. Die brauchte er, jetzt, da er so kurz davor war. Endlich.
    Er stellte den Motor ab und stieg aus. Das Echo der zuschlagenden Autotür hallte durch die schmale Straße. Rafe betrachtete das kleine Haus mit den blinden Fenstern und dem ungepflegten Garten. Eine einzelne Geranie in einem gesprungenen Topf kämpfte auf der Außentreppe ums Überleben. Ein blauer Ball war im Unkraut vergessen worden. Bei dem Anblick verzog Rafe abfällig die Lippen. Und doch gab es einen Teil in ihm, der von diesen Zeichen des Lebens gerührt war. Eines Lebens, das sein Sohn jetzt drei Jahre lang lebte, ohne auch nur von seinem Vater zu ahnen.
    Drei Jahre, in denen Rafe nichts von seinem Sohn gewusst hatte.
    Er fasste nach dem Türklopfer und ließ ihn gegen das Holz fallen. Wartete, während die Anspannung in ihm wuchs. Jahrelang hatte er sich nach einem Kind gesehnt, jahrelang war er angelogen worden. Jetzt stand er kurz vor dem Ziel. Nur eine Frau blockierte noch seinen Weg.
    Die Tür wurde aufgezogen. Nüchtern betrachtete Rafe die Gestalt, die vor ihm stand. Sie wirkte erstaunlich gefasst, nicht im Geringsten überrascht, den Fremden vor ihrer Haustür zu sehen. Aber sein Anwalt hatte sie ja über sein Kommen informiert.
    „Señor Sandoval. Ich habe Sie erwartet. Kommen Sie doch herein.“ Sie trat beiseite, machte Platz für ihn.
    Rafe betrat die enge Diele, bemerkte die verblasste Tapete und den abgenutzten Teppich wie auch die Schuhe, die in einem Durcheinander bei der Treppe lagen. Er konnte nicht fassen, dass sein Sohn – sein Erbe – so lebte.
    „Miss Clark?“ Er wandte sich zu ihr um. Sie hatte ein erstaunlich einnehmendes Gesicht, auch wenn ihre grauen Augen völlig ausdruckslos waren. Das dunkelrote Haar hatte sie zu einem einfachen Pferdeschwanz gebunden. Er glaubte nicht, dass es gefärbt war, die gewölbten Augenbrauen über den klaren grauen Augen hatten dieselbe Farbe.
    „Ja. Nennen Sie mich

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