Julia Extra Band 369
und nach der Ehe mit Chloe gehabt. Anders als Casey, die nur mit einem Mann geschlafen hatte – mit Sam. Und Xander hatte ihr gezeigt, was für ein schlechter Liebhaber Sam gewesen war. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, sie in die Welt der Sinnlichkeit einzuführen, ihre Unerfahrenheit war ihm nur lästig gewesen. Er hatte ihr eingeredet, es wäre ihre Schuld, wenn sie den Sex mit ihren Ehemann nicht genießen konnte, und sie war dumm genug gewesen, ihm zu glauben.
Gestern mit Xander hatte sie es genossen. Instinktiv hatte sie auch gewusst, was sie zu tun hatte. Er hatte ihr erlaubt, die Initiative zu ergreifen, und es hatte sich so gut angefühlt. Er hatte sich so gut angef…
„Ist alles so weit in Ordnung?“
Schuldbewusst schwang sie herum, als sie seine Stimme hinter sich hörte. Nur hatte sie völlig vergessen, dass sie noch immer den Duschkopf in der Hand hielt.
„Vielen Dank auch!“ Er sah an sich herab auf sein nasses Hemd.
„Oh Gott!“ Entsetzt schnappte Casey nach Luft, stellte hastig die Dusche ab und ließ den Duschkopf in die Duschwanne fallen. Mit einem Handtuch machte sie sich daran, ihm die Hemdsbrust abzutupfen, doch ihre Bewegungen erlahmten plötzlich. Der dünne Stoff wurde durchsichtig, klebte an seiner Haut und ließ jeden einzelnen Muskel erkennen.
Unter langen Wimpern hervor sah sie in sein Gesicht und wandte die Augen sofort ab, als sie auf seinen Blick traf. „Tut mir wirklich leid“, murmelte sie verlegen.
„Vergiss es“, tat er es ab.
Vergessen, wie das nasse Hemd seine breite Brust betonte, ihn noch attraktiver und verführerischer machte, als wenn er kein Hemd tragen würde? Unmöglich.
„Du solltest dir vielleicht etwas Trockenes anziehen …“
„Ich sagte, es ist nicht wichtig, Casey. Mich interessiert nur, ob du alles hast, was du brauchst.“
Sie schluckte. Er würde nicht hören wollen, was sie brauchte – ihn! Seine Umarmung, seinen Kuss, sein Streicheln …
Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Josh und ich haben alles Nötige, danke.“
„Mit Josh habe ich schon gesprochen, er ist mehr als zufrieden. Lauren auch. Ich wollte wissen, wie das mit dir ist.“
Was wollte er von ihr hören? Dass auch sie zufrieden war? Das Einzige, was sie zu sagen hätte, war, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Es war ein Fehler gewesen zu glauben, sie könnte in einer Ehe leben, die nur auf dem Papier bestand, wenn ihr klar geworden war, wie sie für ihn fühlte.
Oh ja, sie sah seine Reaktion schon genau vor sich, wenn sie ihm das sagen würde!
„Alles bestens.“ Sie nickte, konnte ihn aber dabei nicht ansehen. Wie sollte sie auch, wenn sie sich nichts anderes wünschte als eine Wiederholung dessen, was gestern passiert war?
Xander blickte nachdenklich auf ihren gesenkten Kopf. Die Verlegenheit, die sie ausstrahlte, war nahezu greifbar – was wenig verwunderte. Und doch hatte Casey ihm mehrere Male deutlich klargemacht, dass sie nicht an einer physischen Beziehung interessiert war.
Aber nach dem, was zwischen ihnen beiden vorgefallen war, hätte er keine Skrupel mehr, ihre Wünsche komplett zu ignorieren.
Es hatte ihn erstaunt, dass sie dennoch wie geplant bei ihm eingezogen war. Er hatte halb erwartet, dass sie die Hochzeit absagen würde.
Was, zum Teufel, hatte er sich dabei gedacht, sie so auf seinem Schreibtisch zu nehmen?
Aber genau das war es ja. Er hatte überhaupt nicht gedacht, hatte sich stattdessen von dem Verlangen treiben lassen, sie zu küssen und jeden Zentimeter seidiger Haut zu streicheln, zu schmecken, zu fühlen. Sie dagegen war nur zu ihm gekommen, um Änderungen im Ehevertrag vorzunehmen.
Änderungen, die er noch immer nicht begreifen konnte.
Diese Frau, der er vor drei Wochen kaltblütig einen Heiratsantrag gemacht hatte, ließ ihn sich alles andere als kaltblütig fühlen. Selbst jetzt, da er mit einem unangenehm nassen Hemd neben ihr stand, begehrte er sie.
Damals war es ihm wie die perfekte Lösung ohne Komplikationen erschienen – eine Frau zu heiraten, die er nicht liebte und die nicht vorgab, ihn zu lieben. Eine Ehe, bei der sich beide Parteien im Klaren waren, zu welchem Nutzen sie diente und was davon zu erwarten war und was nicht.
Bis gestern war es auch unkompliziert gewesen. Doch jetzt … Es wäre ihm unmöglich, unter einem Dach mit ihr zu leben, in angrenzenden Schlafzimmern zu schlafen und sie nicht noch einmal lieben zu wollen, und zwar richtig, sodass sie beide Erfüllung fanden.
Um genau zu
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