Julia Extra Band 369
während er hier am Schreibtisch gesessen und gearbeitet hatte. Dunkles Haar, das im Licht schimmerte … Sie sehnte sich danach, ihre Finger hineinzuschieben und mit den seidigen Strähnen zu spielen, während sein Mund ihren in Besitz nahm …
Innerlich stöhnte sie auf. In den letzten Wochen hatte sie oft solche Fantasien gehabt. Unzählige Male hatte sie an Xander gedacht, hatte sich daran erinnert, wie er sie geküsst und gestreichelt hatte. Hatte sich ausgemalt, was passiert wäre, hätte Hilton sie nicht unterbrochen …
Nach all ihren Sprüchen über eine platonische Beziehung und ihrer großspurigen Erlaubnis, dass er seine „Bedürfnisse“ anderswo erfüllen konnte, solange er es diskret tat, wusste sie schon heute, wie sehr die Vorstellung von Xander mit einer anderen Frau sie verletzen würde.
Was absolut lächerlich war, wenn sie doch diejenige war, die darauf bestanden hatte.
Aber dafür gab es auch einen guten Grund. Xander sollte nicht erfahren, wie unfähig sie war. „Frigide“ war nur eine der Bezeichnungen, die Sam für sie benutzt hatte, des Weiteren „kalt“ und „gefühllos“.
Sam war nicht begeistert gewesen, als er herausfand, wie unerfahren sie war und er es sein würde, der sie einweihen musste. Für Casey war es nur schmerzhaft und unangenehm gewesen. Dass sich keine drei Monate nach der Heirat schon die Schwangerschaft eingestellt hatte, war eine regelrechte Erleichterung gewesen. Sam hatte nämlich behauptet, die Vorstellung, mit einer schwangeren Frau zu schlafen, sei ihm zuwider. Nach Joshs Geburt hatten sie natürlich wieder miteinander geschlafen, doch es hatte Casey nie Vergnügen bereitet, sie hatte es immer nur über sich ergehen lassen.
Ganz gleich, wie attraktiv sie Xander auch fand … eine solche Erfahrung wollte sie nicht wiederholen, und sie wollte auch nicht die Verachtung in seinem Gesicht sehen, wenn er erst herausfand, welche Enttäuschung sie im Bett war.
„Ich sehe nicht, wo das Problem liegt“, drang seine Stimme in ihre Gedanken.
„Da!“ Casey zeigte auf den Paragrafen.
Er schüttelte den Kopf. „Wo denn? Da steht nur, dass eine Million Pfund auf das Konto von Casey Bridges, künftig Casey Fraser, eingezahlt wird und ihr zur freien Verfügung steht …“
„Da steht nur?“, wiederholte sie ungläubig und trat einen Schritt zurück. „Eine Million Pfund?“
Xander war sich der Frau, die neben ihm stand, viel zu sehr bewusst. Überhaupt musste er zugeben, dass er in letzter Zeit häufig an sie gedacht hatte, wenn er sich eigentlich auf andere Dinge konzentrieren sollte.
Die Arbeit hatte für ihn immer an erster Stelle gestanden – außer natürlich Lauren, bei der es etwas ganz anderes war. Aber die Arbeit war es gewesen, die ihn die letzten sieben Jahre mit Chloe hatte ertragen lassen. Und doch hatte er sich in den letzten Wochen immer wieder dabei ertappt, wie er mitten in Meetings und Geschäftstreffen an Casey dachte. Hatte sich gefragt, wie es wohl sein mochte, ihre sanften Kurven zu erkunden, sie nackt unter oder auf sich liegen zu haben. Hatte sich vorgestellt, wie sie die Schenkel für ihn öffnete und ihn willig willkommen hieß. Hatte von ihrer Hitze geträumt, die ihn umschließen würde …
Er tat es schon wieder! Nur, dass sie diesmal direkt neben ihm stand. Und sie sah ihn mit ihren großen grünen Augen an, die Wangen erhitzt, die Lippen leicht geöffnet, so als warte sie auf seinen Kuss …
Nein, er konnte nicht länger dagegen ankämpfen!
Er zog sie einfach an sich, verstummte ihren erstaunten Aufschrei mit seinem Mund, lehnte sich mit ihr auf die Schreibtischplatte zurück und küsste sie mit dem in drei langen Wochen aufgestauten Verlangen.
Casey hätte nicht sagen können, wie sie plötzlich auf Xander zu liegen gekommen war, mitten auf seinem Schreibtisch, während er sie gierig küsste. Noch nie waren ihre Wünsche so prompt in Erfüllung gegangen. Sie fühlte sich großartig, spürte eine unbekannte Macht durch sich hindurchfließen. Ermutigt strich sie mit der Zunge über seine Lippen.
Xander stöhnte auf, als Casey zarte Küsse auf seine Lippen zu hauchen begann. Mit den Händen wanderte er der Länge nach ihren Rücken hinauf und hinunter, drängte sie zu einem intimeren Kuss. Und dann war es an ihr, aufzustöhnen, als er seine Hände unter ihr T-Shirt schob und ihre nackte Haut streichelte.
Sie schob die Finger in sein Haar und küsste ihn fiebrig, rieb sich dabei unmissverständlich an ihm. Er hörte auf,
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